Plötzlich Doppelaufsteiger

Von Julian Schimmöller und Fabian Renger

(11.08.20) Ob es das schon einmal gegeben hat? Vermutlich nicht: Sowohl GW Steinbecks erste als auch die zweite Mannschaft standen zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs nicht auf einem regulären Aufstiegsplatz - und doch gehen beide hoch. Dass die Erste in die A-Liga hochgeht, war schon länger klar. Steinbeck profitierte dabei als Tabellendritter davon, dass es punktgleich mit der zweitplatzierten Reserve von Laggenbeck war und das Torverhältnis bei der Ermittlung der Aufsteiger nicht berücksichtigt wurde. Und nun steigt auch die Reserve als Achter der C-Ligen-Aufstiegsrunde in die B-Liga auf, es gibt also einen Steinbecker Doppelaufstieg!

Wie es dazu kam? Die Hintergründe sind Folgende: Nach den Rückzügen von Teuto Riesenbeck IV, SF Lotte III, Ibbenbüren Türkiyem Spor und Mettingen IV und dem vermehrten A-Liga-Aufstieg sollten die Staffeln der B-Liga mit sechs (anstelle von drei) C-Liga-Aufsteigern aufgefüllt werden. So sollten dann wenigstens zwei 14 Teams starke Staffeln gebildert werden. Das Problem: Der Fünfplatzierte, die Reserve von BSV Brochterbeck, verzichtete auf den B-Liga-Platz.

Volle Staffeln statt spielfrei

Und auch der erste reguläre Nachrücker, Stella Bevergern II auf Platz sieben, wollte nicht hoch. Und so kam Steinbeck an die Reihe. "Da haben wir gesagt: Weiter als Platz 8 fragen wir definitiv nicht mehr weiter...", erklärt der Kreisvorsitzende Helmut Hettwer. Zu seinem Glück sagte Steinbeck zu. "So spielen wir mit einem 14er-Schlüssel in beiden Ligen ohne spielfrei", freut sich Hettwer.

Nicht nur beim Kreis war die Freude groß, sondern auch in Steinbeck: "Für uns ist das super, weil wir damit weiter nah an der ersten Mannschaft dran sind", freut sich Reserve-Coach Christoph Brüggemann. Wenn ein Spieler aus der Ersten aushelfe, sei die B-Liga schließlich deutlich fordernder als die C-Staffel. Darüber hinaus sieht Brüggemann auch für die Jugend große Vorteile:"Die kann man in der Liga sicherlich nochmal besser fördern und fordern." Angesichts dessen, dass mit Jonas Mansfeld, Mika Riehemann, Steffen Wetzel, Linus Kölker und Marvin Leeve gleich fünf Youngster aus der Jugend nachrücken, kommt der Aufstieg zum optimalen Zeitpunkt.

Schwere, aber interessante Gegner

Nicht ganz unglücklich ist Brüggemann darüber hinaus, dass er und seine Jungs nächste Saison dem Mammutprogramm mit über 30 Spielen in der C-Liga entgehen: "Das sind meiner Ansicht nach auf dem Niveau zu viele Spiele." Deshalb will er den Gang zurück auch gerne vermeiden, weiß aber auch: "Wir spielen in der kommenden Saison knallhart gegen den Abstieg."

Die Staffeleinteilung beschert den Steinbeckern auf jeden Fall einige richtig spannende Nachbarschaftsduelle: Am vierten Spieltag steigt das Derby gegen den SV Uffeln, außerdem geht es auch gegen die Zweitvertretungen vom TuS Recke und Westfalia Hopsten. Die Vorfreude bei Brüggemann ist groß: "Auch wenn man da vielleicht mal schlecht aussieht: Das werden richtig interessante Spiele!" Allgemein ist er mit der Staffeleinteilung zufrieden: "Ich sehe keine großen Leistungsunterschiede zwischen den beiden Gruppen."