Der Favoritenärgerer macht sich bereit

Von Malte Greshake

(29.10.21) Auch für die zweite Bezirksligastaffel des Münsterlandes geht es nach der Herbstpause endlich wieder in die Vollen. Der fünfte Spieltag hat dabei Einiges in petto. Die HSG Gremmendorf/Angelmodde bekommt dabei einen richtigen Brocken vor die Brust gesetzt: Die Truppe von Lukas Kempken muss nämlich zum Tabellenzweiten Eintracht Coesfeld reisen. Wir haben uns den HSG-Coach deswegen mal geschnappt, um mit ihrem über den bisherigen Spielverlauf und etwaige weitere Ziele zu schnacken. 

"Ich würde mal sagen, der Saisonstart war ganz gut", geht Kempken direkt ans Eingemachte. "4:4 Punkte kann man schon mal machen. Auch wenn Ergebnisse dabei waren, die ich nicht unbedingt erwartet hatte." Dabei ist vor allem die Rede von dieser 27:27-Punkteteilung gegen die Zweite des ASV Senden. "Da war ich übrigens gar nicht da, sondern im Urlaub", muss der Coach schmunzeln. Zufall? Okay, schlechter Witz. "Zumindest konnten die Jungs wohl endlich mal machen, was sie wollten", schmunzelt Kempken. Und schafften es als einzige Mannschaft in der bisherigen Spielzeit, den Sendenern einen Punkt abzuluchsen.

Das Glück erarbeitet

Auch wenn Kempken aus späteren Erzählungen erfahren habe, dass es durchaus ein glücklicher Punktegewinn gewesen war, konnte er seiner Mannschaft nicht absprechen, dass sie nicht in der letzten Viertelstunde der Partie alles reingeworfen hätte. "Da sind vielleicht auch mal Bälle reingeflogen, die das sonst nicht machen", so Kempken. "Aber mit den Zuschauern im Rücken und dem Kampf haben wir uns das Glück auf jeden Fall erarbeitet."

Zumindest ist nun auch klar, was bei der HSG an einem guten Tag alles möglich ist. Die angesprochene Herbstpause konnte Kempken zusammen mit seinem Team aber eher semi-gut nutzen. "Es waren sehr viele im Urlaub, deswegen war nicht immer alle da", erklärt er. "Trotzdem haben wir versucht, ein bisschen an der offensiven Raumaufteilung zu arbeiten. So wie ich mir das vorstelle." Ob's etwas gebracht hat, wird man dann wohl am Wochenende sehen. Dass die HSG auf jeden Fall in der Lage ist, eine favorisierte Mannschaft zu ärgern, sagten wir ja bereits...

Anschwitzen, der 5. Spieltag

BSV Roxel - TV Friesen Telgte (Samstag, 19 Uhr)
Ein einziger Sieg konnte der BSV Roxel in der bisherigen Spielzeit erst einheimsen. "Trotzdem schätze ich Roxel zuhause stark ein", gibt Kempken zu bedenken. Für den TV Friesen Telgte kann seinerseits von einem soliden Start gesprochen werden: Zwei Siege zu Beginn und dann zwei Niederlagen gegen ambitioniertere Gegner wie Senden II sowie Eintracht Coesfeld. Trainer Sebastian Seitz gab vor der Saison sowieso erst einmal das Ziel aus, sich mit der Entwicklung seiner Mannschaft zu befassen. Alles weitere wird sich dann in den kommenden Wochen zeigen. 
Kempken: Telgte hat die gestandeneren Spieler: 26:30.
Heimspiel-Tipp: Zuhause überrascht der BSV: 25:23.

Eintracht Coesfeld - HSG Gremmendorf/Angelmodde (Samstag, 19.30 Uhr)
Eine makellose Weste hätte es für Eintracht Coesfeld sein können, wenn da nicht diese 31:32-Niederlage am Saisonbeginn gewesen wäre. Seitdem pflügte sich die Truppe von Bodo Dreger nämlich souverän mit drei Siegen in Folge bis zur Pause. Nun wollen die Coesfelder wohl auch gegen Gremmendorf/Angelmodde da anknüpfen. "Coesfeld ist der Favorit, aber wir fahren da nicht hin und sagen: bitte, hier sind die zwei Punkte", bleibt Kempken angriffslustig. 
Kempken: 25:26.
Heimspiel-Tipp: Es ist unsere Pflicht, dagegen zu halten. Knapp wird's trotzdem: 28:26.

HSG Preußen/Borussia - HSG Ascheberg/Drensteinfurt (Sonntag, 18 Uhr)
"Preußen ist zuhause für mich auf jeden Fall der Favorit", gibt Kempken zu Protokoll. "Vor allem mit ihren starken Abschlüssen vom Kreis." Tabellarisch ähneln sich beide Mannschaften übrigens sehr: Beide weisen eine Punkteverhältnis von 4:4 auf und gewannen sowie verloren jeweils zweimal. Wir finden, dann ist einfach langsam Zeit für eine ordentliche Punkteteilung. Trotzdem werden eine Menge Treffer fallen. So richtig absetzen kann sich einer der Kontrahenten an diesem Wochenende aber noch nicht.
Kempken: 28:25
Heimspiel-Tipp: Wie gesagt: 31:31!

ASV Senden II - Westfalia Kinderhaus II (Sonntag, 18 Uhr)
Am vergangenen Spieltag gab es zwischen den beiden Erstvertretungen der Vereine schon das Verbandsligaderby. Dort ging es denkbar knapp mit 22:19 für die Sendener aus. In der Bezirksliga muss allerdings von einer gänzlich anderen Konstellation gesprochen werden: Die Zweite des ASV ist nämlich bisher ungeschlagener Spitzenreiter, wohingegen die Kinderhauser Reserve auf dem letzten Tabellenplatz weilt und selbst noch kein Spiel gewonnen hat. "Trotzdem fighten die Kinderhauser immer richtig", merkt Kempken an. Was anderes hätten wir jetzt auch nicht erwartet.
Kempken: 23:20
Heimspiel-Tipp: Senden ist auch nach der Pause zu souverän: 27:21.