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Kreispokal

"Sch...egal wie!" hallte es aus der Spielertraube, die sich um SuS-Spieler Thomas Wessels (l.) nach dessen verwandeltem Elfmeter bildete.
SVB-Neuzugang Christian Bußmann (l.) fügte sich gegen Fabian Sandmann und den SuS mit seinem ersten Tor im ersten Pflichtspiel prima ein.
Stefan Seiler (v.) entwischte Sascha Markmann nach starkem Beginn nur selten.

SuS quält sich ins Finale


Von Christian Lehmann

(25.02.15) „Das war ein schwaches Spiel von uns, das man so nicht stehen lassen kann.“ Obwohl sein Team um exakt 21:35 Uhr den Einzug ins Kreispokalfinale klargemacht hatte, war SuS Neuenkirchens Trainer Tobias Wehmschulte nach dem 6:3 (2:2/2:1)-Sieg nach Elfmeterschießen über den SV Burgsteinfurt geladen. Der gastgebende Landesliga-Vertreter hatte den zwei Klassen höher spielenden Oberligisten 120 Minuten lang geärgert, baute aber mit zunehmender Spieldauer immer mehr ab und hatte sein Pulver verschossen, als es an die finale Entscheidung vom Punkt ging.

"Eines vorweg: Wir haben kein Elfmeterschießen trainiert", war SVB-Trainer Dirk Bültbrun kurz nach dem Halbfinalaus seines Teams schon wieder zum Scherzen zu Mute. "Überhaupt kein Vorwurf an die Jungs, die verschossen haben. Ab Mitte der ersten Halbzeit war das heute ein richtig gutes Spiel von uns. Es war uns klar, dass wir über 90 Minuten Schwierigkeiten bekommen könnten. Wären wir in der Vorbereitung zwei Wochen später, hätte das anders ausgehen können."

Planmäßiger SuS-Start

Angesichts dessen, dass der SuS Neuenkirchen am vergangenen Sonntag in Beckum bereits wieder in den Ligaspielbetrieb startete, während der SVB bis zum Rückrundenstart gegen den Lüner SV noch fast drei Wochen Zeit hat, war das, was die Stemmerter über weite Strecken der Partie den Zuschauern boten, in der Tat aller Ehren wert.

Zu Beginn der Partie sah aber alles noch nach einer klaren Kiste für den Favoriten aus: Nach einer Hereingabe von Fabian Sandmann scheiterte zunächst Maik Osterhaus, Bernd Schlüter machte es besser - 0:1 (6.). In dieser Phase machte der SuS Alarm, lief die SVB-Defensive früh an und ließ die Innenverteidiger Marcel Pielage und Jule Vehoff keinen vernünftigen Spielaufbau aufziehen. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, hätte Stefan Seiler in der 10. Minute nicht den Pfosten, sondern das Tor der Stemmerter getroffen.

Doppelschlag - Spiel gedreht

So aber fighteten sich die Kreisstädter mit jedem gewonnenen Zweikampf zurück in die Partie und hatten durch Thomas Artmann die erste große Ausgleichschance, doch SuS-Schnapper Jonas Gottwald stibitzte Burgsteinfurts Mittelfeldmotor die Kugel vom Fuß (22.). Fortan wurde es fast nur noch aufseiten der Neuenkirchener gefährlich. Zunächst setzte Nico Schmerling den Ball knapp vorbei (40.), dann belohnte sich der SVB für seine Mühen. Und wie!

Nach einem Eckball ging es vor Gottwald vogelwild zur Sache, ehe Fabian Sandmann den Ball vermeintlich mit der Hand von der Linie wischte. Schiedsrichter Philipp Holzenkämpfer entschied auf Strafstoß, verzichtete aber auf die obligatorische Rote Karte und zeigte Sandmann "nur" Gelb. Den fälligen Elfmeter verwandelte Artmann (43.).

Doch damit nicht genug: Keine 60 Sekunden später jagte Ricardo Faria da Silva eine scharfe Flanke in den SuS-Strafraum, Christian Bußmann stand genau da, wo ein Stürmer stehen sollte und machte genau das, wofür ihn der SVB im Winter vom FC Eintracht Rheine geholt hat. Er drückte den Ball zum 2:1-Pausenstand über die Linie (44.).

