Kreisliga A2 MS

Bereits seit fünf Jahren schwingt Jörg Eichholt bei Wolbecks Zwoten das Zepter an der Seitenlinie.

Von Erfolgen und Rückschlägen


Von Pascal Bonnekoh

(01.12.20) Die zweite Mannschaft spielt nur eine Liga unter der Ersten. Davon können zahlreiche Vereine nur träumen. Beim VfL Wolbeck hat Jörg Eichholt dies vom Wunschdenken zur Realität werden lassen. Innerhalb von nur drei Jahren hievte er die Reserve von der Kreisliga C in die A-Liga.

Natürlich hat auch Eichholt zunächst erstmal selbst mit dem Kicken angefangen. Seine Jugend verbrachte er beim VfL, ehe es für ihn in die A-Jugend des TuS Hiltrup ging. In seinem ersten Seniorenjahr riss er sich in der Vorbereitung dann jedoch das Kreuzband. Ein Jahr später zockte Eichholt noch eine Weile in der zweiten Mannschaft Hiltrups, ehe es ihn zurück nach Wolbeck verschlug. Doch erneut machte der Körper ihm zu schaffen. Später riss er sich das selbe Kreuzband abermals und obendrein den Meniskus. "Mir wurde gesagt, dass das unter Wettkampfbedingungen nichts mehr wird", berichtet der Übungsleiter.

Neues Duo, alter Erfolg 

Und da ohne Fußball zu leben, für Eichholt auch keine Alternative war, verschlug es ihn ins Trainergeschäft. Den Anfang machte er als Betreuer von Christoph Achterholt. Als 2013 Jörg Pahlig die erste Mannschaft Wolbecks übernahm, stieg Eichholt als Co-Trainer mit ins Boot. "Da habe ich dann auch immer mehr Übungen gemacht. Das war in den jungen Jahren und bei den Leuten, mit denen man selber zusammen gespielt hat, etwas schwierig", so der Erfolgstrainer. 2015 ging es für Eichholt dann an die Front. Gemeinsam mit Christian Wolbeck übernahm er die zweite Mannschaft. Gleich in seiner ersten Saison machte er den Aufstieg in die Kreisliga B perfekt.

Als Christian Wolbeck die Zeit etwas knapp wurde, sah sich Eichholt nach einem neuen Kumpanen um. Fündig wurde er bei Danicious Jeyandran, mit dem er bereits jahrelang zusammen kickte. Die Erfolgsgeschichte setzte sich auch unter dem neuen Trainerduo fort. Nach nur drei Jahren in der Kreisliga B machte die Zwote erneut den Aufstieg perfekt. Ihre erste A-Liga Saison beendeten die Wolbecker auf einem komfortablen achten Tabellenplatz. In dieser Spielzeit sieht es mit sechs Punkten aus sieben Aufeinandertreffen etwas düsterer aus.

Automatismen als Erfolgsrezept

Das ist schon eine sehr beachtliche Entwicklung, die die zweite Mannschaft des VfL da hinter sich hat. Und auch wenn Eichholt den gesamten Weg maßgeblich beeinflusst hat, nimmt er sich selbst zurück: "Am Ende des Tages steigen die Spieler auf. Ich versuche, sie nur gut vorzubereiten." Laut Eichholt liegt der Erfolg ohnehin größtenteils an der Kaderzusammenstellung: "Wir haben den Vorteil, dass die Jungs seit Jahren zusammen spielen. Das ist eine reine Wolbecker Truppe. Dann greifen die Automatismen. Dazu haben wir keine schlechte Truppe und immer mal wieder Spieler von oben, die keine Zeit mehr für Bezirksliga haben. Als Trainer hat man da natürlich auch einen kleinen Anteil dran, aber ich stelle mich gerne zurück. Das sollen die Jungs machen."

Und trotz der vielen Erfolge denkt Eichholt jedes Jahr ans Aufhören. "Als Spieler trainiert und spielt man einfach nur. Als Trainer reichen die drei Stunden Training plus die zwei Stunden beim Spiel nicht. Man muss sich vorbereiten. Ich will mir eigentlich mal eine Pause gönnen, aber es macht einfach so viel Spaß mit den Jungs. Ich weiß auch nicht, ob es ohne Fußball überhaupt geht", erzählt der Coach. Seinem Kollegen an der Seitenlinie scheint es ganz ähnlich zu gehen. Vor der Saison berichtete Jeyandran noch, dass er aufgrund von Nachwuchs etwas kürzer treten wolle. Inzwischen war er dann doch deutlich häufiger am Platz zu sehen als erwartet. Eichholt freut´s: "Wir sind gleichgestellt. Es gibt keinen Co- und keinen Cheftrainer. Wir kommunizieren immer. Keiner hat sein Spezialgebiet."

2019 machten Danicious Jeyandran (l.) und Jörg Eichholt (r.) gemeinsam den Aufstieg in die Kreisliga A perfekt.