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Kreisliga A

Sieht bei seinem Team eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Billerbecks Trainer Kai Reinermann.

VfL in der Krise: Reinermann sieht Klärungsbedarf am Helker Berg


Von Lutz Hackmann

(09.10.12) Nach dem 2:3 gegen die DJK Dülmen am Sonntag dürften im Lager des VfL Billerbeck selbst die größten Optimisten das klar formulierte Saisonziel Wiederaufstieg in die Bezirksliga abgehakt haben. „Die Saison ist gelaufen“, fürchtet Trainer Kai Reinermann – und fügt an: „Wir sind eher unten als oben!“ Was das Tabellenbild gnadenlos widerspiegelt: Die seit fünf Spieltagen sieglosen Domstädter krebsen mit neun Zählern auf dem zwölften Platz herum. Acht Punkte Rückstand auf die Spitze nach acht Runden – und keine Besserung in Sicht. Das hat sich im Dülmen-Spiel erneut bestätigt. Kai Reinermann ist kein Mann, der nach Ausreden sucht, sondern nach Lösungen, die den Weg aus der Misere aufzeigen. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen, das ist auch dem ehemaligen Preußen-Fußballer klar. Und in dieser Mission wurde der Billerbecker nun auch bei seinem Sportlichen Leiter Florian Rzeha vorstellig.

Am Dienstagabend wird Rzeha beim ersten Training nach dem neuerlichen Rückschlag gegen Dülmen auf dem Übungsplatz am Helker Berg sein, auf Bitten von Reinermann. „Ich habe ihn gebeten, dass er mit den Spielern das Gespräch sucht“, erklärt der Coach, der vor allem eine Diskrepanz zu erkennen glaubt zwischen dem, was er sich unter Fußball beim VfL Billerbeck vorstellt und dem, was die Mannschaft ihm vermittelt. Reinermann stellt die Einstellung eines Teiles seines Ensembles infrage. „Ich möchte wissen: Wollen die Jungs ambitioniert Fußball spielen und den Verein entsprechend repräsentieren? Oder wollen sie ein bisschen Hobbykicken? Für letzteres bin ich nicht der richtige Mann, ich will leistungsorientiert arbeiten. Und haben die Leute Lust als Team zu spielen? Das nämlich erkenne ich gerade nicht.“ Genau um diese Fragen geht es Reinermann also, das soll nun Rzeha im Dialog mit den Spielern eruieren.

„Man redet und redet, von Woche zu Woche. Danach geht´s mal ein paar Tage gut, und dann ist alles wieder beim Alten“, beklagt Reinermann. „Ich hatte in meiner ganzen Zeit hier immer Spaß. Fußball ist unser Hobby, das muss Bock machen. Diese Lust, diesen Spaß, spüre ich derzeit bei der Mannschaft nicht. Jetzt fühle ich mich, als würden mir manchmal Knüppel zwischen die Beine geworfen. Ich habe in der Vergangenheit immer die Hand über die Mannschaft gehalten, gerade wenn Kritik von außen kam. Damit ist jetzt Schluss!“ Ein Satz, der unterstreicht, dass sich Reinermann von Teilen des Teams im Regen stehen gelassen fühlt. Und das, obwohl es sowohl als großer Vertrauensbeweis gelten darf, dass Klubführung und Mannschaft nach dem Abstieg aus der Bezirksliga im Sommer ein klares Votum abgegeben haben, mit Reinermann weiterzumachen, als auch als Indiz dafür, dass die Chemie zwischen Coach und Kader zu diesem Zeitpunkt absolut gestimmt hat. Es herrscht also Klärungsbedarf am Helker Berg. Bleibt abzuwarten, was der Dienstagabend bringt.



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    5    SG Sendenhorst 30    75:25 67  

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