Lengerich "arbeitet überragend"

Von Fabian Renger

(12.03.23) Martin Fleige ist noch unter uns! Zwei Spiele lang gönnte sich Preußen Lengerichs Angreifer vom Dienst eine Auszeit, im Heimspiel gegen Brukteria Dreierwalde langte er zweimal zu und ebnete so den Weg zum 3:1 (1:1)-Sieg. An und für sich keine Sensation, aber man muss dazu wissen: Lengerich war seit der 34. Minute in Unterzahl unterwegs.

Da flog Lengerichs Keeper Daniel Kluge mit glatt Rot runter. Er mähte Dreierwaldes Matz Hermeling volle Möhre um. Danach wurde es kurios: Schiri Yücel Tükenmez ließ die Szene weiterlaufen, Vorteil für Dreierwalde. Die Gäste verdaddelten die Kugel aber. Erst als die Murmel schließlich im Aus war, zeigte Tükenmez Kluge die rote Karte. Und es blieb kurios: Weil Kluges Ersatzmann Tim Kipp eigentlich als Feldspieler eingeplant war, musste der sich erstmal umziehen gehen. Das raubte Zeit. Knappe zehn Minuten später ging es dann weiter mit dem Match.

Wissing vermisst vorne die "allerletzte Konsequenz" 

Und wenn wir schonmal da sind, machen wir da halt jetzt auch erstmal weiter. Kurz vor der Halbzeit hatte Kipp seine erste Bewährungsprobe, aber er hatte Glück, dass der einschussbereite Hermeling den Ball nicht richtig traf. Anschließend gab's den Pausentee. "In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr den Ball, aber wir haben nicht mit der allerletzten Konsequenz nach vorne gespielt", so Brukterias Coach Jan Wissing. Sein Gegenüber Sascha Höwing sah das ähnlich: "Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass die [Dreierwalde, d. Red.] nach der Pause mehr machen. Wir haben echt überragend gearbeitet. Jeder hat sich reingeworfen und die Meter gemacht, die der eine Spieler gemacht hätte."

Die 2:1-Führung war Fleiges erster Streich. Im Mittelfeld ließen ihn die Gäste gewähren und aufdrehen. Der Goalgetter streckte zu Kevin Micke auf der Außenbahn durch, der dort bis zur Grundlinie marschierte und von dort flankte. In der Mitte war Fleige durchgelaufen und köpfte ein (70.). "Die spielen zwei gegen fünf - und gewinnen das", ärgerte sich Wissing. Seine Elf machte es den Gastgebern da viel zu einfach - einerseits. Andrerseits war es aber auch sehr, sehr gut gespielt. Das 3:1 folgte. Bewar Degar eroberte den Ball und spielte schließlich flach vorher - Abschluss Fleige, Tor, Endstand (76.).

Lengerich defensiv stabil - und sonst agierte Dreierwalde spendabel

"Defensiv war das überragend. Es war eine top Leistung von der ganzen Mannschaft", freute sich Höwing über eine disziplinierte wie leidenschaftliche Verteidigungsarbeit seiner Mannen. Wissing hätte sich noch ein Tor gewünscht. Chancen waren da. Christian Schütte-Bruns vergab per Klopf aber kläglich. Auch Hermeling brach noch ein paarmal durch. Sebastian Vennemann kam ebenfalls noch einmal dem heimischen Kasten gefährlich nah. Doch für einen zweiten Treffer langte es nicht mehr.

Springen wir abschließend zur ersten Hälfte. Preußen ging in Führung. Timo Zimmermann traf aus etwa 20 Metern den Ball ideal und parkte ihn im mit Rückenwind und Geschwindigkeit ins lange Eck (5.). Dreierwalde antwortete. Jannik Steffen glich per abgefälschtem Freistoß aus (8.). Ein rasanter Aufgalopp, der aber mit einem Abtasten weiter ging. Beide Seiten hielten das Tempo nicht wirklich hoch, gefährlich wurde es eher durch Umschaltmomente. Mit Minute 34 und dem Platzverweis für Kluge änderte sich der Unterhaltungswert jedoch zusehends...

Preußen Lengerich - Brukteria Dreierwalde 3:1 (1:1)
1:0 Zimmermann (5.), 1:1 Steffen (8.)
2:1 Fleige (70.), 3:1 Fleige (76.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Lengerichs Daniel Kluge (34.).