"Kacktore" pulverisieren Metelens Serie

von Christian Lehmann

(14.04.24) Sollte jemand beim Derby zwischen Matellia Metelen und dem FSV Ochtrup mit einer Kamera zugegen gewesen sein, so kann er oder sie nun gleich zwei Video-Ausschnitte zu Arnd Zeigler schicken. Die Gäste entschieden das Derby an der Vechte dank zweier ausgewiesener Kacktore mit 2:0 (2:0). Damit endete auch die sensationelle Metelener Serie nach 13 Siegen in Folge.

Kacktor Nummer eins ging ein langer Ball aus der Ochtruper Defensive voraus. Metelens Luis Schulze Kolthof wollte zu seinem Keeper zurückspielen, doch der Ball war zu kurz. Carl Kötterheinrich schoss den anlaufenden Jörn Schmedding an - und drin war das Ding (0:1/17.)! Kurz darauf dann Kacktor Nummer zwei: Auf Kopfball-Ablage von Nico Schmerling traf Tim Niehues den Ball gar nicht richtig, doch das krumme Ding erwischte die Metelener Defensive auf dem falschen Fuß und trudelte mit handgestoppten 2km/h über den Torstrich. Die Hausherren versuchten im zweiten Durchgang nochmal alles, scheiterten aber entweder an Rafael Romero Ponce im FSV-Tor - oder an sich selbst. Lennart van de Felde, Justus Kottig und Philipp Brüning waren nah dran an einem Torerfolg, aber es sollte nicht sein.

Wähnings Fahrkarte "sinnbildlich"

In Durchgang eins hatten die Ochtruper insgesamt mehr gefährliche Abschlüsse, etwa durch Niehues oder Schmerling. Etwas für den nächsten Jahresrückblick war aber auch Tim Wähnings Großchance in der 2. Minute: Nach Querpass von Justus Kottig brachte er das Kunststück fertig, das Leder aus einem Meter über den Kasten zu jagen. "Die Szene war ein bisschen sinnbildlich", sagte Metelens Coach Alex Hollermann. "Wir hatten heute einen gebrauchten Tag - es ist uns extrem wenig gelungen. Die Niederlage ist nicht ganz unverdient, wirft uns aber nicht um. Irgendwann musste die Serie ja mal reißen. Glückwunsch an Ochtrup. Sie haben gefightet ohne Ende, waren richtig bissig. Man hat gemerkt, dass für sie momentan jeder Punkt zählt. Wir sind nicht so in die Zweikämpfe gekommen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Für die Leistung in der zweiten Halbzeit kann ich den Jungs aber keinen Vorwurf machen. Wir haben gemacht und getan, waren sicherlich auch die bessere Mannschaft. Ich glaube aber, wir hätten den ganzen Tag noch weiterspielen können, ohne ein Tor zu erzielen..."

Ochtrups spielender "Co" Nico Schmerling freute sich, dass sich sein "Chef" Thomas Kottig den perfekten Matchplan zurechtgelegt hatte. "Wir haben den guten, alten Libero wieder rausgeholt. Das ist aufgegangen." Philipp Katerkamp hatte als zusätzliche Absicherung hinter einer Dreierkette agiert und entscheidend dazu beigetragen, dass die Metelener mit ihren schnellen Spitzen nur selten die tiefen Räume bespielen konnten. "Wir haben uns richtig hinten reingestellt und das gemacht, was Du auf so einem Platz machen musst. Das Verteidigen ist eigentlich nicht unsere Paradedisziplin - heute haben wir das aber richtig gut gemacht." Der Blick auf die Tabelle hatte für "Schmerle" und sein Team als viel größerer Ansporn gedient als das Beenden der Metelener Serie. "Die drei Punkte brauchten wir dringend." Ein Sonderlob verteilte der Mittelfeldspieler an Youngster Jörn Schmedding: "Der Junge ist ein Hemd, hat sich aber in alles reingeschmissen, das war schon richtig stark."

Matellia Metelen - FSV Ochtrup     0:2 (0:2)
Tore: 0:1 Schmedding (17.), 0:2 Niehues (33.)