SVEN Sandmann macht's beim Club

Von Christian Lehmann

(07.12.21) Thomas Sandmann, Abteilungs-Vorsitzender bei den Fußballern des Skiclub Rheine, hatte die Suche nach einem Trainer-Nachfolger von Joel Marinho zur Chefsache erklärt - und so einige Kandidaten auf dem Zettel. Irgendwie passte aber keiner der "Externen" so richtig perfekt zu diesem speziellen Rheiner Verein an der B70. Und so besann sich Sandmann auf... Sandmann! Sven Sandmann (32), Neffe von Thomas und seit eineinhalb Jahren Leader beim Club, wird die Mannschaft in der kommenden Saison als Spielertrainer auf den Platz führen. So zumindest ist es geplant, wenn die Knochen mitmachen. An der Seitenlinie sollen weiterhin Marcel Rottewert-Kenning und Alexander "Katze" Schmitz Gas geben.

"Die Gedanken, irgendwann mal als Trainer einzusteigen, waren schon die ganze Zeit da. Ich hatte aber fest damit gerechnet, dass Joel weitermacht", erklärt der Mittelfeldspieler. "Die Mannschaft hat sich in den vergangenen Jahren peu à peu verbessert und eine gute Entwicklung genommen. Dass Joel aufhört, ist sehr schade. Beim Club steht aber jetzt ein größerer Umbruch an, deshalb passt der Zeitpunkt gut."

Routiniers machen wohl nicht weiter

Ingo Kühs und Ricardo vaz Gomes hatten schon vor einem Jahr mit dem Gedanken gespielt aufzuhören. Nun ist bei den Routiniers wohl Schluss - zumindest als Spieler. Sven Sandmann hat ein paar Spieler aus dem eigenen Verein auf dem Schirm, will aber die gewachsene Struktur, etwa in der erfolgreichen dritten Mannschaft, nicht auseinander reißen. Deshalb sind auch externe Neuzugänge ein Thema. "Wir wollen jetzt bis Weihnachten aber erstmal mit unseren Spielern sprechen. Das ist mir wichtig", sagt der Trainer-Novize, der allerdings ein wenig Erfahrung als Trainer im Juniorenbereich vorweisen kann: Beim SC Altenrheine fungierte er vor einigen Jahren als Co-Trainer der U17.

Am Kanal hat Sandmann auch den Großteil seines Fußballerlebens verbracht. Mit Ausnahme eines einjährigen Ausflugs zu Amisia Rheine hat der Sohn von Ex-SCA-Coach Martin Sandmann diverse Altenrheiner Mannschaften durchlaufen und als langjähriger Kapitän der Ersten auch den Aufstieg von der Kreisliga A in die Landesliga mit ermöglicht. Als dort 2020 der Klassenerhalt gelungen war, ging er zum Club - wo er nun den nächsten Schritt geht. 

Oma Martha gibt ihr "Go"

"Sven passt zu uns. Zwischen uns beiden rappelt es zwar auch mal, aber wir verstehen uns", sagt Thomas Sandmann mit einem Grinsen. Bevor die Personalie in der Vorstandssitzung am Montagabend final abgenickt wurde, holt er sich noch das "Go" von seiner Mutter. "Er ist Oma Marthas Liebling. Er weiß sich zu benehmen, kommt bei den Leuten gut an. Er ist ein positiv Verrückter, das ist ideal für uns." Der Abteilungsleiter sieht sogar Parallelen zur eigenen sportlichen Vita: "Als ich damals als Trainer eingestiegen bin, war ich auch 32..."

Wenn der "Neue" das Vermächtnis von Marinho genauso weiterführt und den Club weiter in der Kreisliga A etabliert, hat er das Maximum rausgeholt, findet Thomas Sandmann. "Unser Anspruch ist es, in der Kreisliga A zu spielen. Wenn die Mannschaft irgendwann wieder absteigen sollte, wäre das aber auch kein Beinbruch."