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Michael Dreskornfeld und Westfalia Kinderhaus nehmen den Aufstieg an. Foto: Archiv

Vereine geben ihr Ja-Wort!


Von Nils Uhlig

(26.05.21) Unverhofft kommt oft! Am Montag überraschte der Westfälische Handballverband seine Vereine mit der Bekanntgabe aufstiegsberechtigter Mannschaften. Bis zum 30.5. bekommen diese nun Zeit, sich zu entscheiden, ob sie das verlockende Angebot annehmen wollen. So lange indes ließ sich keiner von ihnen bitten. Der TV Isselhorst wird sein Aufstiegsrecht zur Oberliga genauso annehmen wie der SC Westfalia Kinderhaus und die TG Hörste ihre Versetzungen in die Verbandsliga. Alle Vereine wollen die Herausforderung wagen, mit der sie aber zuvor überhaupt nicht gerechnet hatten.

TV Isselhorst

"Wir haben einen Tag gebraucht, um uns abzustimmen, ob wir die Ernennung durch den Verband annehmen wollen", berichtet Teammanager Guido Marquardt. Zwar sei die Mannschaft unter anderen Gesichtspunkten zusammengestellt worden, doch alle trauen sich die Herausforderung Oberliga zu. "Wir waren natürlich überrascht über die Vorgehensweise. Aber wenn man so eine Chance bekommt, muss man sie auch annehmen", ist Marquardt überzeugt, dass sein junges Team an der Herausforderung wachsen und reichlich an Erfahrung gewinnen wird. Er sieht das Team zwar als absoluten Underdog, hofft dennoch, genügend Mannschaften hinter sich lassen zu können, um die Klasse zu halten. "Arminia Bielefeld hat es ja gerade erst vorgemacht", sieht der Teammanager im ostwestfälischen Fußballbundesligisten ein Vorbild für seine Mannschaft.

Und ja, die Vorzeichen werden vermutlich ähnlich sein. Ein wirtschaftliches Risiko sieht Marquardt trotz der weiteren Fahrten und höherer Kosten nicht auf den Verein zu kommen. Die Mannschaft soll das Abenteuer mit dem aktuellen Kader in Angriff nehmen. "Wenn es einen Spieler gibt, der uns wirklich weiterbringt und der uns vor die Füße fällt, dann machen wir uns Gedanken", hat Marquardt nach der Bekanntgabe schon Anrufe von interessierten Spielern bekommen.

SC Westfalia Kinderhaus

Endlich wieder ein Münsteraner Vertreter in der Verbandsliga! Auch Kinderhaus nimmt die Herausforderung in einer höheren Spielklasse an. "Wir hatten ja nicht für die Aufstiegsrunde gemeldet und wurden von der Entscheidung völlig überrascht", erklärt der neue Trainer Michael Dreskornfeld wie der SC wie die Jungfrau zum Kind kam. Um dieses will sich das Team nach langer Beratung in einem Zoom-Meeting aber nun liebevoll kümmern. Der Klassenerhalt sei natürlich das große Ziel. Einige Teams wie Verl, Brockhagen, oder Werther kenne man ja schon aus der Landesliga und auch auf ein Duell mit der Zweitvertretung des TV Emsdetten freut sich die Westfalia und hofft auf eine gutgemeinte Staffeleinteilung.

Abteilungsleiter Daniel Vaegs findet die Entscheidung, dass nach einer quasi nicht gespielten Saison überhaupt jemand aufsteigt, merkwürdig. Dennoch sieht er die Versetzung gerade für seine "super talentierten A-Jugendlichen" als riesen Chance an, um auf hohem Niveau Erfahrung zu sammeln.

TG Hörste

Die TG hatte vor der Saison als einziges Team seine Aufstiegsziele klar formuliert. Nach den äußerst knapp verpassten Versetzungen in den Vorjahren wurde das große Ziel nun am grünen Tisch erreicht. "Ich glaube, der Handballverband hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht", glaubt Coach Matthias Baier. Dennoch glaubt er, dass es so die fairste Entscheidung war, die der Verband unter den gegebenen Umständen treffen konnte. Als Geschenk sieht er den Aufstieg dennoch nicht an. "Die harte Arbeit der letzten Jahre hat sich nun ausgezahlt", ist sich der Trainer sicher, dass sein Team auch eine Liga höher bestehen kann.

"Es gibt ein bis zwei mögliche Verstärkungen in der Pipeline, aber da ist noch nichts spruchreif", erklärt der sportliche Leiter Thomas Wöstmann. Einen neuen Schlussmann braucht die TG vermutlich am dringendsten, da bei Polizist Lars Lüdorff zum 1. August eine Versetzung ansteht. "Wir müssen jetzt erstmal abwarten, wie groß die Staffeln sind und wieviele Absteiger es gibt. Aber ich denke wir sind in der Lage mitzuhalten", gibt sich Coach Baier zuversichtlich, was den Klassenerhalt in der kommenden Saison angeht.

Alle drei Mannschaften sind sich einig, dass sie lieber sportlich aufgestiegen wären. Dennoch wollen sie das Geschenk des Verbands annehmen und beweisen, dass sie eine Liga höher mithalten können. Am Wichtigsten ist für alle drei Vertreter ohnehin, dass es überhaupt bald wieder losgeht und in der Halle an den Ball gegriffen werden kann. Und dann wollen die unverhofften Aufsteiger beweisen, dass ihr Ja-Wort kein Fehler war.

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