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Pechvogel: Borussen-Kapitän Michael Puhe donnerte einen Foulelfmeter an die Latte des Nottulner Tores, die laut Dirk Altkrüger noch heute wackeln dürfte. Foto: Hackmann

Köhler nach 0:0 fassungslos: „Die kommen vor Lachen nicht in den Schlaf!“


Von Lutz Hackmann

(27.08.12) Torlose Spiele stehen in der Regel in dem Ruf, weder hohe Fußballkunst, noch ein gewisses Quäntchen an Spannung geboten zu haben. In der Erinnerung der Fans und Kickers selbst bleiben sich an sich nicht wirklich hängen. Doch auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Denn auch wenn beim Derby zwischen Borussia Darup und der Reserve von Grün-Weiß Nottuln am Sonntag die Treffer ausblieben, war eigentlich mehr los als bei einem Schützenfest.

Um es vorweg zu nehmen: Die Daruper war drückend überlegen, erarbeiteten sich Torchancen auf laufenden Band – und standen sich durch die Bank selbst im Weg. „Die Nottulner kommen selbst morgen vor Lachen nicht in den Schlaf“, unkte Borussen-Coach Dieter Köhler, „das was wir vorm Tor des Gegners geleistet haben, habe ich in meiner ganzen Trainerkarriere noch nicht erlebt! Und ich bin nicht gerade erst seit gestern Geschäft“, sprudelte es aus Köhler heraus. Ein Trost kam aus der gegnerischen Ecke: „Ich habe echt Mitleid mit denen, das hätte jeder faire Sportsmann. So viel Dusel haben wir gehabt, das war unglaublich!“, bekannte Dirk Altkrüger, Trainer bei den Grün-Weißen.

Es ging schon in der ersten Hälfte los, in der sechsten Minute bediente Jan Ahlers Tobias Uckelmann, der freistehend die Kugel an die Unterkante der Latte bolzte. Uckelmann brachte in der 18. Minute den Ball dann zwar im Tor unter, doch Schiri Jörg Gottheil erkannte auf abseits. „Niemals!“, schimpfte Köhler, der kurz drauf mit ansehen musste, wie Ahlers und Chris Wedel weitere hunderprozentige Chancen verstolperten. Nach einer Stunde die Krönung – zumindest bis zu diesem Zeitpunkt: Nach einem krassen Missverständnis zwischen GWN-Keeper Joscha Klaes und einem Nottulner Verteidiger fiel das Leder Uckelmann vor die Füße, der Daruper schoss übers leere Tor – und Köhler war außer sich. Es sollte noch schlimmer kommen. Foul an Thomas Puhe im Strafraum, der Gefoulte selbst trat an und scheiterte an Klaes (65.). Der Penalty-Tragödie zweiter Teil dann sieben Minuten später: Klaes traf Thomas Puhe, wieder Elfmeter, von hinten kam Michael Puhe, um vom Punkt zur Aktion zu schreiten – und donnerte die Kugel an den Querbalken. „Die Latte wackelt bestimmt am Montag noch“, war Altkrügers Kommentar, „zudem hatten wir Glück, dass der Joscha nicht Rot gekriegt hat.“ Auf der anderen Seite fehlten Köhler die Worte: „Was ich heute gesehen habe, da fällt mir nicht viel zu ein!“ Dass Köhler nicht in eine persönliche Krise fiel, war dem Umstand zu verdanken, dass sich in der Schlussminute Nottulns Eugen Specht und Joscha Spieker gegenseitig behinderten – sonst hätten die Grün-Weißen in der Tat noch 1:0 gewonnen.

„Zwei Punkte nach zwei Spielen sind nicht ausreichend“, bemühte sich Köhler hinterher um Sachlichkeit, während seinem Kollegen Altkrüger eines klar war: „Wenn uns in dieser Saison in einem Spiel mal das Pech anheftet, dann müssen wir nur an diese Partie hier denken. Es wird sich alles ausgleichen!“

Borussia Darup – GW Nottuln II     0:0



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    5    SG Sendenhorst 30    75:25 67  

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