FSV Ochtrup

Vorbereitung: Es lief schleppend. "Die Ergebnisse sind nicht zufriedenstellend, inhaltlich entsprach unser Spiel manchmal den Vorstellungen, aber das war noch nicht konstant genug", so Trainer Nelson da Costa. Exemplarisch dafür stehen die jüngsten Testspiele, ein 1:7 zu Hause gegen Vorwärts Epe II und eine 2:4-Niederlage bei Alemannia Salzbergen. Ebenfalls sei es durch Urlaube verschiedener Spieler in einigen Vorbereitungsspielen sowie in den Trainingseinheiten schwierig gewesen, einen Rhythmus im Spiel und festere Rollen für die jeweiligen Positionen zu finden. Schwierig, fügt da Costa hinzu, wenn Spieler aufgrund von Urlaubsausfällen Positionen zu besetzen haben, die nicht ihre eigentlichen seien. Mit dem seit Beginn der Vorbereitung verletzungsbedingt fehlenden Neuzugang Toni Glasing fällt zusätzlich ein wichtiger Mann für die Abwehrkette weg. Die starke Jugendarbeit ermöglichte in der Sommerpause Neuzugänge aus den eigenen Reihen. Der Schritt von der A-Jugend zu den Herren ist allerdings ein großer, dementsprechend könnten die Jungs etwas mehr Anlaufzeit gebrauchen.

Spielsystem: "Wir sind keine Bundesligamannschaft" antwortet da Costa auf die Frage, welche Formationen in der Vorbereitung ausprobiert worden sind. "Ein System vernünftig zu spielen, ist das Ziel." Ein gutes Zusammenspiel sei eine Frage des Einsatzes, der Aufgabenverteilung und der Prinzipien, das Spielsystem sei zweitrangig. Scheint, als wolle er sich vorab nicht in die Karten schauen lassen...

Auftaktprogramm: Bei der durchwachsenen Vorbereitung sei es schwierig einzuschätzen, wo man leistungstechnisch steht. Dass das erste Spiel gegen die eigene zweite Mannschaft geht, sei sehr unglücklich. "Da kann man nur schlecht bei aussehen. Man will sich gegenseitig nicht kaputt machen, aber Absprachen und anderes Auftreten sind auch keine Option. Wirkt nach außen halt doof", gibt da Costa Einblick in seine Gedanken. Die darauffolgenden Gegner wie den letztjährigen Fast-Absteiger TuS St. Arnold, Grün-Weiß Amisia Rheine und den FC Eintracht Rheine II seien laut da Costa "gut zu bespielen".

Schlüsselspieler: Der langjährige Torwart Rafael Romero Ponce ist ein guter Mann auf und neben dem Platz, der wichtig für die Mannschaft ist. Ebenso ist Markus Weidel laut da Costa jemand, der in der Vergangenheit schon bewiesen hat, dass er Spiele entscheiden kann. Wichtig sei aber auch, dass man als Mannschaft gut funktioniert. Das sei in der vergangenen Saison nicht anders gewesen. "Es gibt bei uns keinen Schlüsselspieler in dem Sinne", fügt er hinzu.

Saisonziel: Wegen einiger wichtiger Abgänge wie etwa Dominik Düker oder Max Moor habe man Qualität verloren. "Wir sind eine sehr junge Truppe. Ziel ist es natürlich, uns so hoch wie möglich in der Tabelle zu positionieren. Auf jeden Fall wollen wir besser enden als letztes Jahr."

Titelfavorit: "Wir sind's nicht", schießt es aus da Costa heraus. Die durchwachsene Vorbereitung scheint ihre Spuren hinterlassen zu haben...

Trainer: Nelson da Costa (2. Saison)

Zugänge:
Jörn Schmedding (eigene Reserve)
Philipp Katerkamp
Maximilian Hoffstedde
Michel Albersmann
Jan-Malte Alke
Moritz Vollenbröker (allesamt aus eigener U19)
Toni Glasing (SV Burgsteinfurt)

Abgänge:
Mohammed Sylla (Germania Hauenhorst)
Max Moor
Dominik Düker (beide Karriereende)

So lief die Saison 2022/23: Für eine Top-Platzierung waren die Töpferstädter letztlich ein wenig zu grün hinter den Ohren. Vor allem gegen die vermeintlich "Kleinen" leistete sich der FSV unerklärliche Patzer, die Trainer Nelson da Costa auf die Palme brachten. Ohne echtes Ziel vor Augen quälten sich die Ochtruper durch die Rückrunde, um hinten raus doch nochmal den Dreh zu bekommen und mit tollen Leistungen Siege gegen Meister Horstmar (3:2) und Rückrunden-Champ Germania Hauenhorst (5:1) zu feiern.