Querpass
Neuansetzung: „Von mir aus hätte
der VfL die Punkte behalten können!“
Von Lutz Hackmann
(22.08.12) Union II versus VfL, die Zweite: Das Spiel in der Kreisliga A Lüdinghausen, das am Sonntag nach den Kreislaufproblemen eines Lüdinghausener Akteurs beim Stande von 6:0 für den Gast aus Senden vom Schiedsrichter in der 60. Minute abgebrochen worden war, ist wie erwartet von Staffelleiter Werner Kretschmer neu angesetzt worden. Am Donnerstagabend um 18.45 Uhr nehmen die beiden Mannschaften einen neuen Anlauf.
„Ein Spiel, das nicht über 90 Minuten ausgetragen werden konnte, weil es vom Schiedsrichter abgebrochen wurde, lässt nur zwei Möglichkeiten offen“, erklärte Kretschmer gegenüber Heimspiel-online. Und zwar den Gang vor die Kreisspruchkammer, für den Fall, dass Regelverstöße oder ein unsportliches Verhalten vorgelegen hätten. Taten sie aber nicht. Oder eben die Neuansetzung, die nun erfolgte. „Ich nehme das jetzt hin“, so Sendens Trainer Claus Fischer, der sich am Sonntag vor allem darüber echauffiert hatte, dass der Referee vor dem Spiel die Ansage getätigt hatte: „Wenn einem schwindelig wird, dann breche ich ab“, und dann bei seiner Entscheidung in der 60. Minute sich auch gar nicht mit den Trainern besprochen, sondern nach Fischers Schilderung („er war einfach weg!“) wortlos den Platz und das Gelände verlassen hatte. „Ich will niemandem etwas unterstellen, aber ein Beigeschmack bleibt für mich bei der Sache!“
Was am Sonntag noch wie ein Schaulaufen für den VfL Senden aussah, könnte nach Fischers Meinung nun zu einer völlig anderen Hausnummer mutierten: „Das ist ein ganz anderes Spiel, das sind nicht die selben Bedingungen“, findet der Sendener. Fischer gibt zu bedenken: „Der Gegner kann am Donnerstag vier Fußballer aus der Landesliga-Ersten einsetzen, dazu kommen Spieler, die am Sonntag aus Verletzungsgründen gefehlt haben.“ Zudem verfügte der VfL einfach über die bessere Physis bei den vorhandenen äußeren Bedingungen, und – zu guter letzt – hatte Union-Coach Karsten Senne am Sonntag lediglich einen einzigen Akteur auf der Bank. Fischers Argumente sind also durchaus kein Gejammer, sondern absolut nachvollziehbar und gehaltvoll. Diese Befürchtungen allerdings will sein Kollege Senne noch vor der Partie zerstreuen: „Ich kann den Claus beruhigen. Wir werden selbstverständlich keinen einzigen Akteur aus dem Landesliga-Kader einsetzen, lediglich ein Spieler von mir, der am Sonntag mit Magen-Darm-Grippe fehlte, ist am Donnerstag wieder dabei.“ Senne wird sogar noch deutlicher: „Von mir aus hätte der VfL die drei Punkte auch gleich behalten können!“ Seine Unioner würden am Donnerstag natürlich versuchen, so gut wie möglich zu spielen, „aber es wird für uns vermutlich nur eine weitere Chance, etwas zu lernen…“