Der Spitzenreiter wackelt, fällt aber nicht

Von Nils Uhlig

(02.05.22) Das hatte sich Westfalia Herne sicherlich einfacher erhofft! Gegen die aktuell super aufgelegten Steinhagener mussten sich die favorisierten Hausherren richtig strecken, um den 28:26 (15:12)-Heimsieg einzufahren. Kurz vor Schluss entscheidet ein Pfiff zugunsten des Spitzenreiters die Partie. Oskar Kostuj und Co. können nun am kommenden Wochenende den Aufstieg perfekt machen.

Nach drei Minuten sah es so aus, als wäre der Abstiegskandidat aus dem Kreis Gütersloh nur ein weiterer Sparringspartner auf dem Weg zur unausweichlichen Verbandsliga-Meisterschaft von Westfalia Herne. Kreisläufer Richard Sibbel erzielte das 3:1 für die Gastgeber und hatte dabei keine Probleme. So einfach wollte es Steinhagen dem unangefochtenen Tabellenführer dann aber doch nicht machen, schließlich geht es für Steinhagen in jedem Spiel um überlebenswichtige Punkte. Und so präsentierten sich die Gäste als unangenehmer Kontrahent, der nach 13 Minuten durch Rechtsaußen Dennis Strothmann mit 5:7 in Führung lag. 

Wagner schafft den Ausgleich

Wie es sich für eine Spitzenmannschaft gehört, fing sich die Krebietke-Sieben aber schnell wieder und drehte das Spiel in der 23. Minute zum 11:9 durch Julian Ihnen. Steinhagen nahm jetzt eine Auszeit und blieb auch bis zum 13:12-Anschluss von Kapitän Tim Ansorge dran. Zudem zog Ansorge in der Aktion eine Zeitstrafe gegen Fin Sauerland. Doch von der Unterzahl ließ sich Herne nicht beirren und Ihnen, sowie Fabian Scheunemann trafen vor der Pause in Unterzahl zum 15:12. 

Bis zum 20:17 nach 40 Minuten hielt Herne den Vorsprung, dann sah erst Alexander Schade und eine Minute später auch Jasper Meier jeweils eine Zeitstrafe. Dieses Mal nutzten die Gäste ihre Überzahl besser und glichen nach 43 Minuten zum 20:20 durch den starken Youngster Finn Wagner aus. Herne musste jetzt alles abrufen und tat das auch. Joshua Dudda traf sechs Minuten vor Schluss zum 27:23. Doch auch jetzt gab Steinhagen nicht auf und kam nach dem 27:25 durch Dennis Strothmann erneut in Ballbesitz. 

Stürmerfoul statt Siebenmeter

Im folgenden Angriff kam es dann zum folgenschweren Pfiff, denn Tim Ansorge wollte bei seinem Durchbruch gerne einen Siebenmeter haben, doch die Schiedsrichter entschieden auf Stürmerfoul und Ballbesitz für Herne. Eine Minute vor Schluss schaffte Steinhagen trotzdem noch den Anschluss zum 27:26 durch Mika Retzlaff. Doch Herne spielte den letzten Angriff clever aus und zog acht Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter den Fabian Scheunemann zum umjubelten Siegtreffer nutzte. 

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Die Jungs haben Herne ordentlich gestresst. Ein Unentschieden wäre das gerechtere Ergebnis gewesen", fand Steinhagens Coach Christian Blankert.

Steinhagen muss nun in den letzten vier Spielen erfolgreich sein, um den Abstieg doch noch abzuwenden. Herne hingegen kann am kommenden Wochenende mit einem Sieg beim TuS Brockhagen den Aufstieg perfekt machen.

Tore für Herne: Oskar Kostuj (7), Fabian Scheunemann (6/4), Julian Ihnen (5), Richard Sibbel (4), Joshua Dudda (2), Fin Sauerland (1), Luke Schumann (1), Alexander Schade (1). 

Tore für Steinhagen: Finn Wagner (7), Tim Ansorge (6), Colin Peperkorn (4), Dennis Strothmann (4/3), Mika Retzlaff (3), Jonas Maiwald (2).