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Kreisliga A

Bekam nach zweieinhalb Jahren am Helker Berg die Kündigung: VfL-Trainer Kai Reinermann.

VfL setzt Reinermann den Stuhl vor die Tür


Von Lutz Hackmann

(18.10.12) Kai Reinermann ist ab sofort nicht mehr Trainer des A-Ligisten VfL Billerbeck. Am Mittwochabend teilte der Vorsitzende der Fußballabteilung der Domstädter, Jochen Dübbelde, dem 33-Jährigen am Telefon mit, dass man in Billerbeck fortan auf die Dienste von Reinermann und seinem Co-Trainer Sven Held verzichten will und entband das Duo von seinen Aufgaben.

Zweieinhalb Jahre war der ehemalige Regional- und Oberligaspieler am Helker Berg aktiv gewesen. Im Sommer 2012 mussten die Billerbecker aufgrund der Ligenreform als Fünftletzter der Bezirksliga den Weg in die Kreisliga A antreten. Damals hatte es im VfL-Fußballvorstand ein klares Votum für eine Weiterbeschäftigung Reinermanns gegeben. Nach nun neun Spieltagen zogen die Billerbecker Verantwortlichen das, was im Volksmund als „Reißleine“ bezeichnet wird und stellten Reinermann und Held die Stühle vor die Tür. Dem VfL, der eigentlich den direkten Wiederaufstieg ins Auge gefasst hatte, fehlten einfach die Ergebnisse, nur zwei Siege und zehn Punkte ließen sich den Klub auf Rang elf wiederfinden – zu wenig für die Ansprüche und das Selbstverständnis in Billerbeck.

Fehlendes Engagement kritisiert

Schon vor einigen Wochen hatte Reinermann die Einstellung innerhalb seines Kaders bemängelt, fehlendes Engagement kritisiert – und nicht zuletzt sich selbst infrage gestellt. Reinermann sah Klärungsbedarf, da er nicht bei allen seiner Akteure feststellen konnte, dass an einem Strang gezogen wurde und sich die Ambitionen des Trainers nicht mit denen einiger, respektive mehrerer Spieler deckten. Reinermann hatte wie berichtet von sich aus den Schritt auf den Vorstand zu getan, auch den Sportlichen Leiter Florian Rzeha gebeten, bei einer Trainingseinheit das Gespräch mit den Kickern zu suchen. Rzeha konnte zwar aus beruflichen Gründen hier nicht aktiv werden, doch hatte Reinermann das Gefühl, dass seine Ansprache bei der Mannschaft auf fruchtbaren Boden gefallen sei – und sah das 3:3 letzten Sonntag in Darup als Indiz dafür, dass der Großteil der Mannschaft ihn verstanden habe und bestätigte einen Aufwärtstrend. Doch wenige Tage nach diesem Match ist nun Schluss für den langjährigen Dülmener und Stadtlohner Oberliga-Akteur.

Ergebnisse passen nicht

„Die letzten Wochen waren schwierig, die Ergebnisse haben nicht gepasst. Wie in Darup hatten wir viele unnötige Punktverluste“, konstatiert der 33-Jährige, der schon zu Beginn des Monats klar stellte: „Jeder einzelne von uns muss sich hinterfragen, wie er auf und neben dem Platz auftritt. Irgendwie haben wir nicht den gleichen Tenor gefunden. Ich bin keiner, der die Brocken hinschmeißt, ich war gewillt, alles zu versuchen. Ich kann mir nichts vorwerfen, vielleicht hätte ich mehr Härte gegenüber der Mannschaft zeigen müssen. Ich werde daraus lernen“, so Reinermann, der etwas verwundert über seine Kündigung per Telefon war: „So etwas finde ich halt schade. Ich war zweieinhalb Jahre hier, und ich war sehr gerne hier. Wir konnten einander alle immer in die Augen schauen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir von Angesicht zu Angesicht miteinander gesprochen hätten, dann hätten wir uns gestern Abend die Hand geben und sagen können: Alles Gute! So habe ich auch wegen der letzten Wochen das Gefühl, dass man von Vereinsseite nicht unbedingt offen mit uns umgegangen ist.“

"Bin traurig und enttäuscht!"

Seinen Glauben an die Qualität der Mannschaft hat seine Demission nicht erschüttert: „Die ist absolut da, nur die Truppe muss sie auch abrufen!“ Am Donnerstag präsentierte sich Reinermann im Gespräch mit Heimspiel-online zwar gefasst, gestand aber: „Ich bin jetzt schon traurig und enttäuscht. Nach dem Telefonat habe ich zwei, drei Minuten gebraucht. Aber so ist es jetzt, nun ist alles Geschichte. Ich werde das verarbeiten müssen und schauen, dass ich meine Wochenenden jetzt anders plane. Ich war immer gerne hier in Billerbeck und habe mich beim VfL wohlgefühlt. Daher wünsche ich den Jungs auch alles Gute!“

Auch Sportleiter Rzehe bedauerte die Trennung, stellte aber klar: "Es ist eigentlich ganz einfach: Nach dem Abstieg hatten wir die Amtitionen und das Potenzial um den Aufstieg mitzuspielen. Jetzt stellt sich das Bild anders da, das war der Punkt, warum wir Kai und Sven entlassen haben. Wir haben viele Gespräche geführt, mit Spielern und im Umfeld, da kam eines zum anderen. Es war aus unserer Sicht besser, wenn man sich sofort trennt", so Rzeha. Bleibt nun abzuwarten, wen die Abteilungsspitze um Dübbelde und Rzeha nun als Nachfolger aus dem Hut zaubert. Klar ist, dass es am Helker Berg eine externe  Lösung geben wird. Den neuen Mann an der Linie wollen Rzeha und Co. am Freitagabend nach dem Meisterschaftsspiel gegen Brukteria Rorup präsentieren. Im Spiel selbst wird Rzhea als Interimscoach einspringen.



Heimspiel-Stellenmarkt

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    Pl. MannschaftSp. TorePkt.
    1    SV Ibbenbüren 30    107:29 79  
    2    Germ. Hauenhorst 30    80:24 78  
    3    BW Aasee 28    77:19 71  
    4    1. FC Nordwalde 30    87:26 67  
    5    SG Sendenhorst 30    75:25 67  

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