Uffelns Trainerfindungs-Marathon

Von Fabian Renger

(25.03.24) Es gibt im Jahr 2024 sicherlich einfachere Dinge, als einen Trainer zu finden. Das bemerkte auch Martin Rethmann. Der Fußballobmann des SV Uffeln ist bereits seit einiger Zeit dabei, einen neuen Coach für die kommende Saison zu finden. Frank Otte wird sich nämlich im Sommer verabschieden. Das ist seit der Weihnachtszeit irgendwann bereits intern kommuniziert, doch jetzt erst geht Rethmann damit an die große Glocke. Weil die Suche bislang nicht von Erfolg gekrönt war.

Zunächst einmal zur Frage, warum Otte im Sommer aufhört. Zur Saison 2022/23 übernahm der erfahrene Coach den SVU zum zweiten Mal. Nach dem sechsten Platz im Vorjahr startete Uffeln stark in die aktuelle Spielzeit. Phasenweise (Spieltage sieben bis neun) führte die Truppe gar die Tabelle an. Dann ereilte die Mannschaft das Verletzungspech und rutschte runter. Platz sechs und 30 Zähler sind nach 20 Spieltagen aber weiterhin eine töfte Bilanz. "Von mir aus kann er einen Vertrag auf Lebenszeit kriegen", sagt Rethmann lachend. Doch Otte mag nicht mehr. Private, persönliche Gründe: Nennt es, wie ihr es wollt. Im Sommer ist jedenfalls Schluss. Wir konnten Otte am Montag telefonisch leider nicht erwischen.

Alter? Spielertrainer oder Trainer? "Im Prinzip ist uns alles egal"

Seinen Entschluss teilte der Coach dem Verein und der Mannschaft bereits vor Weihnachten mit. Seitdem ging Rethmann auf die Pirsch und telefonierte sich die Ohren wund. Mit etwa 50 Trainern habe er sich unterhalten. Teilweise auch mit Leuten, die er bereits vor Ottes Einstieg vor zwei Jahren kontaktiert hätte. In mindestens einem Fall seien die Gespräche bereits soweit fortgeschritten gewesen, dass einer Übereinkunft kaum noch was im Wege gestanden hätte - und es wurde auf der Zielgeraden dann doch nichts. Also dachte man sich an der Nordbahnstraße nun: Es reicht. Gehen wir damit an die Öffentlichkeit. Der Club verschickte eine Transfermarkt-Anzeige an uns. Und damit waren natürlich auch unsere Lauscher aufgespitzt.

Kommen wir also zu den harten Fakten. Was muss der neue Mann drauf haben? "Leidenschaft" ist das erste, was Rethmann dazu einfällt. Spielertrainer, ein reiner Trainer, ein Haudegen oder ein Trainer-Rookie: "Im Prinzip ist uns alles egal." Aufstiegsdruck gibt es sowieso keinen. Nicht absteigen und das bestmögliche rausholen: Mehr wollen sie gar nicht beim SVU. Ottes aktueller Co-Trainer Stefan Horstmann steht parat. Das hilft natürlich einem externen Neuen. Bisher sei auch kein einziger Abgang aus der Mannschaft bekannt, verrät Rethmann. Beste Voraussetzungen. Mit 25,5 Jahren Altersschnitt gibt's auch Potenzial.

Charmante Bedingungen

Beim SVU trifft der neue Mann auf charmanten dörflichen Charakter. "Drei Rasenplätze, eine intakte Mannschaft, ein kleiner Soccerplatz, auf dem auch im Winter gespielt werden kann", so der Obmann. Dazu kommt das familäre Umfeld. "Nicht umsonst war Ralf Janning so lange bei uns", schwelgt Rethmann in Erinnerungen. Sechs Jahre und dann abermals ein halbes Jahr als Feuerwehrmann: Janning schien es gefallen zu haben. Rethmann flachst: "Wenn ich keinen finde, muss er wieder für ein Jahr einspringen. Das weiß er nur noch nicht." Ist natürlich auch nicht ernst gemeint. Eigentlich schade.

Kurzum: Ab sofort läuft der Uffelner Trainerfindungsprozess endgültig auf Hochtouren. Kontaktdaten findet ihr auf unserem Transfermarkt. Wir helfen, wo wir können...