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Die Preußen stürzen Vorjahressieger Nullacht


Von Malte Greshake

(06.01.24) Knapper hätte die Kiste nicht sein können. Im Finale der Stadtmeisterschaften 2024 trat Lennart Dörtelmann beim Stand von 10:10 zur Siebenmeterlinie. Nur noch wenigen Sekunden waren zu spielen. Bis dahin hatte sich der Rückraum-Shooter der HSG Preußen/Borussia mit den Torhütern von Finalgegner Münster 08 heiße Duelle geliefert. Zwischen den Pfosten wartete nun Ole Lücke auf ihn. Und Dörtelmann behielt die Ruhe, ließ seinem Gegenüber keine Abwehrchance und sorgte dafür, dass sich die Preußen in diesem Jahr unverhofft die Stadti-Krone aufsetzten.

"Überraschungserfolg ist das richtige Wort", freute sich HSG-Coach Dominik Sowada später - und fügte scherzend hinzu: "Wir hatten eigentlich den Plan, schon um halb fünf Bier zu trinken." Doch mit einem frühen Ausscheiden wurde es für die Preußen eben nichts. Sowada konnte es verkraften. "Wir hatten eine mega geilen Mix aus erster und zweiter Mannschaft dabei. Auch wenn es unerwartet war, sind wir sehr glücklich und haben den Titel meiner Meinung nach auch verdient geholt."

Lückes Lob an die Preußen

Besonders ebenjener Dörtelmann, der im vergangenen Sommer vom TV Emsdetten III zur Sowada-Sieben gewechselt war, hatte einen großen Anteil an diesem Coup. Über die gesamte Spielzeit des Finales sorgte der Hüne dafür, dass die Nullachter nicht davonzogen. Tim Krönfeld und seine Mitspieler legten immer wieder vor, leistete sich mit zunehmender Spieldauer aber zu viele Fehler. "In den zwanzig Minuten darfst du eben sauwenig Fehler machen", hielt Lücke hinterher fest. "Und das erst recht gegen eine so gute Mannschaft wie die Preußen. Die sind dieses Jahr echt richtig, richtig gut. Da muss man ein großen Lob aussprechen. Sie haben gut gefightet, wir haben die Deckung nicht zu bekommen und so haben sie es am Ende verdient geholt."

Bis zum Endspiel hatten die Nullachter wenig Mühe mit der Konkurrenz gehabt. In der Gruppenphase gab die Mannschaft von Kay Sparenberg nur einen Punkt ab. Im Halbfinale kam es für den Landesligisten dann sogar zum Aufeinandertreffen mit der eigenen zweiten Mannschaft. Aber auch im vereinsinternen Duell gaben sich Sparenberg und seine Jungs keine Blöße. Es gab wohl viele Zuschauer in der Kinderhauser Halle, die mit einer Titelverteidigung der Nullachter rechneten.

Ausrichter Kinderhaus wird Dritter

Im anderen Halbfinale ging es dafür wesentlich spannender zur Sache. Die beiden Ligakonkurrenten Preußen/Borussia und Westfalia Kinderhaus schenkten sich nichts. Kurz vor der Halbzeitsirene traf Dörtelmann zum 5:4. Im zweiten Durchgang ließ Eike Siering per Siebenmeter die mögliche Führung liegen und scheiterte an Preußen-Schnapper Jonas Rottstegge. Auf der anderen Seite entschieden es dann Tilman Höhn und Dörtelmann mit ihren Treffer. Kurz vor Schluss verkürzte Westfalias Jan Limke noch auf 8:10. Vorjahresfinalist Kinderhaus blieb die Revanche gegen Nullacht somit verwehrt. 

Die Erste des Ausrichters holte sich im Anschluss im Siebenmeterwerfen um Platz drei immerhin trotzdem noch einen Pokal. Nullachts Zweite holte sich damit Rang vier und ließ sich gebühren von den Fans feiern. Sparta Münster, Eintracht Hiltrup oder auch die HSG Gremmendorf/Angelmodde verpassten zwar die Endrunde, nahmen das aber sportlich. So ein frühes Ausscheiden hat schließlich auch seine Vorzüge, wie wir heute erfahren haben...



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