Arminia verhindert Finale dahoam!

von Alexander Eckrodt

(23.08.20) Irgendwie sinnbildlich für die gesamte Partie, dass am Ende Cheruskia Laggenbeck drei Strafstöße verballerte. Cheruskia verliert damit das Pokal-Halbfinale der Saison 2019/20 bei Arminia Ibbenbüren mit 4:5 (2:2, 1:1) nach Elfmeterschießen. Es kommt also nicht zum Finale im eigenen Stadion. Dabei hatte die Mannschaft eigentlich genug Möglichkeiten, um das Spiel noch in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden. Die Kicker aus Laggenbeck scheiterten aber immer wieder an sich selbst oder am glänzend aufgelegten Arminia-Schlussmann Robin Peters. 

Eigentlich begann alles so wunderbar für Laggenbeck. Schon nach vier Minuten ging das Team von Vladan Dindic mit dem ersten Torschuss in Führung. Steffen Mirsberger zog der rechten Seite aus in die Mitte. Im Strafraum nahm er den Kopf einmal hoch und schob den Ball mit links in die untere rechte Ecke - ein perfekter Start für Laggenbeck. Und es wirkte auch erst so, als würde es so weiter gehen. Zwei Minuten nach dem Führungstreffer kam der Ball im Rückraum zu Hadi Shehab. Er schoss mit links aus der Distanz, traf aber nur das Außennetz (6.). Cheruskia hatte Bock! 

Arminia kontert frühe Cheruskia-Führung

Dann wurden die Gäste aber unaufmerksam. Der junge Pascal Schmiedel - hinten rechts eingesetzt - setzte sich auf Höhe der Mittellinie gegen zwei Laggenbecker durch und legte den Ball nach Außen zu Philipp Spallek. Der Kopf ging hoch, die Flanke kam und landete perfekt bei Raphael Süßmann-Simelka, der den Ball ins Tor beförderte - 1:1 (8.). Der Ausgleich nach einem sehr schönen Angriff. Der Torschütze hatte in der vergangenen Saison übrigens noch für die Zweite gekickt. Das Spiel wurde daraufhin immer zerfahrener. Es gab einige lange Bälle und wenige Torchancen. Wenn es gefährlich wurde, dann meistens aus der Distanz. Den Ball hielten beide Mannschaften kaum. Es ging hin und her. 

Wenn die Arminia gefährlich wurde, dann meistens über Flanken von der rechten Seite. Wieder ging der stark spielende Pascal Schmiedel an zwei Spielern von Laggenbeck vorbei. Diesmal flankte er selber, am zweiten Pfosten kam Domenik Breuer aber nicht an den Ball (20.). Trotzdem ein guter Auftritt von Schmiedel, der frisch aus der A-Jugend zu den Senioren gestoßen war. Breuer hingegen bekam kaum die Möglichkeit, sein Können zu präsentieren. Die Abwehr von Cheruskia hatte ihn gut unter Kontrolle. Kurz vor der Halbzeitpause bekam Daniel Hintze von Laggenbeck die Möglichkeit auf die erneute Führung. Nach einem Missverständnis in der Ibbenbürener Abwehr landete der Ball vor seinen Füßen. Er wurde aber in letzter Sekunde von Arminias Kapitän Tobias Birke gestört (43.).

Lange Unterzahl in Halbzeit zwei

Die zweite Hälfte startete wie Durchgang Nummer eins. Cheruskia begann mit viel Spielfreude und guten Chancen. So kam Hintze zum Beispiel aus elf Metern komplett frei zum Schuss und scheiterte an Arminias Schnapper Peters, der sich an diesem Tag noch mehrfach auszeichnete (49.). Dann schwächte sich der Gast aber selbst. Hadi Shehab sah zum zweiten Mal in der Partie den gelben Karton und musste vom Platz (52.). Fast eine ganze Halbzeit lang spielte Cheruskia nun also in Unterzahl. Direkt danach kam auch die Arminia wieder zu einer Torchance. Spallek zog aus der Distanz ab und Süßmann-Simelka verpasste den zweiten Ball (54.). 

Je länger das Spiel lief, um so ruppiger wurde es auch. Es gab immer mehr Gelbe Karten und viele Fouls im Mittelfeld. Es passierte nun nicht mehr viel vor den Toren beider Mannschaften, bis Spallek den Ball in der Vorwärtsbewegung von Laggenbeck eroberte. Er brachte erneut eine Flanke von der rechten Seite und fand wieder seinen Mitspieler. Domenik Breuer stand nun doch einmal komplett frei und knallte den Ball ins Tor (79.). Laggenbeck war nun zum Handeln gezwungen. Das Team warf alles nach vorne, um noch zum Ausgleich zu kommen. Doch weder Tobias Abke, der bei zwei Ecken zu Chancen kam (83., 91.), noch Maik Osterhaus (87.) nutzten ihre Möglichkeiten. Dann kam er aber doch noch: der Ausgleich. Schiedsrichter Maik Echelmeyer zeigte nach einem Handspiel eines Arminia-Verteidigers auf den Punkt. Der eingewechselte Oliver Mansfeld trat an und traf (94.). 

Es kam also zum bereits angesprochenen Elfmeterschießen. Mansfeld, der im Spiel noch erfolgreich war, vergab den ersten Strafstoß, während Marcel Walsch für die Arminia traf. Laggenbeck war also direkt wieder im Rückstand. Auch Cheruskias zweiter Schütze, Maik Osterhaus, traf nicht. Christopher Niedtiedt sorgte für einen zwei Torevorsprung, den die Arminia nicht mehr abgab. Daran änderten auch die Treffer von Cheruskias Lars Büscher und Tobias Abke nichts mehr. Domenik Breuer besorgte den Schlusspunkt und schoss die Arminia ins Finale gegen den TuS Recke - dann in Laggenbeck.

Arminia Ibbenbüren - Cheruskia Laggenbeck 5:4 n.E. (2:2, 1:1)
0:1 Steffen Mirsberger (4.), 1:1 Raphael Süßmann-Simelka (8.), 
2:1 Domenik Beuer (79.), 2:2 Oliver Mansfeld (94.), 
Elfmeterschießen:
2:2 Robin Peters hält Schuss von Oliver Mansfeld
3:2 Marcel Walsch
3:2 Maik Osterhaus schießt übers Tor
4:2 Christopher Nietiedt 
4:3 Lars Büscher
4:3 Max Schmalz hält Schuss von Raphael Süßmann-Simelka
4:3 Marco Lutterbeck schießt übers Tor
4:3 Max Schmalz hält Schuss von Niklas Richter
4:4 Tobias Abke
5:4 Domenik Breuer

Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Hadi Shehab