Kreisliga A3

Aus Kinderhaus ist Stefan Kloer einfach nicht mehr wegzudenken. Seit 2016 befindet er sich wieder dort, wo alles seinen Anfang nahm.

Kein Mann für eine Saison


von Luca Adolph

(16.12.20) Stets über die Konstanz ist A3-Trainerdino Stefan Kloer in seiner bisherigen Laufbahn gekommen. Seit nunmehr fünf Spielzeiten coacht er die Zwote von Westfalia Kinderhaus und leitet damit, verglichen mit seinen Trainerkollegen, die Übungen am längsten. Ein Mann für eine Saison war er indessen nie. Auch bei seinen anderen Stationen machte er es sich gern gemütlich.

"Es war nie mein Ding, nach nur einer Saison zu gehen. Die Zeit vergeht aber auch verdammt schnell. Ich weiß noch genau, wie ich mich damals bei der Zweiten vorgestellt habe. Von den Jungs ist mittlerweile nur noch Niels Lautenbach dabei", schwelgt der 41-Jährige in Erinnerungen. Sich vorstellen, Kinderhaus noch mal zu verlassen, könne sich Kloer derweil nicht. Als reizvoll stelle sich der Dirigent des Tabellenzweiten hingegen ein Gekicke in der höherklassigen Bezirksliga vor. Mit Blick auf die tabellarische sowie gegebene Situation liegt sein Träumchen gerade wohl irgendwie und irgendwo in ferner Nähe.

Zurück zu den Wurzeln

An der Großen Wiese, wo sich Kloer bereits als Mini-Kicker die Schuhe schnürte, trägt er auch heute wieder das Westfalia-Wappen auf der Brust. So selbstverständlich wie das scheint, ist es allerdings nicht. Ein starker Altjahrgang sorgte dafür, dass Kloer und Co. in der jugendlichen Bezirksliga gern mal auf die Mütze bekamen. Den heutigen Dauerkartenbesitzer des TV Emsdetten zog es also vorerst zum Handball. Zum Glück aus Sicht der Kinderhauser Fußballabteilung fand Kloer jedoch den Weg zurück. Über den SC Nienberge und die SG Dyckburg kehrte er wieder in Kinderhaus ein. "Stefan ist fußballverrückt, könnte man sagen. Er ist immer am Platz. Außerdem ist er ein Mentalitätsmonster", sagt Noah Greiwing, der seit zwei Jahren unter Kloer spielt.

Mit einem zerschossenen Sprunggelenk sowie einem Bänderriss ließ er den Ball folglich ruhen. Als Reserve-Trainer Dieter Hanebuth mitsamt eines Großteils des alteingesessenen Kaders das Handtuch schmiss, öffnete sich für Kloer eine neue Tür. Für rund fünf Jahre dirigierte er schon damals die zweite Kraft der Westfalia in der Kreisliga B. "Zu seinen ehemaligen Mitspielern, die er nun trainiert hat, war Stefan immer noch wie ein Kumpel. Er hat das gut gemacht und war irgendwo auch eine Respektsperson. Heute ist das Potential da. Es ist machbar, aber es bleibt auch abzuwarten, was mit der Ersten passiert", sagt Bruno Greiwing, der wie sein Sohn unter Kloers Fittiche genommen wurde.

In Sprakel brennt der Baum

Nachdem der Trainerstuhl von Christian "Lüde" Wielers bei der Ersten frei wurde, wagte Kloer 2007 sogar mal den Sprung nach oben. Ein halbes Jahr coachte er Kinderhaus’ erste Garde, bis er dann in den Schatten des ehemaligen Preußen-Profis Olaf Buschkötter rückte und ausgerechnet beim SC Sprakel landete. Binnen drei Saisons war sein neuer Klub zuvor zweimal durchgereicht worden. Statt die Bezirksliga versuchte Kloer nun, die B-Liga zu halten. "Das war ein Himmelfahrtskommando. Sportlich lag Sprakel am Boden. Dann ist auch noch das Vereinsheim abgebrannt", erinnert der Beamte, der bei der Deutschen Rentenversicherung arbeitet. Dennoch erlebte Kloer hier einen seiner schönsten Momente, als Marcel Nordhoff im strömenden Regen den entscheidenden Elfer zum Klassenerhalt versenkte. "Ein Wahnsinnsmoment", sagt er weiter.

Viereinhalb Jahre später zog der zweifache Familienvater von dannen und wollte nun eigentlich pausieren. Doch Arbeitskollege Frank Blom überzeugte ihn, für zwei Jahre die A-Jugend beim SC Greven 09 als sportlicher Leiter zu betreuen. Daran anknüpfend kümmerte er sich um die U19 des SV Mesum und war wenig später kurz davor, in Altenberge anzuheuern. Ein Anruf von Franz-Josef Rensing stimmte ihn jedoch im letzten Moment um. Kloer war nun wieder da, bei seiner Westfalia.

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