Der 25. Spieltag: Tag der Derbys in der Kreisliga B1

(12.04.11) Zwei prestigeträchtige Derbys gab es an diesem Wochenende in der Kreisliga B1 zu bewundern. Die Emsdettener Borussen hatten Fortunas Reserve zu Gast, während der Skiclub Rheine im Derby an der B70 Türk empfing. Beide Spiele boten den Zuschauern jede Menge Unterhaltung. An der Spitze der Tabelle löste Gellendorf die Pflichtaufgabe bei Portu Rheine und baute den Vorsprung auf Emsdetten 05 II aus, denn die Mannschaft von Ralph Husmann patzte daheim gegen GW Rheine II. Derweil rückt der 1. FC Nordwalde II Germania Hauenhorst immer weiter auf die Pelle, denn die Truppe von Reinhardt Köster ging in Wettringen überraschend baden.

Türk spielt bärenstark, schwächt sich aber selbst

Der Skiclub Rheine hatte beim 2:2 (1:2) Unentschieden gegen Türk Rheine mächtig Glück, denn trotz doppelter Überzahl brauchte die Stichel-Elf 90 Minuten, ehe Andre Steinigeweg mit einem wuchtigen Kopfballtreffer den erlösenden Ausgleich erzielte. Türk hatte ein tolles Spiel geboten und war schnell durch Hussein Mohsen in Führung gegangen. Als dieser nach 20 Minuten seinen eigenen Mitspieler beleidigte, schickte ihn Referee Daniel Puke vom Feld. Doch auch davon ließen sich die Südländer nicht beeindrucken und kamen immer wieder gefährlich nach vorn. Torjäger Salih Beyaz sorgte nach einem Konter für das zweite Tor der Partie. Erst danach wachte der Skiclub auf und erzielte durch Alexander Rüther mit dem Pausenpfiff den Anschlusstreffer. Von der Skiclub-Offensive war aber auch im zweiten Durchgang nur wenig zu sehen. Türk hätte das Ergebnis sogar noch ausbauen können, denn Omar Saadou und Salih Beyaz trafen nur das Aluminium. In Minute 80 sah dann auch noch Woalid Al Sharif Rot, ebenfalls nach einem Wortgefecht mit einem Mitspieler. "Eigentlich war das ein faires Spiel, der Schiedsrichter hat auch gut gepfiffen. Aber bei den beiden Platzverweisen hat er ein wenig überreagiert. Trotzdem war das unnötig von uns. Ich hoffe, dass die beiden nicht allzu lange gesperrt werden", meinte Türks Murat Cetinoglu. In doppelter Unterzahl wehrte sich Türk bis kurz vor dem Ende tapfer, doch nach einem Freistoß von Dirk Backer kam es, wie es kommen musste, der eingewechselte Steinigeweg wurde nicht eng genug gedeckt und setzte das Leder in die rechte Torecke.

Borussias Elfmeterseuche hält an

Beim Emsdettener Derby war erwartungsgemäß nicht viel zu holen für die Fortunen, Borussias Dritte siegte deutlich mit 4:1. Insgesamt war Fortunas Christian Antemann, der fünf Spieler aus dem Kader der dritten Mannschaft aufbieten musste, aber zufrieden mit der Leistung des Außenseiters. Der hatte auch die erste große Chance der Partie, doch Dominik Kompalik scheiterte freistehend aus elf Metern. Borussia hatte allerdings von Beginn an die höheren Spielanteile und münzte diese in Person von Spielertrainer Thorsten Recker nach 23 Minuten in das erste Tor um. Goalgetter Andre Wöstemeyer erhöhte kurz vor der Pause auf 2:0, dem vorausgegangen war allerdings ein Handspiel von Christian Lammers. Das Spiel wäre vielleicht anders ausgegangen, wenn Dominik Kompalik seine zweite große Chance vor der Pause genutzt hätte. Doch auch dieser Versuch ging knapp daneben. Nach der Pause war das Spiel dann schnell entschieden. Direkt nach Wiederanpfiff hielt Fortunas Schlussmann Sascha Rohlmann einen Elfmeter von Andre Wöstemeyer. "Vom Punkt aus haben wir in dieser Saison wirklich Pech. Wöste will jetzt auch keine Elfmeter mehr schießen", schmunzelte Trainer Recker. Nach einer Stunde musste der Gäste-Schlussmann aber wieder die Kugel aus dem Netz holen, Johannes Börger hatte aus der Distanz getroffen. Mit einer tollen Einzelleistung sorgte Tim Andratschke zwar noch für den Anschlusstreffer, doch Christoph Büker machte mit seinem Tor kurz vor Schluss den Sack endgültig zu für die Borussen.

