TV Emsdetten schenkt dem WHV einen Punkt

Von Jan Steinigeweg

(20.03.21) Wenn Handballspiele nur 59 Minuten dauern würden, dann hätte der TV Emsdetten in dieser Saison schon den ein oder anderen Punkt mehr auf dem Konto. Und auch im Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV musste sich der TVE beim 35:35 (19:18) unnötig mit nur einem Punkt begnügen. Dabei war hier eindeutig mehr drin, da die Dettener rund zehn Minuten vor Schluss noch mit 32:27 in Front lagen. Ein Fehlpass von Robin Jansen auf Sven Weßeling führte in der letzten Minute zum Ballverlust, der dann letztlich per Siebenmeter durch Vedran Delic zum finalen Ausgleich im TVE-Kasten landete.

Und nicht nur kurz vor dem Ende führte die Sieben von Peter Portengen deutlich. Ein wahrer Blitzstart sorgte dafür, dass die Dettener nach sieben Minuten bereits durch Dirk Holzner im Konter mit 7:1 in Führung gingen. Es machte den Anschein, als hätten die Hausherren den besseren Willen und auch das Glück am heutigen Tage auf ihrer Seite. Denn Holzner traf eigentlich nur den Pfosten, doch der Ball sprang vom Rücken des Keepers Levin Stasch über die Linie. Nur kurz zuvor lenkte TVE-Keeper Maurice Paske seinerseits einen Abschluss der Gäste mit der Fußspitze ans Lattenkreuz und der Ball sprang raus. Die Zeichen standen gut zum Start.

Deckungswechsel greift beim WHV

In der Folge stellt der WHV, der mit einer 5:1-Deckung in die Partie gestartet war, auf eine 6:0-Deckung um. Die Dettener taten sich nun vorne schwerer. Waren vorher meist Frederic Stüber am Kreis oder Dirk Holzner auf außen frei, versuchten nun zunehmend die Rückraumschützen Akzente zu setzen. Doch Stasch im WHV-Gehäuse hatte nun das Pech der Anfangsminuten abgeschüttelt und entschärfte Abschlüsse von Sven Weßeling und Maximilian Nowatzki. Und die Wilhelmshavener schafften es nun vorne immer wieder Kreisläufer Stanko Sabljic oder den treffsicheren Delic Vedran auf Linksaußen in Szene zu setzen. Beim 11:11 (20.) glich der stark aufspielende Tobias Schwolow aus und auch bis zur Pause blieben die Gäste dran.

Und dann drehten sie sogar kurzzeitig die Partie. In Überzahl war es wieder Schwolow, der nach zwei unglücklichen Angriffsaktionen von Nowatzki den Ball zweimal im leeren Kasten den Hausherren unterbringen durfte. Aber die Dettener ließen sich von dem 21:23-Rückstand nicht verunsichern. Eingeleitet von einem Monsterblock von Stüber gegen Bartosz Konitz und mehreren Paraden von Konstantin Madert kamen die Emsdettener über das Tempospiel wieder voll in ihren Flow und spielten sich bis zehn Minuten vor Schluss die eingangs erwähnte Fünf-Tore-Führung heraus.

TVE gibt Sieg aus der Hand

Eine doppelte Unterzahl, da sich Weßeling und Marcel Schliedermann innerhalb weniger Sekunden Zwei-Minuten-Strafen einhandelten, überstand der TVE noch recht gut und führte so immer noch mit 33:30 (53.). Doch anstatt danach in Gleichzahl wieder Ruhe ins Spiel zu bringen, zeigten sich die Dettener vorne verunsichert und hektisch. Als dann Schliedermann Rene Drechsler unglücklich im Gesicht erwischte und den Roten Karton sah, musste das Team von Peter Portengen die letzten beiden Minuten in Unterzahl auskommen.

Und dann passierte das, was nicht passieren durfte. Bei einer verbleibenden Minute auf der Uhr, einem Tor Vorsprung und auch noch der Möglichkeit ein Timeout zu nehmen, verloren die Hausherren den Ball und fingen sich den Ausgleich. Nach dem Spielverlauf hätte der TVE heute beide Punkte mitnehmen müssen. Aber durch die starke kämpferische Leistung und das doppelte Comeback des WHV hatte sich dieser am Ende auch einen Punkt verdient.

Tore für den TVE: Holzner (10/3), Urban (6), Stüber (4), Jansen (4), Weßeling (4), Kress (2), Nowatzki (2), Damm (1), Mojzis (1), Schliedermann (1)

Tore für den WHV: Delic (10/4), Schwolow (6), Konitz (4), Sabljic (4), Drechsler (4), Schauer (3), Postel (2), Maretic (2)