BW Aasee
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Auf Helmus ist Verlass
Von Luca Adolph
(20.12.22) Wenn Blau-Weiß Aasee heute zum berühmten Weihnachtsturnier lädt, liegen drei qualvolle Jahre des Wartens hinter dem Verein. Ben Helmus, Trainer der vierten Damen und Libero von BWA II, wartet wohl noch ein weiteres, bis es auch für ihn hier wieder an den Ball geht. Doch der Überlebenskünstler arbeitet gerade an seinem Comeback. Den 66-Jährigen warf zuletzt eine hartnäckige Knieverletzung zurück. Nach seiner erfolgreichen Operation denkt er jedoch nicht daran, es mit dem Volleyballspielen sein zu lassen. Helmus zieht es zurück in die Halle.
Es dauert noch etwas, aber er kommt zurück! Ben Helmus hat leider das Knie gezwickt. Die OP verlief soweit gut, bloß entzündete es sich nun. Für den Libero der zweiten Herren aber kein Grund, schon ans Karriereende zu denken. "Außer Gehen oder ein wenig Radfahren kann ich gerade nicht viel machen. Ich werde mir Zeit lassen und nächste Saison wieder voll angreifen. Dieter Theis (Trainer der SG Sendenhorst, Anm. d. Red.) ist mit über 70 ja auch immer noch dabei", sagt Helmus, die Institution von BWA.
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Allrounder wie er im Buche steht
Sport stand beim Niederländer schon immer an erster Stelle. Und Helmus ist nach wie vor einer der fittesten über 60-Jährigen. Der Mann aus Den Helder fand in der Schule zum Volleyball und fing hier in der Mannschaft seiner Lehrer an. Beruflich startete er eine allgemeine Sportausbildung und fokussierte sich hierbei auf Badminton, Volleyball und Fechten. Auch im Windsurfen hätte er sich gern versucht. Nur hinderte ihn ein schwerer Autounfall an dem Uni-Kurs.
Im Anschluss daran stieg er als Trainer ein. Und um sein Leben zu finanzieren, schenkte er nebenbei über zwanzig Jahre vom Tresen ein. "Eine Kombi aus Disco und arbeiten. In der Woche habe ich Training gegeben und stand am Wochenende hinter der Theke. Nur ist davon leider wenig übrig geblieben. Nach Ladenschluss habe ich alles immer schnell ausgegeben", gesteht Helmus über seine Vergangenheit in der holländischen Kneipenszene.
Wo die Liebe hinführt
Als er dann seine Frau Johanna in einer Disco kennenlernte, zog es ihn der Liebe wegen nach Münster. Und da sie in der Nähe über eine Beamtenstelle verfügte, war für den Holländer schnell klar, sich hier ins Vereinsleben zu integrieren. Es begann beim TuS Hiltrup und führte ihn über den Telekom Post SV Münster an den Aasee. Vereinsvorstand Hugo Domin fragte damals an und lotste den Mann zu BWA. Dort startete er als Badminton-Trainer und coachte zunächst die Jugend-Teams im Volleyball. Bei Letzterem hat er mittlerweile von der Damen eins bis zur ersten Herren als Übungsleiter schon alle Mannschaften durchtrainiert. Allerdings ist Sport nicht seine einzige Disziplin!
Als Schrauber ist er wohl genauso talentiert. Wer im Verein hat seine Leeze schließlich nicht von ihm?! Dabei habe das Basteln an Rädern nur durch Zufall seinen Lauf genommen, wie Helmus verrät: "Am Sperrmüllrand habe ich ein Rad gefunden, es repariert und in die Zeitung gesetzt. Einen Tag später war es weg." Mittlerweile gleicht sein Keller einem Fahrradladen. Bleibt ihm nur zu wünschen, dass er schnell wieder ans Schrauben kommt und Aasee noch für viele Saisons erhalten bleibt.