GW II beweist tolle Moral und stellt Nullfünfern ein Bein

Für große Freude im Lager der Gellendorfer Sportfreunde sorgte das Ergebnis der Partie Emsdetten 05 II gegen GW Rheine II. Die Gäste aus dem Rheiner Norden konnten trotz Rückstandes beim 2:2 (2:0) einen Punkt mitnehmen. Somit liegt Nullfünf nun drei Punkte hinter den an diesem Wochenende siegreichen Sportfreunden. Die Partie begann nach Plan für die Emsdettener, trotz guter Anfangsphase der Grün-Weißen ging der Favorit dank der Tore von Vincenzo Manisalco und Joel Homa mit einer beruhigenden 2:0 Führung in die Pause. GW setzte aber nach Wiederanpfiff alles auf eine Karte und kam durch ein Kopfballtor von Marcel Thalmann sowie einen Freistoß von Timo Wagner zum Ausgleich. Am Ende hatten die Gäste allerdings eine Menge Glück, Grün-Weiß-Keeper Jens Abrams hielt stark gegen Manuel Lanfer, außerdem setzte Michel Büker kurz vor Schluss einen Kopfball an den Pfosten.

SFG mit schwacher Vorstellung - Zwei Elfmetertore

Die Sportfreunde Gellendorf hatten gegen Portu Rheine II nicht den besten Tag erwischt und konnten gegen einen schwachen Gegner, der in 90 Minuten nicht einmal gefährlich vor das Tor von Lukas Van Hövell kam, lediglich einen 2:0 (1:0) Auswärtssieg einfahren. Die Portugiesen warfen sich in jeden Ball und konnten sich bis zur 30. Minute schadlos halten, ehe Gellendorfs Kapitän Alexander Sandmann im Strafraum gefoult wurde und den fälligen Elfer selbst verwandelte. Bis zur Pause vergaben Sandmann, Alban Hasani und Carsten Henschel weitere Riesenchancen. In Durchgang zwei hielt die Abschlussschwäche der Gäste an, Björn Middelhoven traf aus drei Metern nur den Pfosten, Alexander Sandmann scheiterte etliche Male an Portus Schlussmann Daniel Vogel. Alban Hasani machte in der 70. Minute alles klar für den Tabellenführer. Er verwandelte nach einem weiteren Foul an Sandmann den fälligen Elfer. Aus dem Spiel heraus wollte den SFG allerdings nichts gelingen, so blieb es beim 0:2, auch weil der eingewechselte Jens Maas kurz vor dem Ende eine weitere Großchance versiebte. Insgesamt eine schwache Vorstellung der Sportfreunde, wenn man berücksichtigt, dass der Tabellenvorletzte nach einem Platzverweis gegen Eugen Trost eine halbe Stunde lang in Unterzahl spielte.

Wettringen siegt überraschend, aber hochverdient

Vorwärts Wettringen bestätigte beim 2:0 (1:0) Sieg gegen favorisierte Germanen aus Hauenhorst die gute Form der letzten Wochen und fuhr den dritten Sieg in Folge ein. Germania kam zu keiner Zeit für einen Erfolg in Frage und hatte erst nach 85 Minuten die erste Torchance durch Christian Körting. Patrick Nase hatte den Gastgeber nach einer Viertelstunde in Führung geschossen, Patrick Heeke machte nach 60 Minuten den Sack zu. Die Wettringer vergaben allerdings zahlreiche weitere Chancen und hätten durch Sandin Bajric, Stefan Busch und Björn Borg auch einen Kantersieg heraus schießen können, doch im Abschluss haperte es. Dennoch war Coach Maik Plagemann hochzufrieden mit der Leistung seiner Jungs, ganz im Gegenteil zu Gästetrainer Reinhard Köster, der den Wettringer Sieg als "hochverdient" bezeichnete. Allerdings merkte er an, dass es nach Foul an Andre Fischer zehn Minuten vor Schluss Elfmeter hätte geben müssen. Doch selbst dann hätten die Germanen wohl nichts mitgenommen an diesem Wochenende. Es scheint, als habe sich der Tabellendritte von den Gerüchten um einen Zwangsabstieg beeindrucken lassen, denn da Germania das Schiedsrichtersoll derzeit nicht erreicht, droht der Zweiten die Kreisliga C. "Das wäre für uns eine Katastrophe, der Verein versucht derzeit alles, um dieses Problem in den Griff zu bekommen", verriet Köster.

