Alles eine Frage des Respekts

von Fabian Renger

(19.06.19) Zwei mickrige Zählerchen hatte der Skiclub Rheine nach fünf Spieltagen der vergangenen Saison verbucht. Er war heißester Anwärter für den Platz am Tabellenende. Doch schließlich lösten die Clubberer bereits nach 28 Spieltagen das Ticket fürs zweite Jahr Kreisliga A. Alles war eine Frage des Respekts - und des Spielorts.

Das jedenfalls hat Joel Marinho für sich analysiert. Nach Thomas Sandmanns Abschied steigt er ja auf in der Hierarchie: Vom Co-Trainer zum Chef. Damit hat er sich längst angefreundet. "Thomas wird dennoch fehlen, vor allem seine Ansprachen. Ich habe noch nie so einen Motivator erlebt", schwelgt der neue Skiclub-Trainer noch einmal in Erinnerungen. 

Schmitz und Rottewert helfen

Er selbst wird demnächst dennoch in Sandmanns große Stiefel steigen und auch die Ansprachen halten. Auch wenn er das nicht zu seinen größten Stärken zählt. Der neue Thomas Sandmann sei er er defintiiv nicht. Und er hat sich Unterstützung ins Boot geholt. Marcel Rottewert wird Marinhos spielender Co-Trainer, Vereinsurgestein Alexander "Katze" Schmitz Marinhos fester Assistent an der Seitenlinie.

Letzterer absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit ein Spiel im Kasten, in der nächsten Saison würde sich das maximal im allergrößten Notfall wiederholen. "Wir haben mit Robin Oberfeld und Simon Hermes zwei gute Schnapper, auch in der Zweiten und Dritten", stellt Marinho das allerdings eher ins Reich der Fußballromantiker, auch er wenn lachend anfügt:"Aber Katze ist eigentlich immer geil auf sowas...." Aber "Katze" ist nunmal auch schon 37.

Aufgrund von Giacomo Sandmanns Abgang zum SC Altenrheine aquiriert Marinho derweil gerade fleißig laufstarke und torgefährliche Offensispieler, befindet sich auch in vielversprechenden Gesprächen. Für den hinteren Bereich hat er unterdessen schon zugeschlagen: Der 34-jährige Außenverteidiger Tahir Mutisi ist im Anflug. Er kommt vom TGK Tecklenburg herüber. "Er wohnt in Rheine und wollte wieder hier spielen", erklärt Marinho.

Aus der eigenen Reserve werden Yannick Joachimsmeier sowie Hendrik Berges die Erste verstärken bzw. die Vorbereitung mitmachen. Letzteres gilt auch für einige Kadermitglieder der Dritten. Ricardo Vaz Gomes und Tobi Schäperklaus ziehen sich im Gegenzug allerdings als Stand-By-Kräfte zurück aus dem aktiven Geschehen. Ingo Kühs hingegen macht weiter.

Rückserie den Stempel aufgedrückt

Personell ist der Club also gut aufgestellt. Mental auch. "Ich glaube, die Jungs haben spätestens in der Rückrunde gemerkt, dass wir nicht so viel Respekt haben müssen vor den anderen Teams und mithalten können", blickt Marinho zurück. "Wir haben alle vor der Saison gedacht, dass es bis zum Saisonende eng wird mit dem Klassenerhalt. Gerade nach dem Start. Aber wir haben einfach ruhig und gelassen weitergearbeitet und der Rückrunde unseren Stempel aufgedrückt."

Vor allem waren sie auswärts dabei fast wie zuhause: Dort belegten die Clubberer einen hervorragenden sechsten Rang. In der Heimtabelle war nur GW Rheine schlechter. Das Saisonziel ist neben besseren Heimauftritten derweil klar:"Unteres Mittelfeld, einstelliger Tabellenplatz und vielleicht drei, vier Punkte mehr holen als letztes Jahr." Nach dem fünften Spiel wird den Skiclub wohl auch keiner mehr abschreiben.