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Thorben Zilske verfolgt mit seinem SC Reckenfeld einen klaren Plan. Der wird nun durch die Coronakrise erschwert.

Reckenfelds erschwerter Dreijahres-Plan


Von Christian Lehmann

(30.03.20) Als er im Sommer die erste Mannschaft des SC Reckenfeld übernahm, musste Thorben Zilske das Team erstmal auf links ziehen. Nur zehn Spieler, die in der vergangenen Spielzeit das SCR-Dress trugen, sind noch übrig geblieben. Zilske bastelte ein Team aus vielen jungen Spielern zusammen und setzte sich das Ziel, im Jahr drei seines Schaffens um den Wiederaufstieg in die A-Liga mitzuspielen. Dass ihm und seinen Jungs dabei in Findungsjahr eins Corona in die Quere kommen würde, hatte er natürlich nicht bedacht.

"Der Fußball fehlt mir sehr. Wir waren gerade in einer guten Phase, die Zwangspause hat mich anfangs sehr geärgert. Danach habe ich mich aber relativ schnell damit abgefunden", betont Zilske. Der didaktische Leiter der Gesamtschule Lotte-Westerkappeln ist zwar derzeit daheim, kommt aber als Vater von drei Kindern nicht um vor Langeweile. Die Schüler sind mit Aufgaben versorgt und können sich bei Fragen an ihren Lehrer wenden, freitags geht's ins Büro, um Papierkram zu erledigen. "Das ist für mich ein bisschen so wie in der Ferienzeit. Aber wenn man hört, dass um uns herum Menschen sterben, sieht man das schon ganz anders." Im Bekanntenkreis von Zilskes Frau habe es Corona-Fälle gegeben. Obwohl erst Mitte 30, hätten die Betroffenen, die aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind, ganz schön unter dem Virus gelitten.

Vier Winter-Neuzugänge

Nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrungen rückt für den SCR-Trainer der Sport momentan ein wenig in den Hintergrund. "Ich persönlich kann mir kaum vorstellen, dass es nach den Osterferien weitergeht. Wenn es weiterhin notwendig sein sollte, Kontakte zu beschränken, dann könnten wir damit leben."

Nichtsdestotrotz hat die Pause Zilskes Planungen ein wenig über den Haufen geworfen. Mit vier talentierten Winter-Neuzugängen sollte es für den Tabellenzehnten, der durch den Rückzug des SV Wilmsberg III zurückgeworfen wurde, im Klassement wieder weiter nach oben gehen. Alban Leka (Zilske: "Er ist eine Granate!") bereichert das Team im Mittelfeldzentrum, Stürmer Jerton Sylejmani zeigte ebenfalls gute Ansätze. Zehner Lukas Wentker und Lukas Heinke, die beide von BW Greven kamen, haben ebenfalls ihr Potenzial angedeutet.  Die Auftritte und Leistungen nach der Winterpause stimmten den Coach optimistisch. Bei Fortuna Emsdetten (0:5) gab's zwar die erwartete Reise, dafür gelang gegen eine personell kräftig aufgemotzte Dritte des SV Mesum ein bemerkenswerter 4:3-Sieg.

Rückkehrer Lars Dömer als Aushängeschild

"Ich hätte den Rest der Saison gerne genutzt, um weiter an Automatismen zu arbeiten und mit der Mannschaft einen weiteren Schritt zu machen", so Zilske. Ob er hier in absehbarer Zeit wieder ansetzen kann, scheint völlig offen. Druck verspürt er deshalb keinen. Mit der jüngsten Verpflichtung von Torhüter Lars Dömer (Borussia Emsdetten) für die kommende Saison setzte der Verein nun aber das erste Zeichen, wo es langfristig hingehen soll. "Lars wird uns nicht nur als Torwart, sondern auch in seiner Art, eine Mannschaft zu führen, weit nach vorne bringen", glaubt Zilske. Wie man aufsteigt, was Dömer immerhin schon mal. 2011 schaffte er mit dem SCR, damals noch unter Metin Tüfekci, den Sprung in die A-Liga, mit Borussia Emsdetten folgten zwei Aufstiege in die Landes- (2016) und Westfalenliga (2018). Und wer weiß, vielleicht kehrt der gebürtige Reckenfelder ja sogar als Oberliga-Aufsteiger zu seinem Heimatverein zurück...?

Auch sonst waren Zilske und Reckenfelds Sportlicher Leiter Jens Dömer fleißig, der Kader wird zur neuen Saison weiter aufgefrischt - und weitestgehend verjüngt. Aus der Zweiten rücken Kai Beckmann, Jonas Müller und Niklas Schott auf. Sechser Beckmann zählt mit 30 Jahren schon zu den Routiniers und möchte es noch einmal wissen. Linksfuß Müller, der in der C-Liga Tore am Fließband schießt, war sowieso schon länger Thema für die Erste. Schott wurde vom Außen- zum Innenverteidiger umgeschult und bringt laut seinem Coach alles mit: "Er ist blitzschnell, hat lange Gräten und geht dahin, wo es weh tut", so Zilske.

Routiniers treten kürzer

Weh tun ihm die Verluste von Maik Kaufmann, Dennis Buschhaus, Christian Deitmar und seinem Bruder Dennis Zilske. Sie alle spüren immer mehr Zipperlein und wollen nur noch bei den Altherren kicken. "Ich weiß aber, dass ich sie anrufen kann, wenn es mal irgendwo brennen sollte", sagt der Coach. Erhalten bleiben ihm sein bisheriger Kapitän Rene Köster sowie Co-Trainer Pascal Zilske. Kein Geheimnis am Wittler Damm ist, dass der Verein gerne auch Kalle Hoffmann zurückgeholt hätte. Der Offensivspieler entschied sich jedoch, bei Borussia Emsdetten noch ein Jahr dranzuhängen. An einem weiteren Stürmer ist der Klub derzeit noch dran, auch er könnte wie Hoffmann ein Thema für 2021/22 werden. Ohne Druck, ganz in Ruhe.

Das zeigt: Der Traum von der A-Liga soll nicht mit der Brechstange erreicht werden. "Ich habe keine Pistole auf der Brust", meint auch Zilske. "Wir sind weit entfernt davon, jetzt schon vom Thema Aufstieg zu sprechen. Wir wollen uns aber langsam, aber sicher auf den Weg dorthin machen..." Die derzeitige Zwangspause ist dabei ein Stolperstein, aber kein unüberwindbares Hindernis.

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