sis-handball bleibt am Ball - nur anders

Von Andreas Teipel

(24.06.19) Für den User ändert sich eigentlich nichts. Nur diejenigen, die die Datenbank mit Daten füttern, werden sich künftig mit der Software eines neuen Anbieters vertraut machen müssen. "Wir wollen www.sis-handball.de umbauen zu einer Art Facebook für Handballer werden", betont Jens Klamer, Geschäftsführer des Sportvermarkters Sportvertical, dessen Tochter GateCom sis-handball betreibt. Die Bookmarks auf dem Handy müssen also nicht verändert werden, nur ergänzt. 

Neuer Player in diesem System ist die Seite www.handball4all.de, einer Aktiengesellschaft aus Stuttgart, an der unter anderem auch der Handballverband Westfalen beteiligt ist. Sie wird künftig die Software schreiben und anpassen, die man braucht, um zum Beispiel Schiedsrichter-Abrechnungen durchzuführen oder den Liveticker zu bedienen. "Wir profitieren also am Ende auch als Verband, wenn die Firma zum Beispiel Gewinne einfährt", findet Andreas Tiemann, Vize-Präsident Spieltechnik im Handballverband Westfalen (HVW). Klingt fast nach einer Win-win-Situation: sis-handball ist seine Software-Entwicklung los und der Verband kann sich selbst beauftragen.

Der unsägliche Umgang mit den Datenschutzverordnungen ist davon jedoch nicht betroffen. Hier wurde der Westdeutsche Handballverband - ebenso wie auch andere Sportverbände - vom Datenschutzbeauftragten des Landes NRW angeschrieben und aufgefordert, die Namen im System zu löschen. Da die Androhung einer hohen Geldstrafe gleich mit mitgeschickt wurde und auch Verbandsfunktionäre mit ihrem Privatvermögen haften, musste der Verband reagieren. "Wir haben es in den letzten Jahren versäumt, uns von allen Mitgliedern in Westfalen die Freigabe der persönlichen Daten einzelnen einzuholen", so Tiemann, "für die Zukunft arbeiten wir aber daran, dass die Darstellung wieder datenschutzkonformer UND nutzerfreundlicher wird."