UFC erlebt die „Trance der Traurigkeit“
(14.03.10) Es war das Viertelfinale um die Deutsche-Futsalmeisterschaft. Als frisch gebackener Westfalen- und Westdeutscher Meister war der UFC Münster nach Pforzheim gefahren, um sich durch einen Sieg über den gastgebenden FC Portus Pforzheim auch den Weg ins Halbfinale zu ebnen. Doch es sollte anders kommen. Trotz scheinbar komfortabler Führung unterlagen die Domstädter in der Verlängerung mit 3:6 (2:0/3:3). „Die Verlängerung haben wir eigentlich alle nur noch wie in Trance erlebt – die Trance der Traurigkeit“, verlieh UFC-Spieler Malte Limbrock der Gefühlswelt seiner Mannschaft malerischen Ausdruck.
Trance deshalb, weil der Einzug ins Halbfinale eigentlich schon sicher schien, das Ausscheiden deshalb umso schmerzlicher war. Mit 3:1 lag Münster bis eine Minute vor Schluss in Führung. Till Vogel, Tobias Lüft und Max Mugrauer hatten getroffen. Doch dummerweise hatte sich Münster schon nach zehn Minuten der zweiten Hälfte vier Teamfouls eingehandelt. Nach Futsalregeln gibt es ab dem fünften Foul für jedes weitere einen 10-Meter-Strafstoß. Und genau ein solcher führte 45 Sekunden vor Schluss zum 2:3. Ein 6-Meter-Strafstoß – den gibt es bei einem Foul im Strafraum – führte drei Sekunden vor dem Ende sogar zum Ausgleich. Es ging also in die Verlängerung.
„Wir waren da völlig von der Rolle“, berichtet Limbrock, der schon sehr früh verletzt ausgefallen war und in der Offensive als sichere Schütze fehlte. „Das konnte keiner von uns fassen.“ Und obwohl Tomacz Luzar im UFC-Tor zunächst noch einen Rückstand vereitelte, als er in der Verlängerung einen 10-Meter hielt, fand Münster nicht mehr in die Spur zurück. Der Süddeutsche Meister Pforzheim, angepeitscht von rund 400 Fans, drehte auf und gewann das Viertelfinale schließlich mit 6:3.
Ein weiterer Grund für das Ausscheiden war außer der Verletzung Limbrocks, der in der WFLV-Liga immerhin Münsters bester Torschütze war, auch eine Formschwäche des sonst so überragenden Rafael Bianco. Er verzettelte sich in Einzelaktionen und verursachte so mehrere Konter. Einen Vorwurf macht ihm freilich keiner. Mehr ärgerte man sich dagegen über einige andere ausgelassene Gelegenheiten während der regulären Spielzeit. „Da hätten wir den Sack zumachen müssen“, so Limbrock.