Kreisliga A3

Dank Christian Hester (links) und Bernd Westbeld ist der Zock des BSV Roxel II längst mehr zum Haare raufen.

Roxel und der Trimagische Pokal


von Luca Adolph

(28.11.20) Einst ist es Kapitän Christian Hester gewesen, der den Hut seines damaligen Mitspielers Bernd Westbeld in den Ring warf. Der Trainerstuhl der abstiegsgefährdeten Reserve des BSV Roxel benötigte in der Saison 17/18 dringend einen neuen Bezug. Um neue Impulse zu setzen, hatte Coach Michael Saerbeck seinen Posten zuvor geräumt. Acht Spieltage vor Schluss schlug es für die Kleeblätter kurz vor zwölf. Zum perfekten Zeitpunkt spuckte der Pokal für den Ligavierzehnten jedoch den richtigen Namen aus dem Topf.

Schon damals waren es die Hütten von Goalgetter Gufäb Hatam, die das Herz des heute 30-jährigen Coaches höher schlagen ließen. Seine Bude beim SC Capelle vergoldete Westbelds Einstand ins Trainerleben. Richtig krachen ließ es der BSV erst am letzten Spieltag. Den Vorsprung von zwei Punkten auf den Relegationsplatz rettete Roxel dann ins Ziel. "In einer brenzligen Situation haben wir mit Bernd die gewünschte interne Lösung gefunden. Nur leider konnte ich unter ihm nicht lange spielen", gesteht Hester.

Aus der Not eine Tugend gemacht

Als Sechser, Passführer und Seniorengeschäftsführer schmiss Hester in Roxel den Laden. Gleich zu Beginn der Westbeld-Ära zerlegte er sich dann aber das Kreuzband. Für den Fachstellenleiter einer Abteilung im Ausländeramt stand es jedoch nie zur Debatte, Trübsal zu blasen. So wurde aus Westbelds Jungfernfahrt auf dem Trainersessel ebenso Hesters. Die interne Lösung weitete das Trainerduo damit also aus. "Ich war nie der Leiseste im Team, vielleicht hat mich das für das Traineramt qualifiziert. Christian hat mich dann dazu befördert und noch ungefähr zwei Monate unter mir gespielt. Dann kam er dazu", verrät Deutsch- und Geo-Lehrer Westbeld.

Die spielerische Laufbahn Hesters nahm nach seiner Verletzung am 25. Spieltag gegen den SV Rinkerode also ein abruptes Ende. Der Mittelfeldstratege, der Roxel II stets die Treue hielt, schaffte es sogar für stolze drei Einsätze in den Landesliga-Kader. Dabei unvergessen bleibt sein rund neunminütiges Intermezzo gegen Preußen Borghorst. Nach einem taktischen Foul und einem weggeschlagenen Ball ging es für Hester vorzeitig duschen. "Eigentlich bin ich bei denen auf der Bank nur von links nach rechts gerutscht. Timo Kemming war damals Trainer der Ersten und von der Aktion nicht so begeistert. Das war vielleicht mein glorreichster Moment. Das Spiel haben wir aber 1:0 gewonnen", scherzt Hester im Nachgang.

Westbeld beendet Trillerspaß

Anders als sein Trainerkollege kam der Klassenlehrer einer Zehnten doch etwas mehr herum. Westbeld kickte für die TSG Harsewinkel in der Bezirksliga und trug später das Trikot von SW Marienfeld. Letztlich lotsten ihn Alex Nachtigall und Hester zum BSV. Parallel dazu pfiff er gar in der Oberliga und winkte in der Regio. Bis zu seinem Trainerjob machte er auch als Schiri eine gute Figur. "Mit der Pfeiferei war der Sonntag immer komplett weg. Da habe ich mich dann für die Familie und das Trainergeschäft entschieden", sagt der zweifache Vater, dessen drittes Kind sich schon im Anflug befindet.

Seit nunmehr dreieinhalb Jahren turnt das gleichberechtige Trainerduo an der Seitenlinie auf und ab. Hesters taktische Finessen und Westbelds Menschenkenntnis ergänzen sich dabei prächtig. "Berni ist sehr verständnisvoll und kann sich, wo mir manchmal der Geduldsfaden platzt, richtig in die Spieler hineinversetzen", gibt Hester preis. Unter den beiden machte Roxel bisher in allen drei Spielzeiten einen Satz nach vorn. In dieser wäre es dem BSV sogar zuzutrauen, sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Es scheint also, als hätte Hester damals auf die richtige Karte gesetzt. Beim Duo, das gemeinsam in einer Doppelkopf-Runde Karten kloppt, sei das aber auch keine Überraschung.

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