Merfeld II mit dem Optimum:
30 Punkte aus zehn Spielen

Von Lutz Hackmann

(24.10.12) Als Merfelder derzeit über die heimischen Sportfreunde zu sprechen, hat schon mal weniger Spaß gemacht. Die Erste hat den Abstieg aus der Bezirksliga längst verdaut und schob sich am Sonntag auf Platz eins der Kreisliga A. Und die Reserve in der C2 ist die erste Mannschaft im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld, die in der laufenden Saison 30 Punkte eingefahren hat. Zehn Spiele, zehn Siege, 43:10 Tore - das ist nach dem 5:1 gegen Vorwärts Lette II die Rekordbilanz der Elf von Trainer Thorsten Enning. Und mit zwei Spitzenreitern lässt sich dann aus Sicht der Sportfreunde auch verkraften, dass die Hobby-Truppe in der C1 noch keinen einzigen Zähler verbucht hat.

"Als wenn ich den Verein gewechselt hätte!"

Natürlich strahlt auch Enning, wenn er über die Zweite spricht: „Irgendwie fühle ich mich, als wenn ich den Verein gewechselt hätte“, grinst der SFM-II-Coach. Gleich neun A-Junioren bekam Enning im Sommer in seinen Kader, mittlerweile haben sieben davon sich einen Stammplatz erkämpft. Der Altersschnitt bei der Sportfreunde-Reserve liegt bei 21 Jahren. Mittelfeldakteur Stefan Greive ist mit seinen 25 Jahren der Stammesälteste, gefolgt von Niklas Hesker (24). Der Rest tummelt sich im Bereich zwischen 19 und 21 Lenzen. „Wenn ich in die Kabine komme, sehe ich da diesen Kindergarten“, sagt Enning mit einem Augenzwinkern. Der Trainer schätzt die Disziplin, den Lernwillen und die gute Beteiligung beim Training, die seine Eleven aufbringen. Für die Handvoll Studenten im Team hat Enning auf Betreiben der Elf am Freitagabend eine zusätzliche Einheit etabliert: „Und obwohl die freiwillig ist, sind praktisch immer alle da!“

Mit Ausnahme der Verletzten, das ist der einzige Punkt, an dem es beim Talentschuppen der Sportfreunde momentan nicht rund läuft. Top-Torjäger Christian Hellermann fehlte mit einem Bänderriss schon beim 5:1 gegen Lette, erst in drei, vier Wochen rechnet Enning wieder mit dem Stürmer, der bis dato 15 Mal zulangte. Ähnliches gilt für Dominik Growe (Kapselriss) und Marius Hövekamp (Ermüdungsbruch). Enning lamentiert nicht. „Der Kader“, meint der Übungsleiter, „ist groß genug und fängt das auf!“

Viererkette etabliert

Als die Sportfreunde nach dem Abstieg im Juni aus der Bezirksliga für die erste Mannschaft den Ex-Profi und ehemaligen Münsteraner Preußen Thomas Ridder als Spielertrainer verpflichteten, musste sich im Übrigen auch Enning umstellen. Ridders Wunsch, in allen Mannschaften bis runter zu den Junioren die Viererkette und damit den sogenannten modernen Fußball einzuführen, entsprach der Abteilungsvorstand. „Bis dahin habe ich immer nur mit Libero gespielt. Da musste ich auch für mich jetzt einige neu lernen. Ich denke, es hat bis hierher ganz gut geklappt.“ Das System mit der Kette, einer Doppelsechs und einem Stürmer ist mittlerweile etabliert bei den Sportfreunden II.

Zehn Spiele, zehn Siege, 30 Punkte und vier Zähler Vorsprung – anhand dieser Zahlen nimmt es nicht Wunder, dass Enning hier und da mit Fragen zum möglichen Aufstieg konfrontiert wird. „Da kann ich nur müde drüber lächeln. Wir wollen einfach eine vernünftige Runde spielen. Wenn es nach hinten raus interessant wird, ist mir das dann auch recht.“

SF Merfeld II – Vorwärts Lette II     5:1 (1:1)
0:1 (32.), 1:1 Becker (34.),
2:1 Mitru (60.), 3:1 Wautmann (65.),
4:1 Wautmann (71.), 5:1 Wautmann (80.)