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Senden geht den Weg ... der Katze?!


Von Andreas Teipel

(02.06.20) Eine Raubkatze im Wappen ist ein Versprechen. Wildheit, Biss und Machtanspruch drückt sie aus. Geht es aber um den ASV Senden, der genau dieses Tier als Synonym für seine Klubseele wählte, dann scheint das Hauptattribut des Verbandsligisten irgendwie so gar nicht zu passen. Vielmehr würde man einen Bären oder Elefanten vermuten. "Beständigkeit" ist jener Begriff, der den Weg des ASV von außen besonders gut trifft. Zumindest was die Kaderplanung angeht. Keine Abgänge (voraussichtlich) und ein Zugang aus der eigenen A-Jugend (siehe unten) - so ist der aktuelle Stand in den Planungen für die kommende Spielzeit 2020/21. "Damit habe ich einen Kader von 14 bis 16 Spielern, mit denen ich in die Vorbereitung gehen kann", sagt Trainer Swen Bieletzki - und scheint damit absolut glücklich zu sein. Wie ein sprunghafte Katze wirkt das ebenfalls nicht.

Muss es aber auch nicht. Im Gegenteil. Genau diese Haltung hat Senden in den beiden vergangenen Jahren nach vorn gebracht. Noch vor gut einem Jahr sprang Senden dem Abstieg in die Landesliga so eben noch von der Schippe. Es war Bieletzkis erste Saison als hauptverantwortlicher Trainer. Die Mannschaft blieb zusammen und entwickelte sich. Und fand sich nach der Hinrunde mit nur neun Minuszählern auf einem der ganz vorderen Plätze wieder. "Zweiter oder Dritter waren wir da", ist sich Bieletzki da nicht mehr ganz sicher. Genau in dieser Phase führte der Verein auch die Gespräch mit den Spieler für die kommende Saison. Klar, dass aus dem Gefühl der Zufriedenheit durchweg alle zusagten. "Okay, ein oder zwei berufsbedingte Abgänge könnten es vielleicht noch werden", so der Coach, der Kern bleibe aber zusammen.

Hier kommt noch so eine Vokabel, die zum Wesen eines Löwen nicht so richtig passt: Weiterentwicklung. Also, mein Kater daheim fällt nicht unbedingt durch rationales Denken auf - außer man bezeichnet ständiges Miauen bei Hunger oder nächtliches an die Türklinken springen, wenn er raus will, als weitsichtig und analytisch. Zugegeben: Meistens kriegt er was er will. Die Sendener Raubkatze aber bezieht aber aus der Weiterentwicklung sein Karft. Zumindest ist das Plan. "Wir werden für die neue Saison jetzt sicher nicht an neuen taktischen Systemen arbeiten", sagt Bieletzki, "vielmehr wollen wir unsere offene Deckung und unser Tempospiel noch verfeinern und vor allem die individuelle Stärken der Spieler weiterbilden." Passt irgendwie zu einem ehemaligen Mitteaufbau-Spieler wie ihn.

Im Blick hat er da zum Bespiel seinen Torhüter Lukas Kümper, der aus Gremmendorf gekommen war. Der habe sich mit seinem Torwarttrainer Christoph Schwallek enorm gemacht. Marius Hinze soll als Spielmacher weiter die Strippen ziehen; Marx Stake als vorgezogener Verteidiger wird nach mehreren Verletzungen auch wieder angreifen und mit Konny Eilers oder Jan Niklas van de Pohl die Angriffe der Gegner stören. Schnelle Ballgewinne und einfache Tore. Überraschen und zuschlagen. Steckt am Ende vielleicht doch mehr Raubkatze im Team als vermutet? Ab Juli werden wir es sehen. Dann beginnt die Vorbereitung auf die Saison, die dann hoffentlich bald UND coronasicher starten kann.

Und wer ist jetzt eigentlich der versprochene Neuzugang aus der A-Jugend? Hier die Auflösung: Malte Eierhoff heißt er. Ein Mitte-Rückraumspieler, der zuletzt in der Oberliga-A-Jugend mit Senden ausgebildet wurde und schon in der letzten Saison einige Male am Training von Bieletzki teilnahm. Bieletzki: "Auf ihn freue ich mich tierisch." Na klar, wie denn sonst ... bei dem Wappen?

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