Arntzen stiehlt Schröer die Show und Laggenbeck den Sieg

Von Fabian Renger

(08.04.24) Cheruskia Laggenbecks Trainer Marc Wichmann hat Angst. Blick zurück in die Vorwoche. Cheruskia führte gegen den SC Dörenthe mit 2:1 und kassierte in der 99. Minute (!!!) den 2:2-Ausgleich. Blick in die Gegenwart. Laggenbeck hat Westfalia Hopsten zu Gast und führt mit 3:2. Es läuft die 93. Minute, als Henrik Arntzen nach einem Eckball noch für den 3:3-Endstand sorgt. Das nächste Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlt. "Nicht, dass wir noch das neue Mettingen werden...", wird es Wichmann flau in der Magengegend.

Besonders bedröppelt dürfte Nico Schröer gewesen sein. Der Laggenbecker war lange Zeit heißester Anwärter auf den Titel 'Mann des Tages'. Den schnappte ihn Arntzen vor der Nase weg. Warum? Dazu springen wir in die Schlussphase. Es stand noch 3:2. Daniel Hintze hatte das 4:2 auf dem Fuß, als Arntzen - Innenverteidiger und sieben Meter groß - den Ball gerade noch von der Linie kratzte. Es war die größte von vielen Möglichkeiten der Gastgeber, das Ding zu entscheiden.

Arntzen hat 'ne gute Größe

Danach kam Hopstens Trainer Ralf Scholz auf verrückte Ideen. Er beorderte Arntzen nach vorne und befahl seiner Elf, jetzt auf die Brechstange zu gehen. "Wir haben Harakiri gespielt", nannte es der Coach. Kann man so sagen: Mit Arntzen und Domenik Breuer standen zwei Hünen im Sturm. Die wollten gefüttert werden - und wurden gefüttert. Mit Ecken, Einwürfen, langen und hohen Bällen. Nützte ja nix. Eine dieser Ecken verlängerte Breuer schließlich zu Arntzen und ab dafür - 3:3 (90+3.). "Der ist ja einen Kopf größer als alle anderen", stöhnte Wichmann. Der sogar noch einen Schreckmoment überstehen musste. Die Partie war ja noch nicht um und so prüfte Metin Saadi Mihe nochmal Laggenbecks Keeper Lars Eggemeier. Der lenkte die Murmel gerade so um den Pfosten (90+4.). Hmm.

"Das war absolut verdient. Klar: Wenn du in der 93. Minute den Ausgleich machst, musst du dir das Wort glücklich mal anhören", bilanzierte Scholz. In der ersten Hälfte wurde er Zeuge eines offenen Schlagabtausches. Hopsten stand relativ hoch, was gegen Laggenbeck stets gewisse Risiken mit sich bringt. Doch der Mut wurde fast belohnt. Max Mause verpasste das 1:0 per Kopf (4.), später traf Mause aus Abseitsposition (19.). Stattdessen ging Laggenbeck in Front. Hopsten leistete sich ein Foulspiel in einer gefährlichen Position. Steffen Mirsberger brachte den Freistoß bis zum zweiten Pfosten durch, wo Nico Schröer in den Ball spritzte - 1:0 für Laggenbeck (20.).

Spiel schnell gedreht

Hielt nicht besonders lange der Vorsprung. Noah Terheiden schickte Mause in die Tiefe - 1:1 (28.). Bastian Stapper drehte die Partie und legte in Windeseile das 2:1 für die Gäste nach (32.). Darauf hatte Laggenbeck eine postwendende Antwort. Richtig gut rausgespielt war das über die linke Bahn und schlussendlich netzte wieder einmal Schröer (35.).

In der zweiten Hälfte war Laggenbeck die gefährlichere und bessere Mannschaft. "Hopsten hatte mehr den Ball, wir hatten die dickeren Chancen. Es ging rauf und runter, für die Zuschauer war's eine Reise wert", so Wichmann. Auch beim 3:2 hatte Tausendsassa Schröer seine Füße im Spiel. Er behauptete die Murmel im Mittelfeld und steckte richtig klasse zu Luca Bajorath durch (71.). Ein stabiles Comeback für Schröer nach zwei Wochen Krankheit. Es wäre die Geschichte des Spiels gewesen - wenn nicht auf der Gegenseite Henrik Arntzen was dagegen gehabt hätte...

Cheruskia Laggenbeck - Westfalia Hopsten 3:3 (2:2)
1:0 Schröer (20.), 1:1 Mause (28.)
1:2 Stapper (32.), 2:2 Schröer (35.)
3:2 Bajorath (71.), 3:3 Arntzen (90+3.)