HFF 2018
Pelle wird bei Reckes Triumph zur tragischen Figur
Von Mario Lacroix
(13.01.18) Mit seiner unnachahmlichen Dynamik brillierte Maximilian Pelle, er begeisterte als bester Knipser am Samstag und wäre mit seiner Cheruskia aus Laggenbeck ein verdienter Sieger der Vorrunde beim Hallenfußballfestival von Arminia Ibbenbüren gewesen. Im Endspiel initiierte Pelle 59 Sekunden vor der Sirene unter Druck stehend, aber überlegt den wichtigen 1:1-Ausgleich. Im Neunmeterschießen profitierte der TuS Recke dann ausgerechnet vom Fehlschuss Pelles, sodass der TuS wie 2017 beim prestigeträchtige Hauptturnier am Sonntag mitmachen darf.
"Wenn man sieht, wie wir gegen ISV 6:0 gewinnen, dann gegen Riesenbeck 4:1 und Lengerich am Rande einer Niederlage hatten, dann wären wir über den ganzen Tag gesehen kein unverdienter Sieger gewesen", sagte Laggenbecks Trainer Nico Fehlhauer.
Ortner, der Killer
Wie ein Turniersieg fühlte sich für sein Team der Krimi im Halbfinale gegen Landesligist Preußen Lengerich an. 3:0 geführt, dann das 3:3 kassiert und am Ende setzt Sympathieträger Alex Korsitzky den finalen Versuch aus neun Metern zum 5:4-Sieg ins Netz. Sein Keeper Nils Ortner, den auch Reckes Trainer Marc Wiethölter "überragend" fand, parierte zweimal gegen Malte Moß und guckte Chris Jaeschkes Murmel über die Latte. Nur Kevin Wolff vermochte ihn zu bezwingen.
Im taktisch geprägten Finale zeigten sich die Schützen wieder treffsicherer. Nachdem Daniel Hintze nach Vorarbeit von Pelle und Korsitzky aus dem Spiel heraus das frühe Tor Tim Eßlages ausgeglichen hatte, trat Reckes Chef-Ankurbler Maik Klostermann als erster an. Klostermann versenkte die Pille wie Korsitzky, Eßlage, Durim Krasniqi und als dritter TuS-Akteur Max Stermann. Pelle, gemeinsam mit Reckes Dominik Pieper achtfacher Torschütze des Tages, traf nur den Pfosten und löste damit Jubel beim Gegner aus.
"Vorweg genommenes Endspiel"
"Ja, wir haben ein tolles Turnier gespielt", nahm Fehlhauer trotz der Finalniederlage Glückwünsche an. Dass die Laggenbecker eine absolute Bereicherung in der leider wieder nur spärlich gefüllten Kreissporthalle waren, fand auch Turnier-Organisator Alfred Stegemann. Für ihn war das Halbfinale zwischen Laggenbeck und Lengerich "das vorweg genommene Endspiel". In der Tat war das andere Halbfinale schnell entschieden, weil sich Schwarz-Weiß Esch, zuvor Viertelfinalsieger gegen die ISV, zu viele Fehler gegen den defensiv überzeugenden TuS gönnte. Tim Eßlage nutze zwei Schnitzer zum 1:0 und 3:1, schließlich zog Recke bis auf 8:1 davon und konnte ein paar Körner sparen.
Vielleicht zahlt sich die ökonomische Spielweise am Finaltag aus, wenn der Bezirksligist gegen den SC Wiedenbrück, St. Paulis U23 und Werder Bremens U21 antritt und läuferisch mindestens eine Schippe drauf legen muss. Kondition bolzt der TuS erstmal am Brett und auf der Tanzfläche: Am Samstagabend findet der vereinsinterne Ball des Sports statt.
Der Weg ins Finale
Viertelfinale
Cheruskia Laggenbeck - Teuto Riesenbeck 4:1
SW Esch - Ibbenbürener SV 5:4 n. 9m-Schießen
Preußen Lengerich - SC Dörenthe 3:2
TuS Recke - SC Hörstel 4:1
Halbfinale
Cheruskia Laggenbeck - Preußen Lengerich 5:4 n. 9m-Schießen
TuS Recke - SW Esch 8:1
9m-Schießen um Platz 3
SW Esch - Preußen Lengerich 4:5
Finale
TuS Recke - Cheruskia Laggenbeck 4:3 n. 9m-Schießen