Kreisliga A
"Ihm fehlt die Perspektive": Da Costa will nicht mehr und verlängert nicht
Von Fabian Renger
(17.11.23) Das war's dann. Im Sommer 2022 trat Nelson da Costa seinen Dienst als Cheftrainer des FSV Ochtrup an. Nach Ende der laufenden Saison und dann zwei Spielzeiten im Amt ist es schon wieder gut gewesen. "Nelson hat uns mitgeteilt, dass er uns in der nächsten Saison nicht mehr zur Verfügung steht", erklärt FSV-Sportleiter Martin Duesmann am Freitagvormittag. Er selbst und der Club wurden dabei kalt erwischt.
Man hätte die Zusammenarbeit gerne ausgedehnt, bekräftigt Duesmann. "Ich sehe ihn öfter mal im Training", berichtet der Funktionär. "So einen Trainer hätte ich gerne mal früher gehabt. Das ist schon höheres Niveau. Was wie da machen, was sie über den Gegner wissen, Dinge wie Spielvorbereitung, Trainingsschwerpunkte und Abwechslung: Das alles ist höher anzusiedeln als Kreisliga A."
Die Ansprüche waren größer
Lobende Worte. Große Worte. Nur spiegelt sich das in der Tabelle nicht gerade wider. Da sind die Ochtruper derzeit Achter mit 16 Punkten - punktgleich mit ihrer eigenen Reserve. Das ist natürlich weitaus weniger als erhofft. Ansprüche und Wirklichkeit - ein Loch. "Wir hatten ihn vor zwei Jahren verpflichtet. Da sind wir angetreten mit dem Ziel, mal ganz oben mitzuspielen in der Kreisliga A", schielte man laut Duesmann auch in Richtung Aufstieg. Im ersten Jahr gelang das. Ochtrup wurde Sechster, gehörte lange zur Spitzengruppe.
"Nelson sieht nicht zur neuen Saison, dass sich großartig was tut am Spielermaterial und wir im nächsten Jahr wieder oben angreifen. Da fehlt ihm die Perspektive und deswegen steht er nicht mehr zur Verfügung", erläutert der Sportleiter. Die Gründe für den tabellarischen Stillstand: Für ihn ein Mix aus vielen Faktoren. Personalsorgen, fehlendes Spielglück, Probleme gegen Mannschaften, die robuster zu Werke gehen. Da Costa selbst hat natürlich auch Ambitionen: Früher trainierte er in der Jugend des VfL Osnabrück oder beim SuS Neuenkirchen in der Westfalenliga. Er besitzt die A-Lizenz.
Auch Duesmann hört auf
Vom Nachfolger, den der Club jetzt erstmal noch finden muss, hängt auch ab, ob da Costas Co-Trainer Nico Schmerling und Dominik Düker weitermachen. Auch Teile des Kaders dürften ihren Verbleib naturgemäß vom neuen Chefcoach abhängig machen. Für Duesmann ist's eine ziemlich verzwickte Situation. Er selbst wird nämlich nach Ablauf der Saison auch seinen Stuhl räumen. Der Sportliche Leiter arbeitet bei der Polizei, wird sich dort verändern und schafft es zeitlich dann nicht mehr. Ein Nachfolger für ihn wurde auch noch nicht gefunden - der neue Sportleiter Mister X muss aber natürlich auch mit dem neuen Cheftrainer Mister X zusammenpassen. Alle etwas unglücklich.
In der Reserve - hier ist Jan Kappelhoff zuständig - steht die finale Entscheidung des Verbleibs um Thorsten Weis unterdessen noch aus. Gibt aber ja aktuell auch genug Baustellen in der Töpferstadt...