Mein Gott Walter!

Von Nils Uhlig

(07.03.23) Bergkamen gewinnt das Stadtderby gegen die Cobras Oberaden dank starker Defensive. Ahlen rehabilitiert sich für die Spitzenspiel-Schlappe. Der gute Lauf des RSV Altenbögge/Bönen geht auch gegen Brockhagen weiter, die sich langsam Richtung Landesliga orientieren müssen.

SuS Oberaden - HC TuRa Bergkamen 16:22 (8:10).

Beide Teams spielen gerne mit robuster Deckung. Das wussten scheinbar auch die Schiedsrichter und wollten wohl mit frühen Zeitstrafen für Ruhe sorgen. Das klappte nicht wirklich, denn die Teams ließen sich nicht von ihrer Gangart abbringen. Am Ende betrug das Zeitstrafen-Verhältnis 11:12. Jetzt sollte man meinen, dass bei soviel Platz auf dem Feld einige Tore fallen, doch weit gefehlt. Bis zum 4:5-Anschluss von SuSler Thomas Brannekämpder blieb es zumindest ausgeglichen, dann vernagelte Niklas Walter den TuRa-Kasten und die Gäste setzten sich durch Jan Rotert auf 4:9 ab. Da waren aber auch bereits 20 Minuten gespielt. Bis zur Pause zeigten die Hausherren dann auch, dass sie mitspielen wollen und verkürzten auf 8:10 durch Spielmacher Julian Mosch.

Nach der Pause waren die Hausherren mehrfach auf ein Tor dran, der Ausgleich sollte aber einfach nicht fallen, da Walter immer wieder im Weg stand. Nach Tim Dittrichs 14:15 setzten sich die Gäste mit einem erneuten 4:0-Lauf zum 14:19 von Hendrik Hoppe ab. Bei nur noch sechs Minuten Spielzeit schon fast die Entscheidung. Die besorgte Neuzugang Ole Kähler mit dem 15:20 vier Minuten vor Schluss. "900 Leute haben für ein geiles Handballevent draus gemacht. Bergkamen hat verdient gewonnen. Die Wurfquote passte nicht. Im Hinspiel war Marvin Makus der Derbyheld, dieses Mal Niklas Walter auf der anderen Seite", lobte Mats-Yannik Roth Bergkamens Schlussmann.

Tore für Oberaden: Julian Mosch (3), Paul Schuchtmann (3), Robin Webers (2), Benny Neureiter (2), Bastian Herold (2/2), Tim Dittrich (1), Thomas Brannekämper (1), Till Stock (1), Mats-Yannick Roth (1/1).
Tore für Bergkamen: Pascal Terbeck (6), Niklas Domanski (5/2), Thorben Rossfeldt (3/2), Ole Kähler (2), Leon Fülber (2), Hendrik Hoppe (2), Jan Rotert (1), Kevin Saarbeck (1).

HLZ Ahlen II - TV Isselhorst 27:25 (11:9).

Nach der bitteren und deutlichen Niederlage im Topspiel gegen Hörste war Aufbauarbeit in Ahlen angesagt. Das junge Team von Felix Harbaum zeigte gegen Isselhorst die gewünschte Reaktion. Nach der Hinspielniederlage war ohnehin noch eine Rechnung offen. Die Drittliga-Reserve startete mit viel Elan und führte nach zwölf Minuten mit 5:2 durch Luca Harhoff. Doch Isselhorst fightete sich zurück und Niklas Reckmann traf nach 19 Minuten zum 7:6-Anschluss. Die Hausherren ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn immer wieder gute Möglichkeiten ausgelassen wurden. Robin Hohmann netzte nach 27 Minuten zum 11:8. Riese Felix Marquardt verkürzte auf der anderen Seite zum 11:9-Pausenstand.

