Von Traumtoren, Sahnepässen und plötzlichen Matchwinnern

Von Christian Hölker

(03.11.14) Man will meinen, dass ihm das Toreschießen so richtig schmeckt: Erneut hat Matthias Lübbert seinen SV Büren 2010 zum Sieg geschossen. Beim 3:2 (2:0)- Auswärtserfolg beim BSV Leeden- Ledde stand der Aussenverteidiger bereits zum dritten Mal im ersten Saisondrittel mit einem spielentscheidenden Treffer parat. Kurioserweise hatte eben jener Lübbert zuvor seit Jahren das Tor nicht getroffen.

Die Situation stellte sich für beide Mannschaften zunächst schwierig dar. Die Platzverhältnisse waren bei aufgeweichtem Boden, der bereits durch die zweite Leedener Mannschaft ordentlich "beackert" wurde, alles andere als Wembley-like. So sah Bürens Trainer Martin Eversmeyer in der Anfangsphase ein "Grottenspiel", das erst mit der Gästeführung zu einem Fußballspiel wurde. Diese besorgte Moritz Zachow mit einem Sonntagsschuss aus 18 Metern in den Leedener Torwinkel (36.). Die Führung war die Konsequenz aus einer leichten Bürener Feldüberlegenheit und von daher nicht unverdient. Was spielerisch nicht laufen wollte, klappte zumindest im Torabschluss. Marius Kühl packte den nächsten Hammer aus, dank neuester Balltechnologie und imposanter Flugkurve wohl unhaltbar den Weg ins Netz fand (41.).

In der zweiten Halbzeit rissen die Hausherren dann das Spiel an sich. Sie kamen auch zu Torgelegenheiten. Es mangelte lediglich an Effizienz. In die Karten spielte den Leedenern schließlich der Platzverweis für Bürens Max Gründel, der nach Meckern und Foulspiel die Ampelkarte sah (60.). Nur zwei Minuten später nutzte der BSV die numerische Überlegenheit und einen kapitalen Bock der Gästeverteidigung zum Anschluss durch Philip Andermann (62.).

Andermann zum Zweiten

Eben jener Andermann war dann auch zum zweiten Mal zur Stelle als ein langer Ball durch die Bürener Verteidigung eher schlecht als recht berechnet wurde - 2:2 (76.). Das Spiel wäre beinahe komplett gedreht worden. Doch ein Leedener schaffte es tatsächlich das Leder aus 50 Zentimetern in die Wolken zu bugsieren (77.). "Der kann nur ins Tor gehen", wusste auch Bürens Eversmeyer um das Glück der Gäste. So kam es zum Auftritt von Lübbert, der die Entscheidung herbeiführte: Christian Kollars spielte einen langen "Sahnepass" auf den durchstartenden Lübbert, der im vollen Lauf an Leedens Torwart Timo Riesenbeck vorbeizog und ins verwaiste Tor einschob (78.).

Leedens Trainer Burkhard Schwenk haderte ein wenig mit dem Schicksal: "Im Moment ist bei uns so ein bisschen der Wurm drin. Es fehlt auch das Quäntchen Glück. Es ist ein bisschen blöd im Moment." Bürens Trainer Eversmeyer freute sich besonders über die Verlässlichkeit seines Matchwinners.

BSV Leeden-Ledde - SV Büren 2010     2:3 (0:2)
0:1 Zachow (36.), 0:2 Kühl (41.),
1:2 Andermann (62.), 2:2 Andermann (76.),
2:3 Lübbert (78.)
Gelb-Rot: Gründel (Büren/60.)