Neuer Schnapper am Aasee


von Christian Lehmann

(18.02.21) Die ganz große Transfer-Aktivität wird es bei Blau-Weiß Aasee in diesem Winter nicht geben. Das war in der Vorjahren auch schon anders. Andre Kuhlmann betont, dass er mit seinem Kader trotz ungemütlicher Tabellensituation zufrieden ist. Der Trainer macht jedoch auch keinen Hehl daraus, dass die BWA-Fußballer gar nicht die Möglichkeiten haben, am großen Transfer-Rad zu drehen. Trotzdem wird, wann auch immer der Spielbetrieb wieder startet, ein neuer Name auf dem Spielberichtsbogen stehen.

"Natürlich strecken wir unsere Fühler aus, aber es ist ja bekannt, dass wir keine Kohle zahlen. Wir versuchen, über die Kumpel-Schiene unserer Jungs an neue Spieler zu kommen. Die wollen wir uns natürlich vorher im Training angucken, und das ist aktuell schwierig", erklärt Kuhlmann das Dilemma. Fabian Kruse (22) hat der BWA-Coach im Training bereits gesehen, der Torhüter trainierte nämlich bereits vor dem Lockdown mit. Kruse stammt aus der Nähe von Bocholt, ist Finanzbeamter, ein Arbeitskollege von Nico Kleine und wurde von diesem zum Training geschlört. Kumpel-Schiene halt. "Er ist bei uns in den vergangenen Monaten schon super reingewachsen, hatte aber noch den Pass bei seinem alten Verein. Jetzt ist er bei uns angemeldet", erklärt Kuhlmann, der auch von allen übrigen Spielern des aktuellen Kaders eine Zusage vorliegen hat. In diesem kargen Corona-Winter ist es aus BWA-Sicht ein Vorteil, dass viele Studenten kein Auslandssemester machen können. 

Ob der Trainer noch in dieser Spielzeit in den Genuss kommt, Kruse auf dem Platz zu erleben, vermag er nicht zu sagen. Einer Saison-Fortsetzung steht er jedenfalls skeptisch gegenüber: "Natürlich machen wir unsere Lauf-Challenges, natürlich hoffen wir, dass die Zahlen runtergehen. Ich halte es aber für falsch, wenn wir irgendwie versuchen, die Saison durchzuknüppeln. Jeder, der schon mal eine so lange Pause eingelegt hat, weiß, wie lange es dauert, bis man wieder richtig fit ist. Ich würde liebend gerne wieder auf dem Platz stehen, und es tut mir leid um die Mannschaften, die um den verdienten Lohn ihrer Arbeit gebracht würden. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man einen fairen Rahmen finden wird, der für alle Chancengleichheit mit sich bringt."