"Ede" lässt sie machen

von Christian Lehmann

(07.04.17) Nach der Winterpause hatte Meik Edelbusch bei Eintracht Rodde den Abstiegskampf ausgerufen und ordentlich Druck auf sein Team aufgebaut. Mit mäßigem Erfolg. Jetzt lässt der Coach sie einfach machen. Mit Erfolg. Beim 3:1 (1:1)-Sieg über den SuS Neuenkirchen III feierte die Eintracht den zweiten Sieg in Serie. Ein weiterer Dreier am Sonntag gegen Schlusslicht Westfalia Bilk, und der nun Tabellen-13. würde die "Worst-Case-Abstiegszone" wohl erstmals seit dem 5. Spieltag verlassen.

Auf die Tabelle will "Ede" aber gar nicht mehr gucken, sagt er. "Ich werde auch das Wort Abstiegskampf nicht mehr in den Mund nehmen. Wir haben noch acht Spiele, die Jungs sollen einfach wieder mit Spaß zum Fußball kommen." Sie sind auf dem besten Wege dorthin, auch wenn das Spiel auf dem Rodder "Rübenacker" (Edelbusch) nicht immer Spaß machte. "Das war alles, nur kein A-Liga-Niveau. Von beiden Seiten", meinte SuS-Trainer Patrick Niemeyer. "Wir sind mit den Platzverhältnissen überhaupt nicht klargekommen."

"Großes Kino"

Viel lief über Standards. Jan Wiegers setzte bereits in der ersten Minute einen Kopfball über das Tor (1.), wenig später wurde ein weiterer Versuch von ihm auf der Linie vereitelt (5.). Auf der Gegenseite versuchte es Philipp Heller mit einem Zuspiel auf Matthias Heeke, der jedoch die Chance vergab (13.). Besser klappte es nach einer halben Stunde, als Heller nach einem Freistoß von Axel Scheske herrlich mit der Brust auf Patrick Heeke ablegte, der den Ball im SuS-Kasten unterbrachte (1:0/30.). "Großes Kino", fand Edelbusch. Das Kino wurde drei Minuten später aus seiner Sicht aber wieder kleiner. Diesmal brachte Wiegers den Ball per Kopf an Roddes Keeper Leon Kalter vorbei, nachdem Sebastian Lünnemann per Kopf serviert hatte (1:1/33.). Bei diesem Ergebnis blieb's bis zur Pause.

Die zweite Halbzeit war noch nicht mal zwei Minuten alt, da war's schon wieder passiert. Nach einem Abschluss von Thorsten Nißler ließ Neuenkirchens Schnapper Frederik Stegemann den Ball klatschen, Manuel Lübke staubte ab - 2:1 (47.). SuS-Trainer Niemeyer hatte Roddes Spieler erst im passiven, dann aber doch im zu ahndenden Abseits gesehen. "Das war nicht gut für unser Spiel", so Edelbusch. Es war nicht gut fürs Spiel allgemein, denn es folgte eine zerfahrene Phase mit vielen Fouls und Nickeligkeiten. "Wir hatten insgesamt gefühlte 70, 80 Freistöße", bemerkte Niemeyer, der auch zwei fiese Szenen sah. Philipp Heller musste nach einem Zusammenprall ausgewechselt und an der lädierten Nase behandelt werden (68.). "Es ist nichts gebrochen, das wurde nur geklebt", so Edelbusch.

Ein Heber von Jan Hüwe landete nur an der Latte (75.), dann bekamen die Rodder nach einem Foul von Lucas Hüweler an Manuel Lübke einen Elfmeter zugesprochen. Zunächst wollte keiner schießen, dann nahm Alex Lübke allen Mut zusammen - und ballerte die Murmel in den Kanal (78.)! Wenig später rasselten sein Schnapper Kalter und Tobias Fremming aneinander, dabei soll Kalter dem Neuenkirchener ins Gesicht gegriffen haben. Dafür sah er Gelb (78.). Niemeyer: "Für mich war das eine klare Tätlichkeit!" Nicht aber für den Schiedsrichter, und deshalb ging es mit Elf gegen Elf in die heiße Schlussphase.

Der SuS brachte einen zweiten Stürmer und hatte durch Markus Päsler (81.) und Jan Wiegers (88.) weitere Hochkaräter, nutzte diese aber nicht. Mit einem Konter über den pfeilschnellen Patrick Heeke machte Rodde letztlich den Sack zu (3:1/90.+4). "Das ist super ärgerlich gelaufen", fand Niemeyer.

Eintracht Rodde - SuS Neuenkirchen III     3:1 (1:1)
1:0 P. Heeke (30.), 1:1 Wiegers (33.),
2:1 M. Lübke (47.), 3:1 P. Heeke (90.+4)
Bes. Vork.: Roddes A. Lübke schießt FE über das Tor (75.)