Hernzels Fünf-Minuten-Rausch

Von Jan Steinigeweg

(11.11.19) Auch in Nottuln spielte der ASV Senden II wieder über 60 Minuten eine offene Manndeckung. Die sichtlich irritierten Gastgeber wussten damit nicht so richtig umzugehen. Anfangs waren die Hausherren noch auf Tuchfühlung, doch dann spielte sich Matthias Hernzel auf Seiten der Sendener in einen Rausch. Innerhalb von fünf Minuten erzielte er fünf Tore und legte den Grundstein für den späteren 28:21 (17:11)-Auswärtssieg.

Die offensive Deckungsvariante des ASV Senden II stellt derzeit die Gegner in der Kreisliga vor eine schier unlösbare Aufgabe. Innerhalb der letzten zehn Minuten kann es bei einer Führung schon mal vorkommen, dass der Gegner auf eine Manndeckung setzt. Doch Senden steht dem Opponenten derzeit komplette 60 Minuten auf den Socken. Und der Erfolg gibt Trainer Alexander Seitz recht. Nur kurz waren die Gastgeber in der Lage, Mittel und Wege zu finden, um mit den Gästen Schritt zu halten. Besonders Linksaußen Florian Poppe wusste auf Seiten der Grün-Weißen immer wieder mit Einzelaktionen zum Torabschluss zu kommen. Insgesamt war er elf mal für seine Farben erfolgreich und mit Abstand bester Akteur seines Teams.

Bis zum 7:8 in der 18. Spielminute waren die Gastgeber noch auf Schlagdistanz. Dann bekam der Sendener Hernzel seine "fünf Minuten". Er spielte sich kurzzeitig in einen Rausch und erzielte fünf Treffer binnen fünf Minuten. In dieser Phase unterliefen den Gastgebern zudem bei ihren Angriffen vermehrt Fehler. "Senden hat durch die offensive Deckung Fehlpässe provoziert. Und wir haben in dieser Zeit vorne auch teilweise frei verworfen", so GW-Coach Stefan Göcke. Die Gäste zogen innerhalb kurzer Zeit davon und setzten sich auf 13:8 ab (23.). Die Vorentscheidung in diesem Spiel. Bis zur Pause trafen beide Teams im Wechsel, sodass Senden mit einem Polster von sechs Toren (17:11) in die Kabine ging.

In der zweiten Halbzeit ließ sich Senden nicht mehr auf die Pelle rücken. Der ASV spielte die Partie sicher nach Hause, obwohl sich nun auch bei den Gästen Fehler ins Angriffsspiel einschlichen. "Da haben wir vorne einiges liegen lassen. Das passiert uns schon mal in harzfreien Hallen", wies Seitz auf die Abwesenheit des Klebemittels in Nottuln hin. Auf Max Klosterkamp, der acht Tore zum Sieg beisteuerte, konnte er sich allerdings verlassen. Letztlich war der Auswärtssieg nie in Gefahr und der ASV ist weiterhin im Gleichschritt mit Adler Münster und dem BSV Roxel an der Tabellenspitze unterwegs.   

Tore für Nottuln: Poppe (11), Weitkamp(3), Peter (1), Halm (2), Last (2), Determann(1), Frye(1)

Tore für Senden II: Klosterkamp (8/1), Hernzel (5), Klose (3), Luft (2), Lockmann (2), Furchert (2), Rojahn (2), Ernst (1), Liebrand (1), Kretschmer (1), Röttger (1)