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BW Aasee

Die Mädels von Blau-Weiß Aasee haben den Abstieg längst verdaut. In der Regionalliga West liegen sie oben auf. Foto: Papke

BWA-Damen bereiten Rückkehr vor


Von Luca Adolph

(15.10.22) Der Stachel der Enttäuschung saß bei den Damen von Blau-Weiß Aasee vergangene Saison verdammt tief. Immerhin hatten die gestandenen Drittligistinnen bis zum bitteren Ende gegen den Abstieg gespielt und ihm dann letztlich doch enttäuscht ins Auge geblickt. Frisch sortiert richtete sich die neu formierte Truppe nun aber die Krone und sorgt in der Regionalliga West gerade für Furore. Gerne würde sie wieder nach oben, muss dafür nun aber malochen.

Nach dem Abstieg ist bekanntlich vor dem Aufstieg, sollte man meinen.. Nur laden die Bedingungen in der Regionalliga auf den ersten Blick nicht direkt dazu ein. Die erste Kraft von BW Aasee legt sich dennoch ins Zeug und hält mit ihrem Aufstiegsziel auch nicht hinterm Berg. "Wenn es sich ergibt, wollen wir wieder hoch. Das Potential dafür ist da, allerdings halte ich die West-Staffel wegen der hohen Dichte an Mannschaften für die stärkste Regionalliga. Auch im Vergleich mit den Männern ist es etwas anders. Bei denen steht halt ein Netz und es wird Volleyball gespielt. Drum herum wird bei den Frauen einfach viel mehr initiiert. Hinzu kommt noch, dass es durch die corona-bedingte Ligenaufteilung schwieriger geworden ist, einen Aufstieg zu realisieren. Es ist nicht vorhersehbar und letztlich viel Rechnerei, wenn es ans Eigemachte geht", sagt BWA-Trainer Tim Mücke.

Tim Mücke steht auf Aasee und will hier so schnell auch nicht mehr fortgehen. Foto: Papke

Es kann nur einen geben

Nach vier Siegen aus fünf Spielen grüßt der Liga-Neuling von der Spitze. Heißt aber auch nichts, weil später sowieso der Taschenrechner rausgeholt wird. Wegen nachwehender Corona-Regularien sind die Regionalligen weiterhin gesplittet. Erst aus einer Aufstiegsrunde geht hervor, wer nachher in die Dritte Liga hochgeht. Da hier anfangs aber nur die Ergebnisse mit den Aufstiegsaspiranten aus derselben Vorrundengruppe in die Wertung einspielen, wird es knifflig, weil alle Punkte aus den anderen Partien plötzlich nicht mehr zählen. "Es kann sein, dass liegen gelassene Punkte nachher zum Verhängnis werden. Gegen Geldern haben wir 'nur' 3:2 gespielt. Kommen die nicht unter die besten Drei interessiert es aber nicht. Am Ende des Tages ist es daher schwierig zu kalkulieren, aber auch egal. Du musst halt Deine Spiele gewinnen", gibt sich Mücke gelassen, weil ihn nur das juckt, was gerade vor ihm liegt.

Bis es soweit ist und sich Aasee in je zwei Begegnungen mit den Finalisten aus der anderen Vorrundengruppe battelt, ist es eh noch ein langer Weg. Klar ist nur, dass dafür schon jetzt jeder Zähler zählt. Geht es nachher um den ganzen Kuchen, wird es nämlich nur für eine Mannschaft süß. Der Rest ist dann weiter in der Regionalliga unterwegs, dürfe laut WVV-Spielwart Marcel Middendorf aber darauf hoffen, dass in der kommenden Saison wieder alles normal zugeht und auf die Spielordnung zurückgestellt wird. Aasee steckte sich hingegen schon für diese Spielzeit hohe Ziele. Hält die Mannschaft jedoch bloß die Klasse, wüssten sie und Neu-Coach Mücke, es jedoch bestens einzuordnen. Ein Umbruch will schließlich erstmal vollzogen werden.

Mit erfahrenem Zuwachs volle Kraft voraus

Für die Regio-Saison rüstete BWA gehörig auf, musste es nach acht Abgängen zugegeben aber auch. Sieben Neuzugänge kamen seither hinzu und zehren weitgehend von einem höherklassigen Niveau. Aus der Dritten Liga kehrten deshalb Jana Peikenkamp und Janina Schulte vom USC Münster II an den Aasee. Auf der Mitte werden sie von der zweitliga-erprobten Leonie Baumeister und Ostbeverns Pia Weusthoff unterstützt. Ebenso vom BSV Ostbevern fand Libera Jana Rolf zu BWA. Marie Heilemann aus Tecklenburg und Wiebke Zink vom USC komplettieren das fünfzehnköpfige Team.

Den wohl größten Coup landete BWA aber auf der Trainerposition. Für Kai Annacker übernahm hier Mücke, der 29-jährige Essener Jung. Zuletzt hatte der Sport-Masterstudent noch die Bundesliga-Damen vom USC Münster als Co-Trainer betreut und war kurz bei den orderbase Volley für die 2. Bundesliga im Gespräch. Letztlich zog es die einstige Zweitliga-Mitte aber an den Aasee, weil er sich hier einfach am wohlsten fühlt: "Beim USC habe ich gemerkt, dass der Profisport nichts für mich ist, weil er einen anderen Lebensstil mit sich bringt. Aasee hat ein riesiges Plus, weil das Drumherum mit dem Vereinsleben, Bistro und den Beachfeldern einfach perfekt ist. Da kannst Du eine gute Zeit verbringen. Ich bin mega happy, dass ich hier gelandet bin."

Seine neue Truppe geht da natürlich mit. Gerne spricht Außen-Spielerin Johanna Pennekamp deshalb fürs Team: "Tim ist sehr engagiert und hat in der kurzen Zeit schon unfassbar viel Herzblut reingesteckt. Aus der zusammengewürfelten Truppe hat er dadurch schnell ein echtes Team geformt. Menschlich passt es auch einfach richtig gut." Und was das Sportliche betrifft? Da gibt ihm und der Mannschaft der gelungene Saisonauftakt schon mal recht. Zehn Punkte wurden schon an den Aasee geholt. Morgen sollen in der Bonhoeffer-Halle gegen den VTV Freier Grund weitere dazu. Bei ihrer Aufstiegsmission läge sie dann auch voll auf Kurs.

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