"Bin halt fußballbekloppt": Bahns lebt den FSV Ochtrup

Von Fabian Renger

(04.01.24) Da hat sich Sven Bahns aber einiges vorgenommen. Der 25-Jährige hat ab dem Sommer einen prall gefüllten Terminkalender: Er trainiert die erste Herrenmannschaft des FSV Ochtrup, die A-Jugend des FSV und obendrein ist er fürs Training der US-Amerikaner zuständig, die in Ochtrup leben und dort aufgrund einer Kooperation mit der  International Soccer Academy Fußball spielen. A-Jugend-Trainer und US-Coach ist er jetzt bereits. Über seine neue Rolle als A-Liga-Cheftrainer berichteten die WN am Dienstag zuerst. Und Bahns? Der hat dafür eine einfache Erklärung. "Ich bin halt fußballbekloppt", sagt er im Gespräch mit uns. "Jeder, der mich wirklich kennt, weiß, wie ich zum Fußball stehe."

Als die Töpferstädter kürzlich die Trennung vom aktuellen Cheftrainer Nelson da Costa bekanntgaben, sei relativ fix das Angebot gekommen, erzählt Bahns. Der neue FSV-Sportleiter der Ersten, Frank Bajorath, und er fingen etwa zur selben Zeit in der Jugend des FSV an. Bahns hatte bei der Anfrage aber eine klare Zielsetzung: Er wollte die A-Jugend unbedingt behalten. "Mir fällt es unehimlich schwer, die Mannschaft zu verlassen."Im Sommer gelang der Aufstieg in die Bezirksliga, dort ist die A-Jugend derzeit Tabellenzweiter - überwiegend mit dem Jungjahrgang. Da steckt also Potenzial drin. Zweimal holte die Truppe jetzt bereits den Kreispokal hintereinander unter Bahns' Führung. "Irgendein Spieler hat mir gesagt, wir sind in der A-Jugend wie eine Familie geworden. Da hab ich gesagt: Ich kann das nicht und da aufhören", so Bahns.

Aufs Trainerteam kommt es an

Also gibt er sich ab Sommer die volle Dröhnung FSV. Passt aber schon. Sein Studium (Sportwissenschaft/Sportmanagement) hat er abgeschlossen, den Bachelor wie Master in der Tasche, im Sportwerk ist er als Trainer angestellt. Tagsüber das US-Training, abends A-Jugend oder eben die Erste. Die B-Lizenz besitzt er auch. "Das wird schwer, das wird aufwendig. Ich werde mir in beiden Mannschaften ein Trainerteam zusammenbauen, das es auch mal schafft, ohne mich klarzukommen", stellt er klar.

Teamarbeit ist also im Staff noch wichtiger als sowieso schon. Dem Team hinterm Team gehört übrigens weiterhin Nico Schmerling in der A-Liga-Ersten als spielender Co an. Was soll mit der 'Ersten' gehen? "Es kann nicht darum gehen, um Platz eins mitzuspielen, sondern darum, ein paar Sachen, die schiefgelaufen sind, wieder gerade zu rücken", sagt Bahns. "Die tabellarische Situation ist echt bescheiden. Ich weiß, was die Mannschaft kann, nur ruft sie es einfach nicht ab. " Die Ochtruper sind derzeit Neunter, punktgleich mit ihrer eigenen Reserve - das kann's natürlich nicht so wirklich sein.

"Für mich ist es wichtig, dass die Spieler, die bei mir in der Mannschaft sind, Bock auf die Sache haben und den FSV dahin bringen, wo er hingehört. Ich brauche Leute, die auf dem Platz stehen und für den FSV brennen", betont Bahns. Es ist ja auch eine logische Gleichung: Umso erfolgreicher die Erste ist, umso attraktiver ist es für die talentierten A-Jugendlichen im Verein zu bleiben. Und das ist natürlich der Königsweg.