Grün-Weiß fehlen Reife und Disziplin

von Stephan Meyer

(02.03.19) Weiter punktlos nach der Winterpause bleibt Grün-Weiß Rheine - und damit auch weiter Tabellenletzter. Gegen den FSV Ochtrup hagelte es im Nachholspiel ein 1:4 (0:2) auf heimischen Terrain. Ganz so deutlich wie es das Ergebnis aussagt, war es aber nicht. Insbesondere in Durchgang zwei hatten die Schotthocker zahlreiche Einschussmöglichkeiten. Auch ein 5:6 lag im Bereich des Möglichen. Der Sieg für Frank Avereschs FSV geht am Ende aber vollauf in Ordnung.

„Wir haben uns teils zu naiv und zu undiszipliniert angestellt“, kritisierte GW-Trainer Steffen Molitor nach der Partie. Er hatte sein Elf defensiver als üblich eingestellt, doch schon nach zwei Minuten hielt seine Elf die Vorgaben nicht ein. Molitor war konsterniert: „Da bin ich dann auch mit meinem Latein am Ende, wenn sowas passiert.“ Lukas Höseler setzte Mohammed Sylla in Szene, Rheine stand zu hoch - Ochtrup führte früh. Für den FSV war das der berüchtigte Dosenöffner, von Grün-Weiß kam nach vorne im ersten Durchgang nur wenig. Fast zwangsläufig erhöhten die Gäste nach 35 Minuten auf 2:0. Nach einer Ahlers-Ecke war Andre Vieira Silva im zweiten Versuch zur Stelle und butzte erfolgreich ein.

Das Bild änderte sich nach der Pause gewaltig. Molitor stelle auf Raute um, Rheine setzte alles auf eine Karte. „Wir sind mit einer guten Körpersprache rausgekommen“, lobte Molitor den nun beherzten Auftritt des Schlusslichts. Daran konnte auch das frühe 0:3 nichts ändern, dass Höseler sechs Minuten nach Wiederanpfiff in Robin Gäbeleins Giebel hämmerte. Über eine Szene auf der Gegenseite kurz vor dem 0:3 schieden sich nach der Partie die Geister. Justin Wilde hatte abgezogen, FSV-Schnapper Jonas Averesch das Leder aus dem Eck gefischt. Für Steffen Molitor hatte der Ball die Torlinie aber da schon eindeutig überschritten. Es wäre das 1:2 gewesen. Frank Averesch sah das anders, wie ihm auch sein Sohn im Anschluss bestätigt habe. Demnach sei der Ball klar vor der Linie gewesen.

Wut bei Rheine

Überlegene und wütende Hausherren kamen nun zu Chancen. Stefan Rupprecht traf den Pfosten, zweimal wurde der Ball auf der Linie geklärt. Zudem erwischte Jonas Averesch einen Sahnetag im Ochtruper Tor. „In der Hinsicht war Ochtrup einfach reifer“, erkannte Molitor die Abschlussstärke der Gäste an. Erst in Minute 85 gelang es Grün-Weiß Jonas Averesch durch Cedrik Bessa Barbosa zu überwinden. Da hatte Vieira Silva längst auf 4:0 für den Gast gestellt.

Frank Averesch hatte den Auswärtssieg im Vorfeld nicht unbedingt erwartet. Personell arg gebeutelt mit Rückkehrern nach langen Verletzungspausen und Nachrückern aus der Reserve war Averesch entsprechend mächtig stolz, was seine Truppe auf die Platte gezaubert hatte: „Das war eine hervorragende Mannschaftsleistung.“

GW Rheine - FSV Ochtrup     1:4 (0:2)
0:1 Sylla (2.), 0:2 Vieira Silva (35.),
0:3 Höseler (51.), 0:4 Vieira Silva (68.),
1:4 Bessa Barbosa (85.).