Bezirksliga 12

Oliver Mansfeld (3.v.r.) jubelte in dieser Bezirksliga-Saison bereits viermal. Fotos (2): Christian Lehmann

Ein deutlicher Schritt nach vorn


von Christian Lehmann

(24.11.20) Nicht mal ein Jahr ist es her, da wurde Vladan Dindic nach dem Rücktritt von Nico Fehlhauer als neuer Coach von Cheruskia Laggenbeck vorgestellt. Damals blickte das Team als Tabellenletzter der Bezirksliga 12 in den Abstiegs-Schlund. Ein paar Monate später sieht die Welt im Carl Keller-Stadion schon wieder deutlich besser aus. Als respektabler Tabellen-Neunter (vier Siege, ein Remis, drei Pleiten) ging das Team in die Winterpause, auch fußballerisch hat es einen merklichen Sprung nach vorn gemacht. Auch, wenn im Frühjahr der Saison-Abbruch zusätzlich zum Klassenerhalt verhalf - spätestens jetzt hat das Team seine Bezirksliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt. Potenzial nach oben sei vorhanden, meint Dindic.

"Mein Plan ist über drei Jahre gestrickt. Wenn ich merken sollte, dass ich nichts mehr bewegen kann, dann höre ich sofort auf. Eine Steigerung ist aber auf jeden Fall da", findet der Coach. "Wir sind gerade dabei, mit allen Spielern zu sprechen und die Weichen zu stellen. Sollte die Mannschaft so zusammen bleiben, kann man in den nächsten zwei Jahren sicherlich Platz fünf bis acht anpeilen."  

Neue Philosophie ist erfolgreich

Bereits bei seinem Amtsantritt hatte Dindic zwar seinem Vorgänger für dessen Arbeit seinen Respekt gezollt, aber auch gleichzeitig einen radikalen Kurswechsel in Sachen Spielstil angekündigt. Statt lange Bälle in die Spitze wollte der neue Coach einen sauberen Spielaufbau und gepflegtes Kurzpass-Spiel sehen - und er bekam es. "Es sind zwei verschiedene Philosophien, deshalb will ich das gar nicht bewerten", sagt Spieler Felix Stehr. "Es ist aber schon so, dass Fortschritte zu erkennen sind. Der Spielaufbau war früher unsere Schwäche. Daran haben wir gearbeitet, und der Erfolg spricht für sich. Die Mannschaft ist super zufrieden."

Immer wieder arbeitete Dindic im Training mit kleinen Spielformen und zwang so seine Spieler, nach Lösungen auch unter Druck zu suchen. Das zahlte sich in vielen Partien aus, auch wenn längst nicht alles nach Plan lief. Gegen Hauenhorst (0:2) oder in Neuenkirchen (1:3) etwa fehlte die Effizienz, selbst die Pleite beim TuS Recke (0:3) war vermeidbar.

Viele talentierte Youngster

"Wir sind trotzdem voll im Soll. Man darf nicht vergessen, dass wir immer noch eine sehr junge Mannschaft haben", betont Dindic. Und im Gegensatz zu den Verantwortlichen bei der Deutschen Nationalmannschaft hat er damit auch noch Recht. Natürlich ist mit den Neuzugängen Maik Osterhaus und Max Schmalz reichlich Erfahrung hinzu gekommen, auch Felix Stehr, Oliver Mansfeld, Sascha Klumpe und Daniel Hintze haben bereits einige Senioren-Jahre auf dem Buckel. Viele Stammkräfte wie Tobi Abke, Lars Büscher, Marco Lutterbeck, Steffen Mirsberger oder Hadi Shehab sind aber noch ziemliche Frischlinge.

Auch wenn er es nicht immer alles recht machen könne, hatte Dindic bisher die Möglichkeit, vielen Spielern in seinem inzwischen deutlich breiteren Kader Spielanteile zu gönnen. Eine starke Trainingsbeteiligung, vergleichsweise wenig Verletzungssorgen und eine große Ausgeglichenheit im Kader veranlassen Team und Trainer zu einem durchaus optimistischen Blick in die Zukunft. Stehr hat allerdings auch noch ein Auge im Rückspiegel. "Wir sind sehr zufrieden mit Platz neun, das ist die obere Tabellenhälfte. So weit weg von den Abstiegsplätzen sind wir allerdings auch nicht. Da muss schon noch was kommen..."

Hadi Shehab (r.) ist eines von vielen jungen Talenten im Laggenbecker Team.