Falkes Dreijahresplan misslingt

Von Fabian Renger

(26.05.20) Das war ein knappes Rennen. Dank eines Vorsprung von 0,024-Punkten nach der Quotientenrechnung dürfen sich Falke Saerbecks Kreisliga-Kickerinnen in der kommenden Saison vermutlich Bezirksliga-Spielerinnen nennen. Vorbehaltlich, der FLVW-Verbandstag macht nichts Verrücktes am 9. Juni. Drei Spiele (17) und acht Punkte (48) weniger hat Saerbeck auf dem Buckel als Kontrahent und Corona-Spitzenreiter Westfalia Hopsten (20 Spiele/56 Zähler). Unterm Strich stand's nach der gewohnten Quotientenrechnung (Punkte geteilt durch Spiele) 2,824 pro Saerbeck gegen 2,8 pro Hopsten. Da Westfalia Hinrunden-Meister war, steigen die Hopstenerinnen wahrscheinlich mit auf.

Im Saerbecker Lager waren die Verantwortlichen recht überrumpelt. "Geplant war es eigentlich noch nicht und erst im dritten Jahr", erklärt Coach Frank Asche. In der zweiten Saison ist er für die Mannschaft verantwortlich. Eigentlich hatten sie gedacht, dass Hopsten noch stärker sei. "Wir hätten es im nächsten Jahr mit voller Wucht probiert", bemerkt der Trainer. Trotzdem nimmt das Team den vermutlichen Aufstieg natürlich an. Auch wenn es lieber auf dem sportlichen Wege geschafft hätte. Sei's drum. Asche kann's recht sein. Er geht nämlich ins letzte Trainerjahr, danach hat der Soldat einen Auslandseinsatz. Da ist dann nicht mehr viel mit Coaching.

Mannschaftsaufstellug via Lautsprecher

Wobei: Einmal in dieser Spielzeit hat das Fern-Coaching schon geklappt. Anfang November gegen die ISV war das, Asche war auf der Rückfahrt vom Truppenübungsplatz im Auto unterwegs. Per Freisprecheinrichtung und Lautsprecher schwor er vom Steuer aus die Mannschaft aufs Spiel ein und gab die Aufstellung durch. Die Wunder der Technik. Hat aber gefruchtet, Saerbeck siegte 7:0. Trotzdem wohl kein Modell für die Zukunft.

Der Aufstieg sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, berichtet Asche. "Wir mussten viel investieren, hatten aber auch mal Glück dabei", weist er auf viele enge Partien hin. Beispielsweise das Gastspiel bei Eintracht Mettingen ist ihm im Kopf geblieben. Damals gewann seine Elf erst in der 89. Minute mit 2:1. Was ebenfalls schön war für den Trainer:"Wir sind nicht mehr der SC Falke Peitschmeyer...." Gemeint ist Sarah Peitschmeyer, Torjägerin vom Dienst. Sie war eine von acht Spielerinnen, die Asche vor zwei Jahren von Borussia Emsdetten nach Saerbeck begleitet hatten. Im Vorjahr schoss Peitschmeyer über 50 Buden. In diesem Jahr verteilten die sich auf mehrere Schultern. Peitschmeyer traf "nur" 36-mal, dafür waren Ricarda Breier (12), Maike Schürmann (9), Fabienne Hünfeld (8) oder auch Marina Theune (8) plötzlich brandgefährlich. Die Truppe ist nicht mehr so leicht auszurechnen gewesen. Vorteilhaft.

Hinten hält Westkamp den Laden dicht

Nur Hopsten (Torverhältnis 106:9) übertraf Saerbeck (93:11) in puncto Tordifferenz. Die Falkinnen waren hinten aber auch dank Keeperin Celine Westkamp schwer zu überwinen. Die spielte einst in Iserlohn B-Juniorinnen-Bundesliga. Das merkt man ihr noch an. "Sie hatte einen großen Anteil", verteilt Asche Lob an die 21-Jährige. Dank zahlreicher Eigengewächse - alleine sieben aus dem eigenen Stall kommen in den Seniorinnen-Bereich hoch - hat er in der nächsten Saison die Qual der Wahl. Mindestens 30 Spielerinnen stehen sicher auf seinem Kaderzettel. Es gibt Gedankenspiele über eine Kreisliga-Mannschaft als 9er-Truppe. Was klar ist: Asche braucht einen neuen Assistenten bzw. eine neue Assistentin. Seine rechte Hand Heike Miethe hört auf.