Wildes Ende in Steinhagen

Von Nils Uhlig

(10.04.22) Die Schlussphase in Steinhagen hatte es in sich! Nach schwacher Anfangsphase übernahm das Heimteam das Kommando, setzte sich aber nicht entscheidend ab. In einer wilden Schlussphase haben beide Mannschaften die Chance das Spiel zu gewinnen, es bleibt aber bei der 31:31 (19:16)-Punkteteilung zwischen der Spvg. und der Ahlener SG II. Nach Schlusspfiff gibt es noch eine blaue Karte, böses Blut fließt deshalb aber nicht.

"Wir kommen eigentlich gut ins Spiel und gehen mit zwei Toren weg. Dann wollen wir aber vorne zu schnell abschließen", bemängelte Marvin Michalczik die Ungeduld seiner Mannschaft. Nach acht Minuten erzielte Jan Ferkinghoff noch die 4:6-Führung für die Zweitvertretung der ASG, danach stellte auch Anschwitzer Fiete Austermann mit seinem 5:7 eben diesen Zwei-Tore-Vorsprung wieder her, doch nach zehn Minuten übernahmen die Gastgeber das Kommando und Finn Wagner traf nach elf Minuten zur 8:7-Führung, die Linksaußen Marc Bode mit zwei Toren sogar noch auf 11:7 ausbaute.

Nach 50 Minuten ist wieder alles offen

"Angriffsmäßig war die erste Halbzeit richtig, richtig gut. Es war ein schnelles Spiel mit vielen Angriffen", kam Co-Trainer Steffen Thiede mit dem Zählen der Tore kaum hinterher. Die Führung mit vier Toren hielt die Spvg. auch weiter und so traf Joshua Wagner nach 22 Minuten zum 15:11. Nach dem 19:15 durch einen Siebenmeter von Dennis Strothmann traf Lukas Hinterding kurz vor der Pause noch zum 19:16. Dabei kassierte Leonard Janzen eine Zeitstrafe und damit war Steinhagen schon nicht einverstanden.

"Ich kenne die Schiedsrichter und eigentlich pfeifen die beiden immer sehr gut. Das war das erste Mal, dass ich sie nicht so stark gesehen hatte und wir quasi keinen Kontakt zum Kreisläufer haben durften, sonst sind wir direkt rausgeflogen", war Thiede nicht einverstanden mit der Regelauslegung. Trotzdem führte seine Mannschaft auch in der zweiten Halbzeit weiter mit bis zu vier Toren, wie beim 25:21 durch Bode. Doch Ahlen gab nicht auf, spielte weiter seinen Stiefel runter und kam so Tor um Tor heran. Nach knapp 50 Minuten schaffte Alexander Lauenstein dann auch den 27:27-Ausgleich. 

"Wir haben uns später ausgesprochen und die Hand gereicht"

Nun entwickelte sich eine spannende Schlussphase und keine Mannschaft setzte sich mit mehr als einem Tor ab. Nach dem 31:31-Ausgelich von Michalczik per Siebenmeter 30 Sekunden vor dem Ende hatte Steinhagen den vermeintlich letzten Angriff und nahm 14 Sekunden vor Schluss eine Auszeit. "Felix Harbaum hat dann auf eine offensive 4:2-Deckung umgestellt", erklärte Michalczik, wie man die Gastgeber überraschen wollte und das gelang auch. Steinhagen verlor den Ball und Ahlen kam zuerst bei der freinen Kugel an.

"Unser Spieler wurde auf dem Weg zum Ball aber deutlich am Trikot gehalten", monierte Thiede. Der Pfiff blieb aber aus und so hatte Ahlen den letzten Wurf, doch Michalczik scheiterte am Spvg.-Keeper. In der Aufregung um die vorangegangene Aktion erhielt zunächst Christian Blankert eine Zeitstrafe und nach Spielschluss sah Thiede dann die blaue Karte mit Bericht. "Das war aber alles nicht so wild und wir haben uns später ausgesprochen und die Hand gereicht", sagte der Steinhagener Co-Trainer. "Unterm Strich und mit dem Verlauf und unserer schlechten Phase zwischen der 15. bis 30. Minute, ist das Unentschieden in meinen Augen ein gerechtes Ergebnis. Auch wenn wir natürlich mit dem Ziek nach Steinhagen gefahren sind, um zwei Punkte zu holen", hatte Michalczik gemischte Gefühle. 

Tore für Steinhagen: Dennis Strothmann (6/4), Finn Wagner (5), Joshua Wagner (5), Jonas Maiwald (3), Leonard Janzen (3), Mika Retzlaff (3), Marc Bode (3), Tim Ansorge (2), Colin Peperkorn (1).

Tore für Ahlen: Marvin Michalczik (6/4), Lukas Hinterding (5), Fiete Austermann (5/3), Jan Holtmann (4), Luca Harhoff (3), Alexander Lauenstein (2), Jan Hegemann (2), Jan Ferkinghoff (2), Tobias Möllenhecker (1), Colin Lorenz (1).