Zehn Kisten plus x

von Fabian Renger

(04.02.20) So manches Mal musst du als Trainer in die Trickkiste greifen, um deine Jungs noch ein bisschen spitzer zu machen. "Ihr wisst, was dem nächsten Torschützen blüht?", fragte SF Gellendorfs Coach Stephan Sloot in die Runde. Seine Elf hatte Westfalia Leers Zweite zu Besuch, die Sportfreunde führten 5:0 zur Pause. Eine Bude fehlte, damit die Gellendorfer die 100er-Saison-Tormarke voll haben. Zur Belohnung (Bestrafung) gab's was Flüssiges - während sie sich in Leer an andere Sportarten erinnert fühlten. Das Spiel endete übrigens 10:0 für die SFG. Aber das bloß fürs Protokoll.

Zunächst einmal zur Motivation des Stephan S. aus G.: Der Torschütze des 100. Treffers musste seiner Truppe zwei Kisten Pils spendieren. So lautete der Deal. Insbesondere Sergej Hatzenbühler hatte besonderen Durst, wie uns zugetragen wurde, doch die Ehre oblag schließlich Ivo Rios Vieira nach 52 Minuten. Herzlichen Glückwunsch - und Prost!

"Hättest du besser Eishockey drauf spielen können"

Eine Frustkiste vernichteten derweil auch die bemitleidenswerten Gäste, es war nicht so ihr Tag. "Wir hatten nicht lang genug die Möglichkeit, die Null zu halten", nahm deren Trainer Jochen Wolters das Unheil mit etwas Abstand relativ relaxed hin. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Christian Wilpsbäumer Gellendorf in Führung gebracht. Super Start. Und dann war da dieser "Rasen", der jeglicher Beschreibung spottete. Wenig Grip, viel Seife. Nicht schön. Gar nicht schön. Darauf (alleine) wollte Wolters die Packung ausdrücklich jedoch nicht schieben, aber er zog einen interessanten Vergleich:"Da hättest du besser Eishockey drauf spielen können..."

Mit dem Tempo Gellendorfs war seine Elf heillos überfordert. "Wir hatten keine Schnitte", gab der Leerer Übungsleiter zu. Auf seine Mannen ließ er aber nichts kommen, sie hätten sich nach bestem Gewissen präsentiert. Überhaupt war da eine regelrechte Notelf am Start, selbst Wolters musste mit seinen 44 Lenzen noch für fünf Minuten mitkicken. Ihnen blieb auch nichts erspart. Wenn schon, denn schon...

Sloot hat Spaß, Wilpsbäumer erstmal Pause

Sloot dagegen war zufrieden. Er wollte unbedingt spielen, um für den schweren Fight in Ochtrup eine Woche drauf gewappnet zu sein. Sein Team war trotz Winterpause direkt voll da und auf Betriebstemperatur. "Das hat Spaß gemacht, zuzuschauen", lobte der Trainer. Positive Begleiterscheinung neben der Auffüllung des Bier-Vorrats: Jorge Macedos gelungenes Comeback. Negative Begleiterscheinung: Wilpsbäumer sahnte nach einer doofen Bemerkung zum Schiri die fünfte Gelbe ab. Toll. Aber wahrscheinlich gibt's auch dafür irgendwas im Strafenkatalog. Wie wäre es mit zwei Kisten Bier? Nur eine kleine Anregung...

SF Gellendorf II - Westfalia Leer II 10:0 (5:0)
1:0 Wilpsbäumer (1.), 2:0 Frieling (10.)
3:0 Bernhardt (18.), 4:0 Bernhardt (28.)
5:0 Frieling (32.), 6:0 Rios Vieira (52.)
7:0 Wilpsbäumer (59.), 8:0 Frieling (68.)
9:0 Frieling (76.), 10:0 Bernhardt (82.)