Viele technische Fehler

Obwohl die SuS-Coaches Wehmschulte und Stefan Rother ihren Jungs in der Pause ordentlich den Kopf gewaschen hatten, legten diese auch nach Wiederbeginn ihre Verunsicherung noch nicht ab. Zwar hatte Bernd Schlüter nach Flanke von Stefan Seiler die erste Großchance des zweiten Durchgangs (49.), danach dauerte es aber fast 30 Minuten, ehe die SuS-Elf wieder echte Torgefahr heraufbeschwor. Da hatte der Gastgeber mit einem Pielage-Freistoß (59.) und einer weiteren Schmerling-Großchance (64.) schon mehr anzubieten. Zudem leistete sich der Oberligist viele schlampige Pässe und technische Unzulänglichkeiten.

Der agile Maik Osterhaus weckte sein Team dann mit einigen starken Aktionen über die rechte Seite aus der Lethargie. Seine Hereingabe verpasste der eingewechselte Daniel Seidel zunächst nur haarscharf (79.), dann versuchte es Osterhaus selbst mit der Pieke (80.), aber SVB-Keeper Nicholas Beermann war auf dem Posten.

Husmanns Geniestreich

Letztlich brauchten die Neuenkirchener aber einen Geniestreich von Jörg Husmann, um auszugleichen. Er zirkelte aus zentraler Position und 20 Metern Torentfernung den Ball maßgenau über die Mauer hinweg ins Tor (2:2/84.). In den verbleibenden Spielminuten wackelte der stark ersatzgeschwächte SVB, bei dem A-Junior Lucas Bahlmann in der Startelf stand und der mit Maurice Hörstker und Pierre Badalona-Lopez zwei Akteure aus dem Reserveteam (Kreisliga B) reinwerfen musste, gewaltig. Vor allem Seidel und Osterhaus scheiterten aber im Minutentakt entweder an Beermann oder an sich selbst.

In der Verlängerung stellte SVB-Coach Bültbrun dann auf ein 5-4-1-System um und hoffte auf den Lucky Punch. Und den hätte sein Team beinahe gesetzt, wäre es Thomas Artmann gelungen, den Ball Zentimeter weiter nach links zu verfrachten, als er diesen nach einem langen Befreiungsschlag stark festgemacht hatte (110.). Trotzdem konnten die Burgsteinfurter angesichts von SuS-Großchancen durch Seidel (93.), Husmann (108./Innenpfosten nach Freistoß) und Schlüter (119.) froh sein, überhaupt das Elfmeterschießen bestreiten zu dürfen.

Markmann und Bügener scheitern

Hier fehlte ihnen dann jedoch die nötige Kraft und Nervenstärke. Während die Neuenkirchener Husmann, Max Mümken, Nawid Nesar und schließlich Thomas Wessels trafen, scheiterten auf Stemmerter Seite Alex Bügener (Latte) und Sascha Markmann (drüber). Der verwandelte Elfer von Vehoff nützte da auch nichts mehr.

"Unverständlich" fand Wehmschulte nach dem Spiel trotz alledem, dass sein Team es überhaupt erst so weit hatte kommen lassen. "Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten eigentlich alles im Griff", so der SuS-Coach. "Dann haben wir uns aber die Butter vom Brot nehmen lassen, die Ordnung verloren und viel zu viel zugelassen. So geht das nicht! Wenn man 1:0 führt, muss man sich anders verhalten. Für die Zuschauer muss einem das heute leid tun." Bis zum nächsten Oberligaspiel gegen Arminia Bielefeld II besteht also noch jede Menge Redebedarf am Haarweg...

SV Burgsteinfurt - SuS Neuenkirchen     3:6 n.E. (2:2/2:1)
0:1 Schlüter (6.), 1:1 Artmann (43./HE),
2:1 Bußmann (44.), 2:2 Husmann (84.)
Elfmeterschießen:
2:3 Husmann
3:3 Vehoff
3:4 Mümken
Bügener schießt an die Latte
3:5 Nesar
Markmann schießt über das Tor
3:6 Wessels



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