Kreisliga A3

Jonas Keller (rechts) durchlebte mit seinem SV Mauritz zwei kontrastreiche Phasen.

Zwei Paar Schuh


von Luca Adolph

(08.11.20) Es sind zwei völlig verschiedene Phasen, in die sich die Ära von Ivo Kolobaric beim SV Mauritz bisher einteilen lässt. Seine Spuren hat der erste Saisonabschnitt insofern hinterlassen, dass sich die Tabellensituation der Mauritzer weiterhin als ausbaufähig zeigt. Mut macht indessen der geglückte Übergang in die zweite Phase, die gekennzeichnet von heißen Pokal-Fights und dem einen oder anderen Tor-Festival alles andere als mau war.

Voller Vorfreude trat Trainer Kolobaric das große Erbe Christopher Dunkel-Steinhoffs am Coppenrathsweg an. Doch zeitig wurde sein Frohsinn getrübt. Vom Verletzungspech geplagt, rieb sich sein Material mehr und mehr ab. Ein zerfetztes Kreuzband kostete Jan Viefhues nicht bloß ein Auslandssemester, sondern ebenso ein absehbares Comeback für seine Farben. Felix Hennings kaputte Bandscheibe machte ein Debüt für seinen neuen Verein unmöglich. Wenzel Voß und Onyekachi Edeh brachen zudem für einen längeren Zeitraum weg. Hinzu gesellten sich zu Beginn auch noch weitere verletzungs- sowie urlaubsbedingte Ausfälle. Mauritz war bedient!

Klaes im Pokal-Modus

Den vermaledeiten Start hatte der Coach so gewiss nicht auf dem Schirm: "Das Potential habe ich im Training gesehen und war auch immer optimistisch. Hätten wir bloß nicht jeden Sonntag um Spieler betteln müssen." Gegen Eintracht Münster gelang es ihm zwar, elf gesunde Akteure auf das Feld zu entsenden, über ein müdes 1:1-Remis kamen diese allerdings auch nicht hinaus. Unentschieden stand es nach der regulären Spielzeit ebenso im Pokal mit der SG Sendenhorst. In der Verlängerung des Elfmeterschießens avancierte Schnapper Joscha Klaes erst mit einem gehaltenen und dann eigens verwandelten Strafstoß zum absoluten Matchwinner.

Doch selbst Klaes' Wundertaten sollten für die kommenden Aufgaben keinen Auftrieb verleihen. Gebeutelte Mauritzer sahen beim 0:4 gegen ein aufstrebendes Team von Westfalia Kinderhaus II kein Land. Im folgenden Duell mit Fortuna Schapdetten riss der SVM zwar die Kontrolle an sich, brachte bei der 2:4-Pleite aber keine Punkte auf das Scoreboard. An ihrem Tiefpunkt war die Mannschaft dann bei SW Havixbeck angelangt, wo sie durch einfache Fehler auf die ungeliebten Abstiegsränge schlitterte.

Fehler im System

"Nachdem es mit der Verschiebung der Dreierkette gegen Schapdetten nicht geklappt hat, haben wir es gegen Havixbeck wieder mit einer Viererkette versucht. Das war der Tiefpunkt an dem ich gemerkt habe, dass wir da nicht ständig wechseln können", sagt Kolobaric. Seither schossen sich die Mauritzer also auf die Dreierkette ein. Das Experimentieren fand ein Ende und wurde prompt belohnt. Im Nachholspiel mit dem SC Nienberge sprengte Mauritz die Ketten und läutete mit einem 6:3-Sieg die zweite Phase ein.

Angeführt von ihrem spielenden und immens wichtigen Co-Trainer Till Zumkley sowie einem losgelösten Jure Soce ballerte sich Mauritz folglich den Frust vom Leib. Der leidtragende TuS Saxonia Münster kam beim 7:1 gehörig unter die Räder. Selbst Landesligist SV Drensteinfurt erwischte Mauritz in der falschen Spirale. Der positive Trend setzte sich auch im Pokal fort. "Ich habe das Gefühl, wir haben da den Spaß wieder entdeckt", sagt Kolobaric. Freude verspürten seine Jungs auch in den beiden folgenden Ligaspielen. Punkte bleiben aus, doch gegen den FC Münster 05 und BG Gimbte kickte Mauritz attraktiv. "Gegen Saxonia haben wir sieben Tore geschossen, aber beim 0:1 gegen Gimbte haben wir uns mehr Chancen erarbeitet. So schaue ich darauf", sagt ein stets optimistischer Kolobaric weiter, der gut daran tut, weiter positiv auf die Sachlage zu blicken. Immerhin bedeutet selbst das folgende Pokalaus gegen den höherklassigen SV Herbern noch kein Ende der zweiten Phase.


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