Metelener FIFA-Gedächtnis-Fauxpas
von Fabian Renger
(08.10.17) Es ist ein Moment, den der eine oder andere vielleicht aus langen durchzockten FIFA-Nächten an der Konsole kennt, in denen wirklich gar nichts läuft und man am liebsten den Controller in den Bildschirm hauen möchte. Nach 79 Minuten führten die gastgebenden Neuenkirchener bereits 2:0 gegen Matellia Metelen, als sich der Treffer zum 3:0-Endstand ereignete. Einer aus der Kategorie "ziemlich doof gelaufen".
Sebastian Lünnemann hatte sich - mal wieder - aufgerieben bei den Hausherren. Begonnen hatte er als Sechser, geendet als Mittelstürmer - und gefeiert wurde er schlussendlich als Doppel-Torschütze. Weil Metelens Lennart van De Velde einen Ball hatte, dann im Augenwinkel wohl einen Mitspieler erahnte, das Spielgerät rüber schob und urplötzlich bemerkte: Mist, war ja keiner von uns, war ein Gegner.
Der Gegner war Lünnemann, der aus 25 Metern die Kugel in den Winkel knallte. Für Metelens Spielertrainer Bertino Nacar ein "sinnbildliches Tor", Gegenüber Harald Kuchen lachte verlegen:"Besser kannst du ihm die Kugel nicht servieren, und ein Glück für Basti, der war völlig kaputt zu dem Zeitpunkt und hätte sicher nicht mehr laufen können."
"Unsere schlechteste Saisonleistung"
Kaputt, das ist ein gutes Stichwort für die Metelener Leistung an dem Nachmittag in Neuenkirchen. "Das war unsere schlechteste Saisonleistung", lautete die niederschmetternde Diagnose von Nacar. Im ersten Abschnitt ging lange nicht viel zusammen, "40 Minuten waren wir da am Drücker", fand Kuchen. Und die restlichen fünf? Eher nicht so. Vorher sprang der Ball Nacar aus einem Meter an die Hand, der Referee zeigte auf den Punkt, Lünnemann verwandelte sicher (27.). Neuenkirchen spielte ruhig und konzentriert, hätte höher führen können und ließ einiges liegen.
Erst kurz vor und kurz nach der Pause war Metelen anwesend. Daniel Wilmer in Neuenkirchens Tor hielt überragend, wehrte einige Hunderprozenter ab. "Weßeling und Nacar können Fußball spielen", lobte Kuchen. Kann sich Nacar wohl eher wenig für kaufen, denn für Lobeshymnen gibt's nichts. Metelen machte dann irgendwann logischerweiese auf, Neuenkirchen besann sich aufs Kontern und machte das 2:0 durch Marcel Berkemeyer. Und spätestens nach dem denkwürdigen 3:0 war dann alles klar.
"Für einen Trainer sehr beruhigend", freute sich Kuchen über eine entspannte Schlussphase. Kontrahent Nacar schüttelte sich:"Das war zu wenig und eine verdiente Niederlage." Doof gelaufen eben.
SuS Neuenkichen III - Matellia Metelen 3:0 (1:0)
1:0 Lünnemann (27., Handelfmeter), 2:0 Berkemeyer (69.)
3:0 Lünnemann (79.)
