Frauen-Westfalenliga
Schlichter fix und fertig:
„Wir können´s noch!“
Von Lutz Hackmann
(21.10.12) Frank Schlichter war nach dem Krimi fix und fertig: „Ich bin an der Linie tausend Tode gestorben“, gestand der Trainer der Fußball-Frauen des BSV Ostbevern. Nachvollziehbar, denn seine Akteurinnen lagen in der 83. Minute gegen den TuS Lipperode noch mit 0:2 hinten – und drehten die Partie in den letzten sechs Minuten zu einem 3:2. Es war der erste Sieg der Ostbeverner in der laufenden Saison, noch dazu gegen einen direkten Konkurrenten. „Wir können´s also noch“, strahlte Schlichter.
Allerdings hatte der BSV-Coach eine katastrophale erste Hälfte seiner Elf gesehen. „Die Mädels haben sich nichts zugetraut, die Laufwege haben nicht gestimmt, wir sind wieder in alte Muster verfallen“, so Schlichter. Die Lipperode schlugen daraus Kapital, Heike Döring brachte die Gäste in der 20. Minute mit 1:0 in Front. So hieß es auch zur Pause, und in der Kabine hatte Schlichter deutliche Worte für sein Ensemble parat.
Es waren wohl die richtigen, denn im zweiten Durchgang fanden die Gastgeberinnen viel besser ins Spiel, ließen den Ball schön laufen und machten Druck. Doch erstmal ging der Schuss nach hinten los, der TuS konterte die Ostbeverner in der 75. Minute aus, nur durch ein Foul konnte die BSV-Abwehr sich noch helfen. Den Elfmeter verwandelte Denise Klare zum 2:0. „Da waren wir eigentlich mausetot, das war wieder ein Schlag ins Gesicht. Aber was uns auszeichnet: Wir geben uns nie auf.“ Und so reagierte der BSV prompt, zog Einbahnstraßenfußball auf. Die Früchte erntete die Schlichter-Elf in der Schlussphase. Das 1:2 durch Kapitänin Verena Seiling in der 84. Minute war der Weckruf gerade noch zur passenden Zeit, in der 88. Minute erzielte Sarah Fipke den Ausgleich. Die Krönung der ungewöhnlichen Aufholjagd dann in der Schlussminute, als Lena Biesler zum 3:2 traf. Der Rest war Jubel pur.
BSV Ostbevern – TuS Lipperode 3:2 (0:1)
0:1 Döring (20.), 0:2 Klare (75./Foulelfmeter),
1:2 Seiling (84.), 2:2 Fipke (88.),
3:2 Biesler (90.)