Kreisliga A3

An Hendrik Schröder (links) und Co. kann Patrick Wilhelmer zerren, solang er will. Die Schapdettener Hintermannschaft bekommt er nicht entzweit.

Minimalistisch lebende Fortunen


von Luca Adolph

(13.11.20) Große Spektakel sind am Detterbach ausgeblieben. Die Fortuna aus Schapdetten übte sich hinsichtlich ihrer bisherigen Saisongestaltung eher in Zurückhaltung. Doch stille Gewässer sind bekanntlich tief. Unscheinbar und diskret arbeiteten sich emsige Schapdettener in die noblen Gemächer der Top-Fünf hoch.

Gezeichnete Fortunen waren in der abgebrochenen Vorsaison noch im Keller der A2 herumgekraxelt. Die Abstiegsregion beäugte Schapdetten seither bloß noch aus sicherer Ferne. Vier Siege sowie ein Remis ließen die Truppe von Thorsten Ehrensberger neue Gefilde erforschen. "Das ist sehr überraschend und positiv zugleich. Ich hätte nicht gedacht, dass wir nach den Spielen so viele Punkte gesammelt haben. Kompliment an die Mannschaft", sagt ein sichtlich stolzer Coach.

"Echte Fründe ston zesamme!" Gerrit Bendig (rechts) und Hendrik Schröder halten den Laden dicht.

Ein gutes Pferd..

..springt nicht höher als es muss! Knappe Kisten gab es bei der Fortuna zuhauf zu bestaunen. Gegen sich am Ende neun aufbäumende Kicker des TuS Saxonia Münster drehten die Schapdettener das Geschehen erst in der Schlussphase. Da Sturmzugang André Meva’ A Oyono kurz vor Torschluss die Pforte durchbrach, stand unterm Strich ein hauchzarter 2:1-Erfolg. "Die sind trotz des Rückstands ruhig geblieben und haben abgewartet. Da sind wir an einem Punkt, an dem man in der A-Liga von Qualität spricht", sagt Niclas Dornquast, Co-Trainer der Saxonen. Defensive Glanztaten waren es ebenso, die beim 1:0 gegen den TuS Altenberge II den Weg bahnten. Die Kompaktheit der Hintermannschaft ist Schapdettens wichtigstes Element.

"Im Rahmen unserer Möglichkeiten stehen wir hinten richtig gut und kassieren wenig Gegentore", weiß Ehrensberger. Einen nicht allzu kleinen Anteil daran verbucht Michael Schlichtmann, der sich die Töppen eigentlich gar nicht mehr anziehen wollte, aber nicht anders konnte. Nach der Verletzung von Tom Schlichtmann war er gezwungen, am sechsten Spieltag neben Christopher Muck in die Kette zu rücken. Der zuvor bereits ordentlichen Abwehrleistung tat dies keinen Abbruch. Die drei Innenverteidiger stellen mittlerweile das Herz der zweitbesten Defensive.

Vorne knatscht es noch

Die Vordertüren dürften hingegen mal wieder geölt werden. Mit ihren zehn geschossenen Dingern stellt Schapdetten ebenso den drittschwächsten Sturm. Stünden die Fortunen hinten nicht dermaßen sattelfest, wäre es durchaus enger geworden. Ihren torreichsten Sieg verbuchte die Ehrensberger-Elf beim 4:2 gegen den SV Mauritz. Mehr als zwei Tore in einem Spiel erzielten sie danach nie wieder. "Die Chancenverwertung war im vergangenen Jahr auch schon das Problem. Zuletzt haben wir viel im Abschlussbereich gemacht, damit man nicht immer bis zur letzten Sekunde zittern muss", sagt er.

Dahingehend erfolgsversprechend zeigte sich die Verpflichtung von Meva’ A Oyono, der stets in der Lage war, Gegenspieler auf sich zu ziehen, um so den Weg für Lars Bunge zu ebnen. Seine Trefferquote aus der Vorsaison hat Bunge dadurch schon jetzt mit seinen fünf Toren eingestellt. "Meva ist super wichtig und arbeitet viel für die Mannschaft. Bei uns handelt es sich aber um eine Teamleistung. Im Schnitt trainieren wir mit sechzehn Mann. Dabei machen sich unsere A-Jugendlichen auch richtig gut", offenbart Ehrensberger über das charmante Schapdettener Konstrukt. An der Sache mit der geschlossenen Mannschaftsleistung ist was dran. Immerhin stemmte sich bei GS Hohenholte die gesamte Garde gegen die Niederlage, was letztlich durch den Treffer von Hendrik Schröder zum 1:1 in der Nachspielzeit belohnt wurde.

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