Den Schneid abkaufen lassen

Von Nils Uhlig

(08.11.21) Das müssen die jungen Verler noch lernen. Oberaden legte nach zwei deutlichen Niederlagen eine gesunde Härte an den Tag. Davon ließ sich der TV Verl bei der 29:24 (15:10)-Niederlage zu sehr beeindrucken. Die Tiefe fehlte im Spiel des Teams von Robert Voßhans, zudem beklagte der Coach mehr Fehlwürfe als Tore. Die Cobras hingegen haben sich scheinbar wieder gefangen und holten sich über eine bissige Abwehr Sicherheit.

"Ich war in den letzten beiden Spielen sehr enttäuscht über unsere Abwehrleistung", sagte SuS-Coach Mats-Yannick Roth nach den bitteren Niederlagen gegen Herne und Ahlen II. Seine Mannschaft wollte diese Scharte sichtlich auswetzen und ging hochmotiviert in das Duell mit den jungen Verlern. Das am Ende 9:1-Zeitstrafen für Oberaden und 6:0-Siebenmeter für Verl auf dem Spielberichtsbogen festgehalten wurden, fand Roth allerdings etwas einseitig. Die gesunde Härte der routinierten Oberadener beeindruckte die Verler aber und so konnten sich die Hausherren nach zehn Minuten von 4:4 auf 7:4 durch Mika Kurr absetzen. Nach 18 Minuten stand sogar ein 11:5-Vorsprung der Cobras auf der Anzeigetafel, Tim Dittrich hieß dieses Mal der Torschütze.

"So viele Fehlwürfe habe ich in Verl noch nicht erlebt"

Der TV Verl fand in der Folge zwar spielerische Lösungen und ermöglichte seinen Außenspielern so viele freie Würfe, außer Marcel Erichlandwehr nutzte die aber kein Verler zu Toren. "Aufgrund einer Grippewelle waren nur sechs Spieler beim Training. Das hat man schon gemerkt. So viele Fehlwürfe habe ich in Verl noch nicht erlebt", zeigte Voßhans' Statistik 25 Fehlwürfe bei 24 geworfenen Toren. Oderaden hingegen münzte die Sicherheit, die die Abwehr brachte vorne in Tore um. Besonders Thomas Brannekämper zeigte sich in Torlaune und traf unter anderem zum 15:10-Halbzeitstand und insgesamt sieben Mal ins Verler Tor.

Oberaden hielt den Fünf-Tore-Vorsprung zunächst konstant. Auch weil Verl aus der numerischen Überzahl aus den Zeitstrafen überhaupt keinen Profit schlagen konnte. "Wir haben im gesamten Spiel keine Überzahl gewonnen", beklagte Voßhans. Nach Oberadens 27:19-Führung kam durch einen Dreierschlag des TV Verl nochmal Hektik auf als Alex Wiese auf 27:22 verkürzte. Roth wirkte dem mit seiner Auszeit entgegen und Oberaden brachte den Sieg ins Ziel. "Das war ein verdienter Sieg, der uns wieder in die Spur bringt", sagte Roth. "Das war richtig bitter und passiert uns so schnell nicht nochmal. Aber da fehlt es meinen jungen Spielern eben noch gegen ein so erfahrenes Team", hakte Voßhans die Niederlage unter Lernprozess ab.

Tore für Oberaden: Thomas Brannekämper (7), Bastian Herold (4), Tim Dittrich (4), Mika Kurr (4), Tim Fehring (4), Simon Rodefeld (3), Fabian Lauber (2), Julian Mosch (1).

Tore für Verl: Albert Kreismann (7/4), Marcel Erichlandwehr (5), Alexander Wiese (5), Bastian Fischedick (2), Lennart Voss (1), Daniel Schidetzky (1), Fabian Stroth (1), Lars Jogereit (1), Thilo Vogler (1).