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Landesliga 3

Ihm fehlten viele Spieler, die Rang und Namen haben - trotzdem siegte Neuenkirchen in Gronau: SuS-Coach Tobias Helming. Foto: Greshake

Achterkamp führt Rumpfteam an


Von Nils Uhlig

(18.03.22) Damit hatte wohl selbst der eigene Trainer Tobias Helming nicht gerechnet! Mit nur neun Feldspielern und ohne alle drei Torhüter reiste SuS Neuenkirchen nach drei Monaten ohne Spiel nach Gronau. Gegen Vorwärts, die nach dem Coup gegen Ibbenbüren vor Selbstvertrauen strotzten, siegten die Gäste auch ohne den Top-Shooter der Liga mit 27:28 (13:15). Vertreter Kevin Achterkamp wuchs über sich hinaus und zeigte genau im richtigen Moment seine Stärke. Zudem brillierte der Torwart der zweiten Mannschaft.

"Mit Luis Schmalacker hatten wir nur den Torwart der Reserve dabei, weil alle drei Torhüter ausfielen. Zudem fehlten unsere Außen Jan Auschner und Jannik Miethe und nicht zuletzt Marcel Bütergerds", zählte Tobias Helming auf. Trotzdem startete seine Rumpfkombo gut in die Partie und übernahm beim 3:4 durch Mathis Boolke nach gut fünf Minuten sogar erstmals die Führung. Bei der 4:7-Führung der Gäste durch Kreisläufer Matze Boese rieben sich vermutlich schon die ersten Zuschauer verwundert die Augen. Doch Gronau steigerte sich und erzielte durch Chris Walter nach 14 Minuten den 8:8-Ausgleich. Helming nahm daraufhin seine Auszeit, um besonders seine Abwehr besser einzustellen und nahm zudem zwei Abwehr-Angriffwechsel vor. Das gelang zunächst nicht und Malte Woschkowiak traf nach 18 Minuten zur 10:9-Führung für die Hausherren.

Viel Prestige in engem Spiel

Doch jetzt legte langsam der Spieler des Spiels los – Kevin Achterkamp. Sonst oft im Schatten von Topspieler Marcel Bütergerds zeigte er jetzt ein ums andere Mal, was in ihm steckt. "Er hat auf beiden Halbpositionen die richtigen Entscheidungen getroffen und hatte sackstarke Zweikämpfe", lobte Helming seinen Top-Torschützen. Erst gelang Achterkamp die erneute SuS-Führung zum 10:11. Dann riss er das Spiel nach Marius Schmidts 13:12-Führung komplett an sich und erzielte mit einem Doppelpack die 13:15-Halbzeitführung für Neuenkirchen.

Auch direkt nach der Pause war es Achterkamp, der auf 13:16 erhöhte. Doch auch für Gronau ging es in diesem Spiel nicht nur um zwei Punkte im Abstiegskampf, sondern auch um viel Prestige. So kämpfte sich die Fischer-Sieben zum 19:19-Ausgleich nach 42 Minuten zurück. Die Führung sollte aber einfach nicht gelingen. Nach dem 21:21-Ausgleich von Chris Walter zog Neuenkirchen durch Martin Tebbe auf 21:23 davon. Von da an ging es in den letzten zwölf Minuten hin und her. Gronau verkürzte immer wieder auf ein Tor, wie beim 22:23 durch Marius Schmidt, doch auch Neuenkirchen traf konstant und legte wieder zwei Tore vor.

Heldengeschichte endet mit entscheidendem Tor

Eineinhalb Minuten vor Schluss nahm Gronaus Trainer Adam Fischer seine Auszeit. Direkt danach erzielte der achtfach erfolgreiche Marius Schmidt den erneuten Anschlusstreffer zum 26:27 für die Gastgeber. Doch was wäre eine Heldengeschichte, wenn der Protagonist nicht auch am Ende noch einmal einen drauf setzt und das Spiel entscheidet. So blieb es Kevin Achterkamp vorbehalten eine Minute vor dem Ende mit dem 26:28 die Entscheidung zu erzielen, denn die Neuenkirchener Abwehr hielt danach 50 Sekunden durch, bevor Walter zum Endstand traf. In den letzten zehn Sekunden passierte nichts mehr.

"Unterm Strich war das heute ein Sieg der Mannschaft, die es etwas mehr wollte. Wir wussten, dass Gronau nach dem Sieg gegen Ibbenbüren mit viel Selbstvertrauen auftritt und wir voll dagegenhalten müssen", freute sich Helming über den wichtigen Sieg, der sein Team wieder über den Strich springen ließ. Gronaus Trainer Adam Fischer ließ hingegen kein gutes Haar an der Leistung seiner Mannschaft. "Wir haben uns absolute Grütze zusammengespielt. Mit der Leistung hätten wir gegen jeden verloren. Ich kann mir das nicht erklären. Wir haben es nicht ansatzweise geschafft auf unser Niveau zu kommen", grantelte er hörbar angefressen. Bereits am Samstag hat Vorwärts die Chance die Scharte auszuwetzen. Dann geht es im nächsten Abstiegsduell gegen Hiltrup. "Die Punkte müssen wir holen. Das ist ein Muss-Spiel und die Möglichkeit der Wiedergutmachung, auch wenn das eigentlich nicht gutzumachen ist", so Fischer weiter.

Vorwärts Gronau - SuS Neuenkirchen 27:28 (13:15)

Tore für Gronau: Marius Schmidt (8), Chris Walter (6/3), Maik Visschedyk (4), Malte Woschkowiak (2), Lennard Schmidt (2), Sascha Wensing (1), Maxi Böing (1), Jan Ibing (1), Joscha Lenting (1).
Tore für Neuenkirchen: Kevin Achterkamp (10), Martin Tebbe (5), Matthias Boese (5/1), David Beermann (4), Felix Boolke (2), Mathis Boolke (2).



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