Nach Wiederanpfiff kamen die Hausherren immer besser ins Rollen, nutzten ihre Chancen besser und hinten vereitelte Jonas Hüsken viele Würfe des TVI. So setzte sich Ahlen nach 41 Minuten durch Benjamin Schäfer auf 19:15 ab. Jonas Wieneke schaffte zwar noch das 21:17, doch mit einem 3:1-Lauf und zwei Toren von Spielmacher Fiete Austermann erhöhten die Gastgeber auf 24:18. Bis zum 27:21 von Jonas Horstmann fünf Minuten vor Schluss lief alles nach Plan, dann ließen die Ahlener die Zügel ordentlich schleifen und Isselhorst kam noch zum 27:25-Endstand. "So eine Reaktion habe ich mir erhofft. Die Niederlage letzte Woche soll unsere sehr gute Saison nicht schmälern. Die Jungs haben vor allem in der Abwehr einen richtig guten Job gemacht mit einem gut aufgelegten Jonas Hüsken dahinter. So konnten wir auch für das Hinspiel Revanche nehmen", freute sich Felix Harbaum über den Sieg.

Tore für Ahlen: Fiete Austermann (6/2), Luca Harhoff (5), Tom Fleuth (3), Alex Lauenstein (3/1), Christopher Supenkamp (2), Jan Hegemann (2), Jonas Horstmann (2), Robin Hohmann (1), Til-Colin Schmidt (1), Benjamin Schäfer (1), Florian Danker (1).
Tore für Isselhorst: Niklas Reckmann (5), Julian Höcker (5), Marvin Gregor (4), Felix Marquardt (3), Moritz Lünstroth (2), Jonas Wieneke (2), Gian Luca Braunsmann (2/1), Nico Vossen (1), Thomas Niehage (1).

RSV Altenbögge/Bönen - TuS Brockhagen 34:29 (21:14).

Der heimstarke RSV wollte unbedingt seine Positiv-Serie fortsetzen. Brockhagen hingegen braucht jeden Strohhalm, um doch noch die Klasse zu halten. In Altenbögge war aber nichts zu holen. Die Hausherren führten durch Linksaußen Sören Feldmann schnell mit 5:2. Nach dem 6:4-Anschluss von Christoph Motzkau wurde es schnell sehr deutlich, da Bockhagen im Angriff die Mittel fehlten und defensiv immer wieder zuviel Platz für Feldmann war. Der ließ sich nicht lange bitten und traf bis zum 13:5 gleich sechs Mal ins Schwarze. Brockhagen traf in der Folge zwar deutlich bessere Entscheidungen im Angriff, defensiv ließ die Leistung aber Verbandsligatauglichkeit vermissen. Zur Halbzeit hatte der TuS bereits 21 Tore kassiert. Immerhin standen auch 14 Treffer auf der Habenseite.

Nach Wiederanpfiff brachten die Shooter Benjamin Doherty und Julius Uhlmann die Gäste auf 25:20 heran. Altenbögge fing sich in den letzen 20 Minuten aber wieder und Linkshänder Tobias Filthaut war nun kaum zu stoppen. Am Ende kam er, genau wie Sören Feldmann, auf elf Tore und verhinderte damit eine Brockhagener Aufholjagd. Auch der Schlusspunkt gehörte dem langen Schlaks. "In der zweiten Halbzeit waren wir einfach nicht gut. Da haben wir irgendwie den Faden verloren. Das dürfen wir uns eigentlich nicht erlauben", bemängelte RSV-Coach Nadim Karsifi, der im Derby gegen Bergkamen eine konzentriertere Leistung fordert.

Tore für Altenbögge: Sören Feldmann (11), Tobias Filthaut (11), Max Röckenhaus (3), Gregor Stefek (2), Dominik Weigel (2), Alex Litvinov (2), Lukas Prattke (1), Tim Baeck (1), Eike Jungemann (1).Tore für Brockhagen: Benjamin Doherty (9), Julius Uhlmann (5), Christoph Motzkau (5/2), Thilo Stinhans (4), Marian Clysters (2), Pascal Pelkmann (2/1), Paul Blankert (1), Nico Stöckmann (1).