Rosetti-Festspiele gegen Westfalia Leer

Den höchsten Sieg des Wochenendes fuhr Eintracht Rheine III gegen Westfalia Leer ein. Deren Trainer Christian Weyde war nach dem Spiel unzufrieden mit dem "grausamen" Auftritt seiner Mannen. Mann des Tages für den FCE war Simon Rosetti, der den Verein am Saisonende verlassen wird und sich Germania Hauenhorst anschließt. Mit einem Doppelschlag in der 20. und 25. Minute brachte er die Gastgeber auf die Siegerstraße, Ingo Wolters markierte noch vor dem Seitenwechsel das 3:0. "Simon und Ingo hat Leer zu keiner Zeit in den Griff bekommen. Wir haben die weit vorgerückte Abwehr von Leer mit Pässen auf unsere schnellen Spitzen immer wieder überlaufen und hätten noch deutlich höher gewinnen können", freute sich Eintrachts Coach Uwe Hilge. Nach der Pause nahm der Trainer die angeschlagenen Ingo Wolters, Christian Möller und Niklas Heckmann raus, das Spiel flachte ein wenig ab. Doch dem überragenden Simon Rosetti war es 20 Minuten vor Schluss vergönnt, mit seinem dritten Treffer das Ergebnis auf 4:0 zu schrauben.

Elte verbessert, dennoch siegt Nordwalde

Nach den Turbulenzen der letzten Wochen scheinen sich bei der SG Elte die Wogen wieder geglättet zu haben. Nach einer Aussprache mit dem Team sitzt Trainer Clemens Möller nun wieder fest im Sattel. Auch die Leistung der Elteraner stimmte beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Nordwalde II, dennoch ging die Partie mit 0:2 (0:0) verloren. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, in der Referee Udo Austermann ein "Wembley-Tor" von Jemajl Kerellaj nicht hinter der Linie gesehen hatte, drückte der Favorit aufs Gas und wurde nach 65 Minuten mit der Führung durch Christian Hornig belohnt. Er setzte das Leder links oben in den Winkel. Eltes Mario Niehaus scheiterte derweil erst an der Latte, dann am Pfosten. Wieder Hornig sorgte fünf Minuten vor Schluss per Freistoß für die Entscheidung. Dabei sah Eltes Torhüter Michael Thiemann ein wenig unglücklich aus. Wermutstropfen für die siegreichen Nordwalder: Kapitän Andreas Hilgenbrink zog sich eine Kopfverletzung zu und musste mit sechs Stichen genäht werden. Er fehlt Nordwalde in den nächsten Spielen.

Steffen Sitte mal wieder der Matchwinner

Ein schwaches Spiel zeigten Matellia Metelen III und die Reserve von Amisia Rheine beim 1:0 (0:0) Auswärtssieg der Emsauen-Kicker. Die waren personell arg gebeutelt, Trainer Serkan Alci musste eine Rumpfelf aufbieten. Nach zehn Minuten, die den Gastgebern gehörten, übernahm Amisia die Initiative und hatte durch Marius Scheffer und Sergej Hatzenbühler gute Chancen zur Führung. Mehr passierte vor der Pause nicht. Für Matellia vergaben Daniel Grave, Matthias Laukötter und Fabio Martins im zweiten Durchgang die besten Gelegenheiten. 20 Minuten vor dem Ende schickte Robin Sandmann dann Amisias Torschützen vom Dienst, Steffen Sitte, auf die Reise. Dieser überwand Metelens Schlussmann Jens Duesmann-Artmann zur Führung. "Das war klar Abseits", meinte der Torhüter, der zugleich Matellias Coach ist, nach dem Spiel. In der Nachspielzeit warf Metelen alles nach vorn, selbst Duesmann-Artmann fand sich im gegnerischen Sechzehner ein. Doch es reichte für die Gastgeber nicht zum Punktgewinn. Amisen-Trainer Serkan Alci war aufgrund der harten Spielweise von Metelen sauer: "Steffen Sitte ist technisch stark und sehr flink, deshalb wurde er von Metelen mehrfach übel gefoult. Da muss man als Schiedsrichter auch mal den Spieler schützen und härter durchgreifen."