Fritzsche: "Weder Fisch noch Fleisch"

Von Malte Greshake

(20.11.23) "Irgendwie war es weder Fisch noch Fleisch", sagte Stephan Fritzsche hinterher. Und natürlich meinte der Coach der TSG Dülmen II damit nicht sein Mittagessen, sondern sprach von der Leistung seiner Mannschaft. Gegen die Zweite von GW Nottuln überzeugten die Dülmener vor allem in der ersten Halbzeit. Nach der Pause leistete sie sich aber zu viele Fehler und mussten sich schlussendlich mit einer 1:3 (0:0)-Niederlage zufrieden geben.

Kurz nach dem Pausentee verursachten die Hausherren nämlich direkt einen unnötigen Eckball. Und Fritzsche hatte im Vorfeld eben vehement vor der Standardstärke der Nottulner gewarnt. Aaron Schölling pfefferte die Murmel somit auf den kurzen Pfosten, die Dülmener klärten den Ball nur unzureichend und Tim Ehm brachte die Gäste in Führung (55.). "Das war symptomatisch für die gesamte Halbzeit", ärgerte sich Fritzsche. "Es war auf ein Spiel auf Augenhöhe. Die Nottulner machen aber eben ihre Tore. Deswegen war es für sie auch ein verdienter Sieg."

"Ein Spiel auf Messers Scheide"

Zwar glich Sven Müller in der 65. Minute per Strafstoß aus, quasi direkt nach Wiederanpfiff fingen sich die Dülmener erneut eine Kirsche. Bei einem langen Ball der Grün-Weißen fehlte den Gastgebern komplett die Absicherung. Richard Hermann kam so freistehend zum Abschluss und netzte zum 2:1 (67.). In der Schlussphase leisteten sich die Dülmener schließlich noch einen fatalen Fehlpass und Dennis Paul machte für die Nottulner den Sack zu (79.).

"Das war ein Spiel auf Messers Scheide", hielt GW-Coach Mahmoud Abdul-Latif später fest. "Es hätte in beide Richtungen laufen können. Zur Halbzeit hätte der Gegner auch bereits schon führen können." Kevin Engbers hatte vor der Pause (43.) eine dicke Chance liegen gelassen. Bei seinem Lupfer kam Nottulns Keeper Levi Eigen nicht ins Schwitzen.

"Trotzdem war es für uns mal wieder ein teuer erkaufter Sieg", haderte Abdul-Latif. Bereits im ersten Durchgang verletzte sich Lukas Höing und musste ausgewechselt werden. Seine bittere Diagnose: Schlüsselbeinbruch. Sein Vertreter Thorsten Scholz erwischte es kurz vor den Seitenwechsel bei einem Kopfballduell ebenfalls. Mit einem geschwollenen Auge musste er ebenfalls am Abend noch das Krankenhaus besuchen. Dass die Nottulner dennoch mit 27 Punkten auf dem fünften Platz die Hinrunde beenden, freute Abdul-Latif: "Aufgrund unser massiven Kaderprobleme ist das schon beachtlich."

TSG Dülmen II - GW Nottuln II     1:3 (0:0)
0:1 Ehm (55.), 1:1 Müller (65./FE),
1:2 Hermann (67.), 1:3 Paul (79.)